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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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sagte sie, wischte sich den Mund ab und gab Gaunt die Flasche zurück.
    »Mich auch«, sagte Gaunt.
    »Wie auch immer«, entgegnete
Curth. »Vertrauen Sie mir. Das ist rein medizinisch.«
     
    Am späten Nachmittag erreichte
Alpha-AR Mukret. Der Salamander fuhr im Schritttempo, und Mkoll, Mkvenner und
Bonin sprangen ab und folgten dem leichten Panzer mit dem Lasergewehr im
Anschlag durch das Gewirr der Pfahlbauten. Der Wind hatte zum Abend hin
aufgefrischt und wehte Staub und Blätter über die von der Sonne beschienene
Straße und in die dunklen Schatten zwischen und unter den Häusern. Die Sonne
selbst, groß und gelblich, schien seitlich durch eine ordentliche Lichtung in den
Palmen und Zypressen zum Fluss hin.
    Die Ansiedlung war verlassen.
Türen schlugen im Wind hin und her, und epiphytische Kletterpflanzen hatten
sich um Fensterrahmen und Pfähle gewickelt. Auf den Wegen zwischen den Häusern
lagen zerbrochenes Geschirr und Lumpen. Am anderen Ende des Dorfes standen die
langen Ziegelbauten der Räuchereien. Mukrets Haupterwerbszweig war das Räuchern
von Fisch und Fleisch. Die Tanither konnten noch den durchdringenden
Hintergrundgeruch von Holzrauch wahrnehmen, der in der Luft lag.
    Die drei Späher pirschten sich
hinter dem langsam dahinrollenden Panzer vorwärts, das Lasergewehr in lockerem
Anschlag. Bonin fuhr herum und zielte abrupt, als Löffelschnäbel aus einem Baum
aufflogen. Der Salamander rumpelte weiter.
    Mkoll ging voraus und schickte
Bonin mit einer codierten Geste nach links auf einen zum Fluss führenden Pier.
    Voraus rührte sich etwas. Es
war ein Chelon, ein junges Kalb, das auf die Straße wanderte und die Zügel
hinter sich her durch den Staub schleifte. Ein kurzer Sattel war auf seinen
Rücken geschnallt.
    Es wanderte mit schleifendem
Zaumzeug an Mkoll und Mkvenner vorbei. Mkoll konnte jetzt sporadisches Klopfen
hören.
    Er bedeutete Mkvenner, in
Deckung zu bleiben, und ging dem Geräusch nach.
    Ein alter Mann, mager und
runzlig, hämmerte Paneele an einer alten, geplünderten Pfahlkapelle fest. Es
sah so aus, als versuche er eingeschlagene Fenster mit Brettern zu vernageln,
wobei er nur einen Ast als Hammer benutzte.
    Er trug blaue Seidengewänder.
Ayatani, folgerte Mkoll. Die hiesige Priesterschaft.
    »Vater!«
    Der alte Mann drehte sich um
und senkte den Ast. Er war kahl, hatte aber einen unglaublich langen, sich nach
unten verjüngenden weißen Bart. Tatsächlich war er so lang, dass er ihn sich
über die Schulter geworfen hatte, damit er ihn nicht bei der Arbeit störte.
    »Nicht jetzt«, sagte er in
einem brummigen Tonfall. »Ich bin beschäftigt. Dieser heilige Schrein repariert
sich nicht von allein.«
    »Vielleicht kann ich Ihnen
helfen?«
    Der alte Mann trat ein Stück
näher zur Straße und musterte Mkoll.
    »Ich weiß nicht. Sie sind ein
Mann mit einem Gewehr ... und einem Panzer, wie es scheint. Sie könnten die
Absicht haben, mich zu töten und mein Chelon zu stehlen, was ich aus
persönlicher Sicht nicht allzu hilfreich fände. Sind Sie ein Mörder?«
    »Ich bin ein Mitglied des
imperialen Befreiungsheers«, erwiderte Mkoll, indem er den alten Mann von oben
bis unten betrachtete.
    »Wirklich? Tja dann ...«, sann
der alte Mann und wischte sich dann mit der Spitze seines langen Barts über das
Gesicht.
    »Wie heißen Sie?«
    »Ayatani Zweil«, sagte der
Alte. »Und Sie?«
    »Späher-Sergeant Mkoll.«
    »Späher-Sergeant Mkoll, so, so.
Sehr beeindruckend. Nun, Späher-Sergeant Mkoll, die Ershul haben diesen Schrein
verunreinigt, dieses geheiligte Haus unserer dreimal geliebten Heiligen, und
ich habe die Absicht, ihn Stück für Stück wieder aufzubauen. Wenn Sie mir dabei
helfen würden, wäre ich Ihnen sehr dankbar. Und ich bin sicher, die Heilige
wäre es auch. Auf ihre Weise.«
    »Vater, wir sind unterwegs nach
Westen. Ich muss wissen, ob Sie Infardi auf der Straße gesehen haben.«
    »Natürlich habe ich das.
Hunderte.«
    Mkoll griff nach seinem
Kom-Gerät, aber der alte Mann hielt ihn zurück.
    »Infardi habe ich reichlich
gesehen. Pilger. Die zurück nach Doctrinopolis strömen. Ja, ja ... viele, viele
Infardi. Aber keine Ershul.«
    »Ich bin verwirrt.«
    Der Ayatani zeigte auf die
Straße, die durch Mukret führte.
    »Wissen Sie, worauf Sie
stehen?«
    »Auf der Tembarongstraße«,
sagte Mkoll.
    »Die in den alten Texten von
Imrita auch unter dem Namen >Ayolta Amad Infardiri< bekannt ist, was
wörtlich >bewährte Route der Infardi-Prozession< oder,
umgangssprachlicher

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