Gayheimnisse reloaded (German Edition)
Atmen, die ich so dringend brauchte. Ich spürte seinen Körper dicht neben meinem, die Hitze, die er ausstrahlte. Wie einfach wäre es jetzt, die Hand auszustrecken und sie auf seinen Oberschenkel zu legen. Sie dann höher wandern zu lassen und … Der Gedanke daran beschleunigte meinen Puls, mein Gesicht glühte.
»So, dann lass uns mal sehen«, unterbrach Julia meine Fantasien. »Ist dir schlecht oder schwindelig?« Sie öffnete ihren Koffer und setzte sich.
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, mir geht’s eigentlich ganz gut. Es brennt, aber es ist zum Aushalten.«
Julia begutachtete meine Verletzung. »Gott sei Dank, nur ein Streifschuss. Ich denke es reicht, wenn ich es tape.« Sie reinigte und desinfizierte die Wunde und legte das Tape an. »Ich mach dir ein großes, wasserundurchlässiges Pflaster drauf, damit du duschen kannst. Morgen lege ich dir dann einen normalen Verband an, okay?«
Ich lächelte. »Oh ja, eine Dusche wäre jetzt wirklich nicht schlecht.«
»Ich lass dir Schmerztabletten da, eine nimmst du jetzt sofort, sonst nur bei Bedarf.« Sie blickte Matt an. »Bleibst du noch etwas bei ihm?«
»Natürlich.« Matt nickte und lächelte mich beruhigend an.
»Gut, wenn ihr noch etwas braucht, ruft mich an. Dann komme ich sofort rüber, okay?« Julia sah müde aus, als sie sich erhob und ihre Hand kurz auf meine Schulter legte. Ich hatte sie sehr gerne und war stolz auf sie. Meine Bewunderung galt ihrem unglaublichen Mut und ihrer Stärke. Sie arbeitete bereits über zwei Jahre im Team und widmete ihr Leben ganz dem Schutze der Menschenaffen. Als ich aufstand, um mich zu bedanken und ihr eine gute Nacht zu wünschen, schoss Matt neben mir auf wie ein Pfeil und stellte sich an meine Seite, als hätte er Angst, ich könnte umkippen. Ich grinste in mich hinein, seine Fürsorge erfüllte mich mit Freude und Wärme. Ich drückte Julia an mich.
»Danke für deine Hilfe und dass du dein Leben für uns riskiert hast, Julia.«
Sie lächelte müde und warf einen Blick auf Matt neben mir. »Bildet euch bloß nichts ein, Jungs. Ich habs für die Schimpansen getan.«
Matt lachte leise, neigte sich vor und küsste Julia auf die Wange.
»Schlaf schön, bis morgen. Und trotzdem danke.«
Als die Tür hinter Julia ins Schloss fiel, bemerkte ich erst, wie erschöpft ich war. Zugleich fühlte ich mich irgendwie aufgedreht und nervös.
»Hey«, flüsterte Matt mit sanfter Stimme. »Alles in Ordnung? Sind die Schmerzen wirklich auszuhalten?«
Ich nickte und warf einen Blick auf meinem Oberarm.
»Mich haut so schnell nichts um, das weißt du doch. Es brennt nur noch ein wenig.« Nicht so sehr, wie mein Verlangen nach dir , dachte ich wehmütig. Wie gerne hätte ich mich jetzt an seine starke, männliche Brust geschmiegt. Warum mussten die besten Männer immer hetero sein?
Matt holte mir aus der Küche ein Glas Wasser, damit ich meine Tablette schlucken konnte.
»Wir haben es geschafft, es ist alles gut.« Er legte eine Hand unter mein Kinn und zwang mich so, ihn anzusehen. Obwohl sein Gesicht mit Staub und Erde beschmiert war und sein schwarzes Haar wild in sämtliche Richtungen abstand, war Matt wunderschön, wie immer. Und da war mit einem Mal etwas in der Art, wie er mich ansah. Da war diese Vertrautheit zwischen uns und eine unglaubliche Anziehungskraft. Er hob die Hand und strich sanft über meine Wange. Mein Herz pochte so hart, dass mir schwindelig wurde. Seine Haut war rau und doch warm und weich. »Ohne dich hätte ich das nicht geschafft, Josh.«
Ich schloss kurz die Augen und drückte meine Wange in seine Handfläche. »Ich hatte solch eine Scheißangst um dich«, flüsterte ich zittrig. »Einen Moment dachte ich, du wärst getroffen worden.« Mochte er von mir denken, was er wollte, aber ich konnte die Wahrheit und meine Zuneigung nicht mehr länger verstecken.
»Ich weiß.« Sein Blick hing an meinen Lippen, während er mir zärtlich durch das Haar strich. Mein Puls war daran, zu explodieren. »Ich hatte auch Angst um dich.« Er lächelte sein wunderschönes Lächeln, das mir jedes Mal den Atem nahm. »Ich bin fast verrückt geworden vor Sorge.« Seine Hand wanderte an meinen Hinterkopf, wo sie leichten Druck ausübte. Unsere Gesichter kamen sich näher, ich konnte seinen heißen Atem an meiner Wange spüren und nahm seinen vertrauten, männlichen Duft wahr. Sachte löste er das Gummiband, das mein Haar im Nacken zusammenhielt.
»Komm, lass uns aus den verdreckten Klamotten aussteigen und eine
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