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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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du denn hier,
Brin?«, strahlte Soldat Bragg ihn an.
    »Das ist eine lange
Geschichte«, sagte Milo. »Wie geht's deinem Arm?«
    Bragg warf einen verächtlichen
Blick auf seine dick verbundene rechte Schulter. »Heilt langsam. Die
verfluchten Ärzte wollten mich nicht an der Ehrengarde teilnehmen lassen. Haben
gesagt, sie wäre ein sicherer Fahrschein für mich von hier weg! Dabei ist es
gar nicht so schlimm. Ich hätte trotzdem kämpfen können.«
    Milo zeigte auf den
geschäftigen Eingangsbereich der Schola Medicae Hagias, in dem sie standen.
»Sonst noch jemand da?«
    »Ein paar. Den meisten geht's
eher dreckig. Der Oberst ist auch irgendwo, aber ich habe ihn heute noch nicht
gesehen. Ich liege neben Derin. Der ist auf dem Weg der Besserung und verflucht
sein Pech genauso.«
    »Ich wollte versuchen, den
Oberst zu finden. Auf welcher Station liegst du?«
    »Süd sechs.«
    »Dann komme ich dich gleich mal
besuchen.«
    »Das will ich dir auch geraten
haben!«
    Milo ging weiter durch die
überfüllten Korridore, in denen es nach Blut und Desinfektionsmitteln stank, an
hastenden Gestalten und klirrenden Wagen vorbei. Er passierte mehrere Türen zu
langen, rot gestrichenen Stationen, in denen Soldaten in kritischem Zustand in
Bettreihen lagen. Manche waren Geister, Männer, die er kannte. Alle litten zu
sehr unter ihren Verwundungen, um seine Anwesenheit zu registrieren. Nachdem er
sich bei einigen Pflegern und Servitoren erkundigt hatte, fand er den Weg zu
Dordens Büro im dritten Stock. Schon von weitem hörte er lautes Gebrüll.
    »... und stehen Sie nicht
einfach auf und gehen spazieren, wenn Ihnen danach ist! Um des Imperators
willen! Sie sind verwundet! Das heilt nicht, wenn Sie es zu sehr belasten!«
    Eine gemurmelte Antwort.
    »Ich beruhige mich aber nicht!
Die Gesundheit der in diesem Regiment Verwundeten fällt in meinen
Arbeitsbereich! In meinen! Sie würden sich Gaunts Befehlen nicht widersetzen,
warum glauben Sie dann, Sie können sich meinen widersetzen?«
    Milo betrat das Büro. Corbec
saß auf einer Untersuchungscouch mit dem Gesicht zur Tür, und er riss die Augen
auf, als er Milo sah.
    Dorden, der vor Wut zitterte, sah
Corbec an und drehte sich abrupt um, als er Corbecs Miene sah.
    »Milo?«
    Corbec sprang auf. »Was ist
passiert? Die Ehrengarde? Was ist passiert, verflucht?«
    »Letzte Nacht gab es einen
Hinterhalt auf der Straße. Einige Männer wurden verwundet, ein paar so schwer, dass
Stabsärztin Curth sie hierher bringen lassen wollte. Kommissar Hark hat mich
als freiwillige Eskorte ausgewählt. Wir sind im Morgengrauen angekommen.«
    »Sollen Sie wieder umkehren?«
    Milo schüttelte den Kopf. »Ich
würde sie jetzt nicht mehr einholen, Oberst. Ich habe Befehl, mich auch
evakuieren zu lassen, wo ich wieder hier bin.«
    »Wie kamen sie voran? Abgesehen
von dem Hinterhalt, meine ich.«
    »Nicht so schlecht. Sie müssten
es noch bis Mukret geschafft haben.«
    »Haben wir bei dem Angriff
viele Männer verloren?«, fragte Dorden leise. Sein Zorn schien sich etwas
gelegt zu haben.
    »Dreiundvierzig Tote, davon
fünfzehn Geister. Sechs verwundete Geister habe ich zurückgebracht.«
    »Das hört sich schlimm an,
Milo.«
    »Es war eine schnelle, üble
Angelegenheit.«
    »Sie können mir auf der Karte
zeigen, wo es passiert ist«, sagte Corbec zu ihm.
    »Warum?«, schnauzte Dorden.
»Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass Sie nirgendwohin gehen. Nur zum Landefeld
heute Abend. Vergessen Sie den Rest, Colm. Das ist mein Ernst. Ich habe in
dieser Sache das letzte Wort, und Lugo würde dafür meinen Kopf verlangen.
Vergessen Sie's.«
    Es gab eine angespannte Pause.
    »Was soll er vergessen?«, wagte
Milo zu fragen.
    »Nicht fragen, sonst fängt er
wieder davon an!«, brüllte Dorden.
    »Der Junge fragt doch nur, Doktor
...«, konterte Corbec.
    »Wollen Sie es wirklich wissen,
Milo? Wollen Sie?« Dorden war äußerst lebhaft. »Unser geliebter Oberst hier hat
so eine Idee ... Nein, ich fange besser ganz von vorne an. Unser geliebter
Oberst hier ist zu dem Schluss gekommen, dass er sich mit der Medizin besser
auskennt als ich, und hat sich deshalb entgegen meiner ausdrücklichen Anordnung
aus dem Bett entlassen! Dann ist er in der verdammten Stadt herumgelaufen! Wir
wussten nicht mal, wo er war! Dann taucht er wieder auf, ohne auch nur ein Wort
über seine unerlaubte Entfernung zu verlieren, und sagt mir, dass er in
Erwägung zieht, in die Berge zu gehen!«
    »In die Berge?«
    »Stimmt genau! Er hat sich in
seinen

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