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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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einigen beige gewandeten Bauern getrieben wurde.
Sie versperrte die halbe Straße. Die Fahrer der Kolonne waren gezwungen, in
Einerreihe am äußersten Rand der flusswärtigen Straßenseite zu fahren.
    Mkoll hatte ihn davor gewarnt.
Reichlich Vieh und drei harmlose Treiber, hatte er gesagt, obwohl er sicher
gewesen zu sein schien, dass sie vor der Begegnung mit der Kolonne von der
Straße verschwunden sein würden.
    »Eins an alle Einheiten«, sagte
Gaunt auf der allgemeinen Frequenz in sein Sprechgerät. »Geschwindigkeit
verringern und scharf links fahren. Wir haben Vieh auf der Straße. Seien Sie
höflich und halten Sie Abstand.«
    Fahrer und Besatzungen
bestätigten mit kurzen Antworten. Die Kolonne bremste auf Schritttempo ab und kroch
an der Reihe blökender Tiere vorbei. Gaunt verwünschte diese nächste
Verzögerung. Es würde mindestens zehn Minuten dauern, bis sie an der Herde
vorbei waren.
    Er betrachtete die gewaltigen
Rückenpanzer, da sie so nah an den Tieren vorbeifuhren, dass er sich hätte
hinauslehnen und sie anfassen können. Ihr Tiergeruch war stark und erdig, und
Gaunt konnte das Knarren ihrer Lederhaut und das Gurgeln ihrer vielkammerigen
Mägen hören. Sie sonderten stinkende Verdauungsgase ab oder blökten und
schnüffelten. Stumpfe Mäuler kauten wiedergekäute Brocken. Er sah auch die
Hirten.
    Große Arbeiter in den groben,
hellbraunen Gewändern der landwirtschaftlichen Kaste, welche die Tiere mit
leichten Schlägen ihrer Jiddi-Stöcke antrieben und die Kapuzen und
Gesichtsschleier zum Schutz vor dem Staub hochgeschlagen hatten. Ein paar
nickten ihm im Vorbeigehen entschuldigend zu. Die meisten hatten keinen Blick
für die Imperialen. Religionskriege und die Entweihung alles Heiligen verheeren
ihre Welt und für sie läuft alles weiter wie gehabt, dachte Gaunt. Einige Leben
in dieser tödlichen Galaxis waren beneidenswert simpel ...
    Reichlich Vieh und drei
harmlose Treiber. Mit jäher Deutlichkeit erinnerte er sich wieder an Mkolls Bericht.
Drei harmlose Viehtreiber.
    Nun, da er auf einer Höhe mit
ihnen war, zählte er wenigstens neun.
    »Eins! Hier spricht eins! Dies
könnte ein ...«
    Seine Worte gingen im Knall und
anschließenden Kreischen einer aus einem Schulterwerfer abgefeuerten Rakete
unter. Zwei Fahrzeuge hinter ihm schlingerte ein Kommando-Salamander wild hin
und her und spie dann einen heftigen Kegel aus Flammen und Trümmerteilen aus
der Besatzungsluke. Bruchstücke aus Metall regneten aus der Luft und prasselten
auf die Karosserie seines Vehikels.
    Der Kom-Verkehr war schlagartig
ein hektisches Chaos. Gaunt hörte Lasergewehre und automatische Waffen feuern.
Treiber, die plötzlich mehrere Dutzend zählten, sprangen aus der Deckung ihrer
aufgeregten Tiere. Sie hatten Waffen. Als ihre Gewänder fielen, sah er darunter
gründe Seide.
    Er griff nach seiner
Boltpistole.
    Die Infardi waren mitten unter
ihnen.

 

     
    SIEBEN
     
    Tod auf der Straße
     
    »Lasst mich ruhen nun,
    da die Schlacht geschlagen.«
     
    — Lied der Imperialen Garde
     
     
    Von seiner Treiber-Verkleidung
umweht, kletterte ein Infardi am Schlammschutz des Kommando-Salamanders empor
und hob mit einem tollwütigen Triumphgeheul auf den schorfigen Lippen seine
Autopistole. Er stank nach fermentiertem Fruchtsaft, und seine Augen waren irr-weiß
vor berauschter Raserei.
    Gaunts Boltpatrone traf ihn aus
nächster Nähe in die rechte Wange und ließ seinen Kopf in einer Wolke
verflüssigten Gewebes verschwinden.
    »Eins an alle Einheiten der
Ehrengarde! Infardi-Hinterhalt von rechts! Wenden und abwehren!«
    Gaunt konnte weitere
Raketeneinschläge und massenhaft Schüsse hören. Die Chelon, die zwischen dem
Straßenrand auf der einen und der Imperiumskolonne auf der anderen Seite wie in
einem Schraubstock festklemmten, blökten vor Aufregung und rammten die Rückenpanzer
gegen die Fahrzeuge.
    »Wenden Sie! Drehen Sie um!«,
rief Gaunt seinem Fahrer zu.
    »Kein Platz, Kommissar!«,
erwiderte der Pardus verzweifelt. Eine Kugelsalve schlug Funken auf der
Motorhaube des Salamander und prallte von ihr ab.
    »Verdammt!«, brüllte Gaunt. Er
erhob sich hinten in dem Panzer und schoss auf den anstürmenden Feind. Er tötete
einen Infardi und verkrüppelte einen Chelonbullen. Das Tier kreischte, brach
zusammen und zerquetschte noch zwei Angreifer, bevor es sich herumwälzte und gegen
den Chimäre hinter Gaunt prallte. Das Chelon wand sich brüllend und schob den
Chimäre dabei in den Straßengraben.
    Gaunt fluchte und

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