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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Auspex-Geräte und Entfernungsmesser an Bord.
    Außerdem war klar, dass ihnen
Gyro-Stabilisatoren fehlten. Wenn das Geschütz eines Eroberer einmal auf ein
Ziel ausgerichtet war, blieb es dank der Inertialdämpfer auch auf das Ziel ausgerichtet,
mochte der Panzer auch noch so sehr schaukeln und hüpfen. Das bedeutete, die
Eroberer konnten schießen und gleichzeitig fahren, ohne dass es dadurch zu
einem merklichen Verlust an Zielgenauigkeit kam. Die AT70 schossen allein mit
Augenmaß, und jedes Rucken und Hüpfen erforderte eine sofortige manuelle
Zielkorrektur.
    Im Herz der Zerstörung lächelte Kleopas zufrieden. Der Feind spie ihnen viele hundert Kilo Munition
bergauf entgegen, aber der Großteil davon ging daneben oder flog über sie
hinweg. Der AT70 war nicht für effektives mobiles Schießen konzipiert. Hätte
der feindliche Kommandant so viel Verstand gehabt, seine Panzer einfach anhalten
zu lassen, um dann stationär auf die imperiale Sturmformation zu schießen, läge
er mittlerweile längst nach Punkten in Führung.
    Trotzdem erzielte der Feind
Treffer, wenn auch mehr durch Glück. Der Eroberer mit dem Namen Mächtiger
Schläger wurde gleichzeitig von den Granaten zweier verschiedener
Feindpanzer getroffen, explodierte und kam schleudernd zu einem hässlichen Halt,
da öliger schwarzer Rauch aus den Luken quoll.
    Trommelwirbel , ein anderer Eroberer unter
dem Kommando von Hauptmann Hancot, bekam einen Treffer auf die Steuerbordkette und
verlor sie in einem Regen aus Funken und Stahlfragmenten.
    Der Panzer ruckte herum und kam
zum Stillstand, schoss aber weiter.
    Hauptmann Endre Woll erzielte
seinen zweiten Abschuss des Tages, und seine Besatzung jubelte laut.
    Woll war ein vom ganzen
Pardus-Regiment bewundertes Panzer-Ass und Sirus' Hauptkonkurrent. Unter dem
aufgestempelten Namen Altes Strontium befand sich eine Reihe mit
einundsechzig Abschussmarkierungen.
    Sims und Parduas Zorn nahmen
neunundsechzig für sich in Anspruch. Elektrische Servos schwangen den Turm von Altes
Strontium herum, und Woll führte den perfekten Abschuss eines schlingernden
AT70 vor. Der Lärm im Turm des Eroberer war trotz der Geräuschdämpfung und der
Ohrenschützer der Besatzung immens. Wenn das Geschütz feuerte, gab es einen
Rückschlag mit einer Gewalt von hundertneunzig Tonnen in den Turmbereich.
    Neue Lader und Kanoniere in den
Ausbildungslagern der Pardus lernten rasch, immer auf der Hut und flink auf den
Beinen zu sein.
    Wenn der Rückschlag kam,
beförderte ein ramponierter Metallschieber die rotglühende Hülse der abgeschossenen
Granate in den Hülsentrichter, und der Lader schwang mit einer frischen Granate
aus dem wasserummantelten Magazin herum und schob sie mit dem Handballen an Ort
und Stelle. Der Kanonier zog den Entfernungsmesser und den Windsensor zu Rate
und gehorchte Wolls Auspex-unterstützten Anweisungen. Woll blieb immer mit
einem Auge am Periskop. Wie alle guten Soldaten war sein Vertrauen in die von
der Technik übermittelten Daten begrenzt.
    »Ziel in 11:34!«, instruierte
Woll.
    »11:34, aye!«, wiederholte der
Kanonier und riss an der Rückschlagbremse. Das Geschütz dröhnte.
    Der nächste Räuber verwandelte sich
in einen rasch expandierenden Ball aus Feuer und Schrott.
    Die Pardus-Panzerkommandanten
waren für mobile Stoßtruppunternehmen ausgebildet. Die in Ehren gealterten
Drehstab-Aufhängungssysteme der Eroberer und ihr hohes Leistungsgewicht
bedeuteten, dass sie behänder als die meisten Gegner waren, denen sie
begegneten, seien es superschwere Ungeheuer oder mediokre mittelschwere Panzer
wie diejenigen, welche die Infardi ins Feld führten. Das bedeutete wiederum,
dass die Eroberer perfekte Kavalleriepanzer waren und so konstruiert, dass sie
gleichzeitig fahren und schießen, frontal angreifen und den Feind
ausmanövrieren und überwältigen konnten.
    Doch in jedem
Panzerkavallerieangriff kam der Moment, in dem entschieden werden musste, ob
sie den Angriff abbrechen oder durchbrechen sollten. Kleopas wusste, dass
dieser Moment kurz bevorstand. Im Idealfall verfolgte jeder Panzerangriff die
Absicht, die Formation des Gegners vollkommen zu vernichten. Aber die Infardi
waren ihnen drei zu eins überlegen, und am Stadtrand sammelten sich noch mehr
Panzer. Kleopas fluchte. Die Infardi hatten sich in Divisionsstärke in
Bhavnager versammelt. Der Major musste Sirus' ursprüngliche Schätzung beständig
nach oben korrigieren. Dies war keine große Panzerschlacht mehr, dies bekam

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