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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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dem Bajonett, wich
schwankend einen Schritt zurück, als ihm Blut entgegenspritzte, und schoss
dann aus nächster Nähe auf die khakifarbene Gestalt, die nach ihm krallte.
    Eine Weile — länger, als es den meisten Geistern recht
gewesen war, um die Wahrheit zu sagen — war Milo der einzige Zivilist, der dem
Untergang Taniths entgangen war. Gaunt hatte ihn gerettet, obwohl Milo manchmal
gern erklärte, es sei genau andersherum gewesen. Deswegen hatten in ihm alle
ein Maskottchen und einen Glücksbringer gesehen ... und seine Fähigkeiten im Umgang
mit dem tanithischen Dudelsack war eine praktische Dreingabe gewesen.
    Milo war Soldat geworden, sobald er alt genug war. Corbec,
Varl, Larkin und Bragg — möge der Gott-Imperator seiner Seele gnädig sein — zufolge
hatte Milo bereits mehr Kampferfahrung, als er sich schließlich sein erstes
Abzeichen an die Mütze nähte, als viele Gardisten nach fünf Jahren.
    So lief es, wenn man einer von Gaunts Auserwählten war.
Milo tat auf eigenes Ersuchen in Domors Trupp Dienst. Er wusste, er hätte auch
einen Platz im Ersten, in Gaunts Trupp bekommen können, aber er wollte sich ein
wenig von seinem »Retter« distanzieren.
    Und von der Vorstellung, er sei Gaunts Glücksbringer oder
Maskottchen.
    Brin Milo war kein Maskottchen. Er war einundzwanzig
Standardjahre alt, hochgewachsen und stark und ließ sich nichts mehr gefallen.
Trotz seines Alters nahmen ihn die Geister — vor allem die Tanither — sehr
ernst. Obwohl Milo das nur vermutete, sahen sowohl Gaunt als auch Corbec einen
zukünftigen Truppführer in ihm.
    Brin Milo musste etwas beweisen. Es war seine Bestimmung,
bis zu seinem Todestag etwas beweisen zu müssen.
     
    Kaum zwanzig Meter nördlich von Milo wehrte Rawnes Trupp
ebenfalls einen Angriff ab. Der Graben war gerammelt voll von ringenden,
stinkenden, verschwitzten Leibern. Rawne konnte nicht weiter als ein paar Meter
in jede Richtung sehen. Er gab einen Schuss mit der Laserpistole ab und stach
mit dem Kampfmesser zu.
    Feygor tauchte neben ihm auf, blutverschmiert, und gemeinsam
schlugen sie eine kleine Bresche in die khakifarbenen Leiber, die in den
Graben eingepfercht waren. Sie stiegen über die Toten und Verwundeten beider
Seiten hinweg. Melwid war bei ihnen und für kurze Zeit auch Caffran und Leyr.
    »Drängt sie gegen die Traverse!«, rief Rawne. »Wo ist
Neskon? Wo, bei Feth, ist Neskon?«
    Der Flammer-Soldat des Trupps war nirgendwo zu sehen.
Nichts war zu sehen, abgesehen von den wogenden, hauenden und stechenden
Gestalten des Feindes.
    Dann krachte eine Pistole, deren Lärm von den gedrängten
Leibern gedämpft wurde. Rawne sah Melwid fallen und sich den Bauch halten. Er
verspürte selbst einen dumpfen Schmerz in der Bauchgegend. Feygor brüllte
irgendwas und spießte den Besitzer der Pistole mit seinem Bajonett auf.
    Rawne verlor das Gleichgewicht und fiel. Er wollte nicht,
aber seine Beine waren taub. Er glitt zur Seite und schlug mit dem Kopf gegen
die Grabenverkleidung. Die Geräuschkulisse kam ihm gedämpft vor und schien viel
weiter weg zu sein.
    Was für eine verflucht dämliche Art, einen Krieg
zuführen, dachte Rawne.
    »Eine verflucht dämliche was?«, sagte eine Stimme hinter
ihm.
    Er wälzte sich mühsam herum und sah auf. Er wünschte,
seine Beine würden wieder funktionieren. Jessi Banda, Scharfschütze des Trupps,
lag verkrümmt in einem Schützenloch in der Grabenwand hinter ihm.
    »Was?«, sagte Rawne. »Eine verflucht dämliche was haben
Sie gesagt?«, fragte sie mit heiserer Stimme. »Art, einen Krieg zu führen«,
erwiderte er. »Habe ich das denn laut gesagt?«
    »Mehr gebrüllt«, sagte sie.
    Jemand trat auf seine Beine, und er stieß einen Schrei
aus. Banda griff nach unten und zerrte ihn in ihr Loch, wobei sie ihn
festhielt, damit er nicht wieder in den Graben zurückgleiten konnte.
    »Sie werden schon wieder«, sagte Banda. »Natürlich!«,
schnauzte Rawne. Er hielt inne. »Warum?«
    Sie antwortete nicht. Er schaute nach unten und sah, dass
der untere Teil seiner Jacke und seine Hose blutig waren. Er sah, wie schlaff
und leblos seine Beine waren.
    »Ach, Feth!«, bellte er. Das war nicht richtig. Absolut
nicht richtig.
    Er wandte den Kopf, jetzt wütend, und sah Banda an. »Warum
kämpfen Sie nicht, bei Feth? Ich dachte, ihr Frauen wärt so zäh!«
    »Würde ich ja gerne«, sagte sie.
    Eine Granate explodierte über ihnen. Rawne zuckte zusammen
und stieß sie dabei an. Die Berührung ließ sie husten. Sie hauchte Blut

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