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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Muril durch die Küchentür folgte.
Die alte Frau sprang plötzlich auf und lief zur offenen Tür, doch Caffran fing
sie sanft ab und setzte sie wieder auf den Stuhl. Sie protestierte nicht.
    Muril half Larkin auf. Er zitterte. Eine Wange war geschwollen
und verfärbte sich blau. Aus seiner Nase lief Blut. Sein Hinterkopf hatte noch
mehr Blut auf dem Tisch hinterlassen.
    Muril zog einen Stuhl heran und half Larkin dabei, sich
hinzusetzen.
    »Cuu ... Cuu wollte ihr was antun ...«, stammelte
er.
    Muril drehte sich zu Caffran um. »Das kleine Arschloch
hätte Larkin beinah totgeschlagen. Wären wir nicht zurückgekommen ...«
    Caffran warf einen Blick auf Cuu, der immer noch zusammengerollt
am Boden lag und vor sich hin stöhnte. Alle paar Atemzüge würgte er und
vergrößerte die sich langsam ausbreitende Lache aus flüssigem Erbrochenen um
seinen Kopf.
    »Feth«, murmelte Caffran. Er bückte sich gerade, um Cuu
hochzuheben, als Feygor und Brostin hereingestürmt kamen. Sie waren beide sehr
betrunken, viel offensichtlicher betrunken als Cuu. Feygor hatte Mühe zu
laufen. Sie blieben stehen, blinzelten wiederholt und versuchten die Szenerie
vor ihren Augen zu begreifen.
    »Wo ist das verdammte Essen, Lijah?«, sagte Feygor.
    »Ihr wollt was zu essen?«, fragte Caffran. »Ich bringe
euch was. Geht einfach wieder in den Salon, dann bringe ich euch was.«
    Feygors Kopf schwankte hin und her, als sei sein Hals aus
Gummi, während er die Stirn runzelte und mehrfach vage in der Küche
herumzeigte.
    »Was hat das zu bedeuten?«, blaffte er, während sein
künstlicher Kehlkopf heisere, kaum zu unterscheidende Laute erzeugte, da er mit
der trunkenen Sprechweise zurechtzukommen versuchte.
    Feygor sah die alte Frau an und versuchte sich auf sie zu
konzentrieren. »Wer ist das denn?«
    »Wahrscheinlich sind wir hier alle Gäste von ihr, also
könnte ein wenig Respekt nicht schaden«, sagte Caffran. »Sie ist alt. Und sie
hat Angst.«
    Feygor schnaubte. »Was ist mit Larks? Und warum liegt Cuu
auf dem Boden?«
    »Cuu wollte der alten Frau ans Leder«, sagte Muril. »Larks
wollte ihn daran hindern, und da ist Cuu mit der Bratpfanne Amok gelaufen.«
    »Wir mussten ihn beruhigen«, fügte Caffran in der Hoffnung
hinzu, Muril ein wenig abzukühlen. »Cuu wollte der alten Frau ans Leder?«,
sagte Brostin undeutlich. Die Vorstellung schien ihn zu empören.
    »Er ist betrunken«, sagte Muril.
    »Das ist keine Entschuldigung«, sagte Brostin mit großer
Selbstverständlichkeit.
    »Wer ist sie überhaupt?«, wollte Feygor wissen. Er machte
einen Schritt auf sie zu. Caffran trat näher und stützte Feygor behutsam.
    »Sie ist die Besitzerin dieses Hauses«, sagte er. Er wusste
das nicht mit Sicherheit, aber es klang so gewichtig, dass Feygors benebelter
Verstand es vielleicht begriff.
    »Wo kommt sie her?«
    »Sie war die ganze Zeit hier. Versteckt.«
    »Eine verdammte Spionin!«, sagte Feygor und klatschte
dabei in die Hände. Die alte Frau schrak zusammen. »Nein, Herr Feygor.«
    »Ich behaupte es aber. Sie ist herumgeschlichen und hat
sich versteckt.«
    »Sie hatte Angst vor uns. Sieht sie wie eine Spionin der
Shadiks aus?«
    »Ich will verdammt sein, wenn ich das weiß!«, sagte
Feygor. Er richtete sich auf und wedelte mit einem Finger. »Sperrt sie irgendwo
ein. Sperrt sie ein. Ich verhöre sie morgen Früh.«
    »Wir können sie nicht einsperren«, begann Muril. »Sperrt
sie ein, verdammt!«, blaffte Feygor. »Wer hat hier den Befehl, du Miststück?«
    Gute Frage, dachte Caffran.
    Brostin zupfte an Feygors Arm. »Du kannst sie nicht
einsperren, Murt. Das wäre nicht richtig. Doch keine alte Dame.«
    »Gut, und was dann?«
    »Ich passe auf sie auf. Ich bleibe bei ihr«, sagte
Caffran. »Sie können morgen mit ihr reden.«
    »Na schön«, sagte Feygor zufrieden. Er machte unsicher
kehrt und ging in die Speisekammer. Sie hörten, wie bei seiner Suche nach etwas
zum Essen Einmachgläser klirrend zu Bruch gingen.
    Brostin blieb noch einen Moment stehen und folgte Feygor
dann nach draußen.
    »Feth«, murmelte Caffran. Er warf einen Blick auf Muril,
die den Kopf schüttelte. Caffran bückte sich und schleifte Cuu zur Tür. Er warf
den hustenden Verghastit nach draußen in den Regen.
    »Werd wieder nüchtern, du kleines Schwein!«, fauchte er
ihm hinterher. Cuu blieb im Hof liegen und winselte im strömenden Dauerregen
wie ein Hund.
    Als Caffran wieder in die Küche zurückkehrte, sah er, dass
die alte Frau aufgestanden war und sorgsam die

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