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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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und schoss
mit seiner Plasmakanone auf ein Ziel zwischen den Bäumen, das Herodas nicht einmal
sehen konnte.
    »Sie sind überall«, sagte
Herodas.
    »Nein, sie fliehen. Wir haben
sie in die Flucht geschlagen«, sagte Hark zu ihm, indem er seine Plasmapistole halfterte
und sich neben Herodas kniete, um ihm den Oberschenkel abzubinden.
    »Der Kampfgeist hat sie
verlassen«, versicherte er dem Hauptmann, aber da hatte Herodas bereits das
Bewusstsein verloren.
     
    Der Kampfgeist hatte sie in der
Tat verlassen. Hoffnungslos unterlegen, zurückgeschlagen und unter
Zurücklassung von zwei Dritteln ihrer Zahl als Gefallene flohen die Infardi in
die Wälder abseits der Straße, von den Granaten der Pardus und dem
Stakkato-Wummern der Hydra-Batterien verfolgt.
    Der vordere Abschnitt der
Kolonne war ein Chaos: zwei Späh-Salamander und ein Kommando-Salamander zerstört
und ausgebrannt, ein Nachschub-Chimäre in die Luft gesprengt, zwei Laster in
Flammen. Zweiundzwanzig Pardus tot, dazu fünfzehn Geister und sechs
Besatzungsmitglieder des Munitoriums. Sechs Geister und drei Pardus schwer
verwundet und über achtzig Männer verschiedenster Zugehörigkeit leicht
verwundet.
    Gaunt kehrte zu seinem Fahrzeug
zurück, während er der Aufzählung der Toten und Verwundeten im Interkom
lauschte, holte sich seine Mütze und tauschte seinen zerrissenen Ledermantel
gegen eine kurze Lederjacke ein.
    Er saß auf dem hinteren
Radkasten seines Salamander, während schwitzende Soldaten die Leichen seines
Fahrers und Navigators abtransportierten.
    Rauch und Blutdämpfe schwebten
über dem Schauplatz der Kämpfe. Infardi-Leichname lagen ebenso überall
verstreut wie die schwer heimgesuchten Chelon, von denen einige tot und einige
tödlich verwundet waren. Der Rest der Herde war ins Wasserfeld ausgebrochen und
verschwand im immer trüber werdenden Licht.
    Gaunt hörte das Zischen von
Laserstrahlen und das Rattern von Panzern, da die tiefer gelegenen Wälder
gesäubert wurden.
    Während des Kampfes war die
Sonne untergegangen, und der Himmel hatte jetzt eine seidige, leuchtende
violette Farbe. Vom Fluss kam Nachtwind auf und ließ die Bäume rascheln. Sie
waren weit hinter dem Zeitplan zurück, noch weit vom geplanten
Übernachtungspunkt entfernt. Jetzt würde es längst vollkommen dunkel sein, wenn
sie Mukret erreichten.
    Gaunt hörte, wie sich jemand
näherte, und sah auf. Es war Intendant Elthan, der die steifen grauen Gewänder des
Munitoriums und einen Ausdruck der Verachtung im Gesicht trug.
    »Das ist unakzeptabel,
Kommissar-Oberst«, sagte er schroff.
    »Was denn?«
    »Die Verluste, der Angriff.«
    »Ich fürchte, ich kann Ihnen
nicht folgen, Intendant. Krieg ist nicht >unakzeptabel<. Er ist schmutzig
und tragisch und entsetzlich und oft sinnlos, aber er ist auch eine Tatsache
des Lebens.«
    »Dieser Angriff!«, zischte
Elthan mit straff um die gelblichen Zähne gespannten Lippen. »Sie sind gewarnt
worden! Ihre Vorausabteilung hat sie vor der Anwesenheit des Feindes gewarnt. Ich
habe es selbst über Kom gehört. Hierzu hätte es niemals kommen dürfen!«
    »Was wollen Sie damit andeuten,
Intendant? Dass ich irgendwie für diese Verluste verantwortlich bin?«
    »Genau das will ich damit
andeuten! Sie haben den Rat Ihres Spähtrupps missachtet. Sie sind
weitergefahren ...«
    »Das reicht«, sagte Gaunt,
indem er sich erhob. »Ich bin bereit, Ihre Bemerkungen auf Schock und Mangel an
Erfahrung zurückzuführen. Wir sollten einfach vergessen, dass dieses Gespräch
überhaupt stattgefunden hat.«
    »Das werde ich nicht tun!«,
widersprach Elthan. »Wir wissen doch alle, was für ein Fiasko Sie aus der
Befreiung von Doctrinopolis gemacht haben. Diese schlampige Art der Führung hat
Sie bereits die Laufbahn gekostet! Und jetzt haben Sie ...«
    »Menazoid Epsilon. Fortis
Doppelstern. Die Vervunmakropole. Monthax. Sapiencia. Nacedon.«
    Sie drehten sich beide um. Hark
stand da und beobachtete sie.
    »Ihrer Ansicht nach andere
Beispiele einer schlampigen Art der Führung, Intendant?«
    Elthan errötete ein wenig und
polterte dann weiter. »Ich erwarte Ihre Unterstützung in dieser Angelegenheit, Kommissar!
Sind Sie nicht ausdrücklich zu dem Zweck hier, diesen ... diesen gebrochenen
Mann zu disziplinieren und zu überwachen?«
    »Ich bin hier, um die Pflichten
eines Imperiumskommissars wahrzunehmen«, sagte Hark.
    »Sie haben die Berichte der
Späher gehört!«
    »Das habe ich«, sagte Hark.
»Wir wurden vor feindlichen Aktivitäten gewarnt. Wir

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