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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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sind umsichtig vorgegangen
und haben Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Trotzdem haben sie uns überrascht. Man
nennt es Hinterhalt. So etwas kommt im Krieg vor. Es gehört zu dem Risiko, das man
bei einer militärischen Aktion eingeht.«
    »Ergreifen Sie Partei für
ihn?«, fragte Elthan.
    »Ich bleibe neutral und
objektiv. Ich weise nur darauf hin, dass auch der beste Kommandant mit
Angriffen und Verlusten rechnen muss. Ich schlage vor, Sie kehren zu Ihrem
Fahrzeug zurück und kümmern sich um den Weitermarsch.«
    »Ich kann nicht ...«
    »Nein, Sie können es nicht
verstehen. Weil Sie kein Soldat sind, Intendant. Wir haben ein Sprichwort auf
meiner Heimatwelt: Manchmal erwischst du das Carniv und manchmal erwischt das
Carniv dich.«
    Elthan wandte sich verächtlich
ab und stapfte davon. Ein Stück weiter hatten drei Pardus-Panzer ihre
Räumschaufeln gesenkt und pflügten die Kadaver der Chelon von der Straße.
    Scheinwerferlampen leuchteten
wie kleine Vollmonde in der Dämmerung.
    »Was ist los?«, fragte Hark
Gaunt. »Sie sehen aus ... ich weiß nicht ... verblüfft, würde ich sagen.«
    Gaunt schüttelte den Kopf und
antwortete nicht. In Wahrheit war er verblüfft über die Art und Weise, wie Hark
ihn verteidigt hatte.
    Elthan hatte einen Haufen
Unsinn verzapft, aber er hatte vollkommen Recht gehabt, was den Zweck von Harks
Anwesenheit anging. Das war allgemein bekannt. Hark selbst war in dieser
Hinsicht von Anfang an von einer geradezu brutalen Offenheit gewesen. Er war Lugos
Vollstrecker und hier, um das Ende von Gaunts Kommando zu überwachen. Gaunt
wusste kaum etwas über Harks Vergangenheit und bisherige Laufbahn, aber
umgekehrt war es ganz offensichtlich nicht so. Hark hatte beiläufig die
bemerkenswertesten Gefechte der Geister unter Gaunts Kommando aus dem Gedächtnis
zitiert. Und es hatte sogar den Anschein, als habe er mit aufrichtiger
Bewunderung gesprochen.
    »Haben Sie meine Laufbahn
studiert, Hark?«
    »Selbstverständlich. Ich bin
dazu berufen worden, dem Ersten Tanith als Kommissar zu dienen. Ich würde meine
Pflicht vernachlässigen, wenn ich mich nicht gründlich mit seiner Geschichte
und seinen Schlachten vertraut machte. Oder?«
    »Und was haben Sie diesen
Studien entnommen?«
    »Dass Sie trotz einer Tradition
der Zusammenstöße mit den ganz hohen Tieren eine bemerkenswerte Erfolgsbilanz
aufzuweisen haben. Auf Hagia haben Sie zum ersten Mal wirklich versagt, aber es
ist ein Versagen in so einer Größenordnung, dass es droht, alle ihre bisherigen
Leistungen in den Schatten zu stellen.«
    »Wirklich? Glauben Sie allen
Ernstes, dass ich als Einziger an der Katastrophe in Doctrinopolis die Schuld
trage?«
    »Marschall Lugo ist ein
Marschall, Gaunt. Eine umfassendere Antwort kann ich Ihnen nicht geben.«
    Gaunt nickte mit einem unfreundlichen
Lächeln. »Es gibt eine Gerechtigkeit jenseits der Dienstränge, Hark. Slaydo hat
daran geglaubt.«
    »Möge seine Seele in Frieden
ruhen, der Imperator beschützt. Aber jetzt ist Macaroth Kriegsmeister.«
    Die freimütige Ehrlichkeit der
Antwort verblüffte Gaunt. Zum ersten Mal empfand er Kommissar Viktor Hark
gegenüber etwas anderes als Gehässigkeit. Teil der Imperialen Garde zu sein,
das bedeutete auch Teil eines komplexen Systems aus Gehorsam, Loyalität und
Dienstpflicht zu sein. Meistens zwang dieses System Männern Verpflichtungen und
Entscheidungen auf, die sie freiwillig nicht eingegangen wären oder getroffen
hätten. Gaunt hatte sich in seiner gesamten Laufbahn gegen dieses System
gewehrt. Sah er dies nun auch bei jemand anderem? Oder war Hark einfach nur
gefährlich überzeugend?
    Letzteres kam ihm
wahrscheinlicher vor. Charisma war eines der Hauptwerkzeuge eines guten
Kommissars, und Hark schien es im Überfluss zu haben. Um zum richtigen
Zeitpunkt das Richtige zu sagen und damit die richtige Wirkung zu erzielen.
Spielte er nur mit Gaunt?
    »Ich habe einige Trupps dazu
abgestellt, die Toten hier zu begraben«, sagte Hark. »Wir können es uns nicht
leisten, sie mitzunehmen. Eine kleine Andacht des Pardus-Kaplans sollte
reichen. Die Verwundeten sind ein größeres Problem. Wir haben neun
Schwerverletzte, darunter auch Hauptmann Herodas. Stabsärztin Curth hat gesagt,
dass mindestens zwei von ihnen sterben, wenn sie nicht bis morgen in eine
Krankenanstalt gebracht werden. Die anderen werden sterben, wenn wir sie
mitnehmen.«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Wir sind weniger als einen Tag
von Doctrinopolis entfernt. Ich schlage vor, dass wir einen

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