GAYLÜSTE: erotische Geschichten (German Edition)
seine Oma und klopfte auf das Sofa neben sich. »Dann setz dich mal hin …«
***
Gavin seufzte und verwischte den Nebel. Schon zur Wintersonnen-wende, kurz vor dem Fest, das die Menschen dieser Breiten Weihnachten nannten, würde er die Barriere wieder überwinden können und Toby in die Arme schließen.
Er hoffte, dass sein Süßer sich sein Angebot bis dahin überlegen würde, denn ganz sicher wäre Toby nicht scharf darauf, ein weiteres Erdenjahr für einen Kurzbesuch zu verpassen.
»Ordne dein Leben, verabschiede dich von deinen Freunden und deiner Familie … und dann komme zu mir zurück und bleibe für immer – diesmal mit deinem Kater.« Schmunzelnd dachte Gavin daran, dass Toby ihn aus Liebe zu seinem Schmusetiger verlassen hatte. ‚Mich gibt es nicht ohne Sascha’, waren seine Worte gewesen.
Er musste sich weiter in Geduld üben. Gavin spielte lächelnd mit dem Feuerbällchen und warf es in die Luft. Doch schon bald würde er Toby ein Zeichen geben.
Nicole Henser
Nicole Henser wurde 1968 in Mülheim a. d. Ruhr geboren. Nach dem Abitur arbeitete sie im Marketingbereich einer großen Telekommunikationsgesellschaft. Mit ihrem Mann bezog sie ein altes Bauernhaus am Niederrhein, das schnell der Dreh- und Angelpunkt ihres Lebens wurde. Nachdem sich ihre kleine Tochter zu ihnen gesellte, begann sie im Jahr 2003 zum Ausgleich mit dem Schreiben.
Weitere Titel der Autorin:
GAYFÜHLVOLL – homoerotische Geschichten
von Nicole Henser und Inka Loreen Minden
ISBN: 978-3-837030-13-6
Feurige Offenbarung – Dämonenglut
von Nicole Henser und Inka Loreen Minden
ISBN: 978-3-934442-61-0
Das Beziehungs-Experiment
Eine Wohngemeinschaft der etwas anderen Art
ISBN: 978-3-837093-07-0
Besuchen Sie auch die Website von Nicole Henser:
www.nicole-henser.de
Sinfonie des Meeres
von Martin Skerhut
Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob ich es wirklich erlebt oder nur geträumt habe. Aber immer, wenn die Frage aufkommt, bebt mein Körper und verlangt nach den sinnlichen Erfahrungen dieser einen Nacht. Dann schalten meine Gedanken ab, Gefühle übermannen meinen Geist und das rationale Denken verkriecht sich in die Tiefen des Unterbewusstseins.
Was damals wirklich geschehen ist, weiß ich nicht. Ich werde es wohl nie erfahren. Vielleicht war es eine Trübung des Geistes, oder ein Traum, oder etwas so Widerwärtiges, dass ich weder daran denken noch es aussprechen will.
Antworten habe ich keine, nur Fragen.
Es war eine sternenklare Nacht. Ich lag halbnackt, nur mit Badehose bekleidet, am Strand. Nur ich, der Sand, das Meer und die Sterne. Die abertausend grellen Punkte über mir faszinierten mich. Ich entdeckte den Großen Wagen, mehr kannte ich nicht. Ich erdachte Linien und zeichnete in Gedanken meine eigenen Sternbilder. Ich gab ihnen Namen und erfand ihre Geschichten.
»Hat diese Nacht nicht etwas Magisches an sich?«
Seine dunkle, aber sanft klingende Stimme erschreckte mich. Ich hatte ihn nicht kommen sehen, plötzlich war er da. Er saß neben mir und starrte in den Himmel. Ich warf ihm einen Blick zu und betrachtete ihn genauer. Ich kannte ihn nicht, hatte ihn nie zuvor gesehen. Er hätte ein Tourist sein können, kein Einheimischer der Sprache nach, oder ein Gott, herabgestiegen vom Olymp, um mir Gesellschaft zu leisten und mich zu verführen, wie es die griechi schen Götter in den Sagen taten. Er war jung, von makelloser Schön heit. Braun gebrannt, mit schwarzem Haar. Adonis, obwohl sich mir ein anderer Name in meine Gedanken schlich: Tezcatlipoca. Ein Wort, das mir schwer über die Lippen kommt, ein unaussprechlicher Name und doch war er da. Drang in mein Bewusstsein ein und stellte sich vor, ohne Worte. Tezcatlipoca, der Azteken-Gott der Nacht. Es spielte keine Rolle, wer er war. Er war schön und ich begehrte ihn. Seine Haut musste weich wie Samt sein.
Er trug nur eine knappe Badehose, gerade groß genug, um seine wichtigsten Teile zu verbergen. Oder hervorzuheben, jedenfalls spannte sich der Stoff meiner Hose sehr stark. Ich hoffte, er würde es nicht bemerken.
»Die Sterne können uns viel erzählen«, sagte er. Ich hörte das Lächeln in seiner Stimme und wartete, dass er fortsetzte. Er schwieg. Ich betrachte ihn vorsichtig, schielte zwischen den Sternen und dem nächtlichen Besucher hin und her. Ich zuckte zusammen, als er sich ohne Vorankündigung auf mich setzte und mit seinen Fingern sanft über meine Brust fuhr. Meine Haare stellten sich auf, und das Gefühl der Angst machte sich
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