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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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danke.«
    Cuu steckte einen wieder weg,
zündete sich den anderen an und inhalierte tief. Larkin roch Obscura. Auf
Tanith hatte er es hin und wieder probiert, aber Obscura war eine der von Gaunt
verbotenen Substanzen. Feth, das Zeug roch wirklich stark.
    »Der Kommissar-Oberst wird dir
für das Zeug mächtig Ärger machen«, sagte er.
    Cuu grinste und atmete
demonstrativ Rauch aus. »Gaunt macht mir keine Angst«, sagte er. »Willst du
ganz sicher nicht ...?«
    »Nein, danke.«
    »Diese dämlichen weißen Vögel«,
sagte Cuu nach einer langen Pause. »Du glaubst also, du kannst sie mit
Leichtigkeit treffen?«
    »Ja.«
    »Ich wette, dass sie sich gut
im Kochtopf machen würden. Mit ein paar von ihnen könnte man den Proviant aufbessern.«
    Die Idee war gar nicht so
schlecht. Larkin schaltete seinen Interkom ein. »Drei, hier ist Larks. Cuu und
ich verlassen die Straße und schießen ein paar Wasservögel für die Küche. Geht
das von Ihrer Seite klar?«
    »Gute Idee. Ich verständige die
Kolonne, dass Sie schießen werden. Reserviert mir einen großen Brocken.«
    Larkin und Cuu sprangen vom
Transporter und gingen über die Straße. Sie glitten die Böschung herunter in
einen Bewässerungsgraben, wo ihnen der wässrige Schlamm bis zu den Waden
reichte. Löffelschnäbel trällerten und gackerten in dem Cycadales-Gehölz
voraus. Larkin konnte bereits die verräterischen weißen Punkte zwischen dem
dunkelgrünen Blattwerk ausmachen.
    Moskitofliegen umschwärmten
sie, und Baumwespen summten über ihren Köpfen. Larkin holte seinen Schalldämpfer
aus der Oberschenkeltasche seiner Hose und schraubte ihn sorgfältig auf die
Mündung seines langen Lasergewehrs.
    Sie stießen auf ein paar
entwurzelte Palmen, und Larkin schmiegte sich in das offene Wurzelwerk und
legte sein Gewehr an.
    Ein paar Sekunden verfolgte er
eine Spinnenratte einen Baumstamm hinauf und herunter, um sein Auge an die
Verhältnisse zu gewöhnen, dann nahm er einen plumpen Löffelschnabel aufs Korn.
    Der Witz war nicht, das Tier zu
treffen. Der Witz war, ihm den Kopf wegzuschießen. Ein Laserstrahl würde einen
Löffelschnabel in einen Klumpen Federn und Matsch verwandeln, wenn er den Leib
traf, als wolle man einen Menschen ausschalten, indem man ihm eine Stabmine in den
Hosenbund rammte. Wenn man dagegen den nicht essbaren Kopf wegschoss, brauchte
man den Kadaver nur noch aufzusammeln.
    Larkin schüttelte Kopf und
Schultern aus und schoss. Es gab einen kleinen Blitz und praktisch kein
Geräusch. Der Löffelschnabel, der jetzt nur noch einen verbrannten Ring aus
Haut und Federn hatte, wo sich der Kopf hätte anschließen müssen, fiel in das
seichte Wasser.
    In rascher Folge erledigte
Larkin noch fünf mehr. Er und Cuu wateten ins Wasser, um sie einzusammeln, und hakten
sie an den mit Schwimmhäuten versehenen Füßen in ihren Gürtel.
    »Du bist verdammt gut«, sagte
Cuu.
    »Danke.«
    »Das ist ein Wahnsinnsgewehr.«
    »Die Scharfschützen-Variante
mit langem Lauf. Meine beste Freundin.«
    Cuu nickte. »Das glaube ich.
Macht es dir was aus, wenn ich's mal ausprobiere?«
    Cuu streckte die Hand aus, und
Larkin reichte ihm widerstrebend das lange Gewehr und nahm dafür Cuus normales
Lasergewehr in Empfang. Cuu grinste über das neue Spielzeug und legte den
Nalholzschaft an die Schulter.
    »Nett«, seufzte er. »So nett
wie nett.«
    Er schoss plötzlich, und ein
Löffelschnabel explodierte in einer Masse aus Blut und weißen Federn.
    »Nicht schlecht, aber ...«
    Cuu achtete nicht auf Larkin
und schoss wieder. Und wieder. Und wieder. Drei weitere Löffelschnäbel
explodierten von ihren Sitzen.
    »Wir können sie nicht mehr
essen, wenn du sie in den Leib triffst«, sagte Larkin.
    »Ich weiß. Wir haben längst
genug zu essen. Das ist nur zum Spaß.«
    Larkin wollte Einwände erheben,
aber Cuu schwang das Gewehr rasch herum und ließ zwei weitere Vögel
explodieren. Auf dem Wasser unter den Bäumen trieben jetzt dicke Blutflecken
und reichlich weiße Federn.
    »Das reicht«, sagte Larkin.
    Cuu schüttelte den Kopf und
zielte erneut. Er schaltete auf Schnellfeuer um, und als er abdrückte, jagte
ein Laserstrahl nach dem anderen in das Laub.
    Larkin war beunruhigt.
Beunruhigt über den Missbrauch seiner geliebten Waffe, beunruhigt über Cuus psychopathische
Häme ...
    ... und vor allem beunruhigt
über die Art, wie Cuus Geballer ein halbes Dutzend Spinnenratten auf den
Baumstämmen ringsumher erledigte. Nicht ein einziger Schuss wurde vergeudet
oder ging daneben.

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