GAYLÜSTE: erotische Geschichten (German Edition)
die zarten Falten zwischen seinen Backen erkundete, sie einfettete und dehnte. Die beiden Männer stöhnten wie aus einem Mund.
»Jetzt wirst du mir gehören, nur mir«, sagte Toby leise und Gavin konnte den versteckten Triumph aus seinen Worten heraushören. Ja, genau das war sein Wunsch: sich seinem Gespielen hinzugeben. Tobys dunkelblaue Augen fixierten Gavins Blick, als er behutsam in ihn eindrang, um sich dann langsam in ihm zu bewegen. Er legte sich auf ihn und küsste ihn gierig; Gavin hob ihm sein Becken entgegen und schlang die Beine um ihn.
Es war einfach überwältigend Toby tief in sich zu spüren und Gavin konnte sich nicht daran erinnern, das Liebesspiel schon ein-mal so genossen zu haben. Sie verschmolzen in ihren Bewegungen. Schon bald entlud sich Toby mit einem Aufschrei, er riss Gavin mit in den Abgrund seiner Lust und wurde direkt im Anschluss von dessen Höhepunkt geschüttelt. Atemlos lagen sie sich in den Armen und verloren sich in einem zärtlichen Zungenspiel. Dann glitten sie in kurzen Schlaf, bevor ihre Leidenschaft erneut erwachte …
***
»Verdammte Scheiße, warum bekomme ich den Schlüssel nicht ins Schloss?«, fluchte Toby leise, als er vor seiner Haustür stand. Seine Laune war sowieso nicht die beste, denn der stille Abschied von Gavin war ihm wesentlich schwerer gefallen, als er es sich eingestehen wollte. Eine ganze Nacht lang hatten sie sich verzweifelt geliebt. Keiner von ihnen hatte einen Endpunkt setzen wollen, darum hatten sie nicht viel Schlaf bekommen.
Als er erwacht war, hatte Toby allein in dem großen Bett gelegen, er hatte an die sonnendurchfluteten Decke geschaut, die seine Blicke noch immer nicht durchdringen konnten. Der Duft nach Blüten und einem wunderbaren Frühstück hatte ihn erwartet, doch von Gavin hatte er keine Spur entdecken können. Toby war dann schweren Herzens durch die einzige Tür in dem Zimmer gegangen, die plötzlich wieder an der alten Stelle gewesen war, und hatte sich in dem Hauseingang wiedergefunden, von dem aus er die »Anderswelt« betreten hatte. Er hatte extra noch einmal geklingelt, um die Tür erneut zu öffnen, aber dahinter war nur ein muffiger Hausflur gewesen.
Was hast du nur mit mir gemacht, Gavin? Diese Frage hatte er sich – wie es schien in einem anderen Leben – schon einmal gestellt, aber das war vor seinem Erlebnis gewesen. Gavin hatte ihn verzaubert, ihr Liebesspiel war so innig und irgendwie besonders gewesen, dass Tobys Herz schmerzte, wenn er nur daran zurückdachte: Das war weit über bloßen Sex hinausgegangen.
Es hatte natürlich kein »Ich rufe dich an« oder »Melde dich, wenn du magst« gegeben, darum hatte er die Befürchtung, seinen Geliebten aus der Anderswelt vielleicht nie wiederzusehen. Der Gedanke trieb ihm die Feuchtigkeit in die Augen. Noch nie hatte er eine derartige Nacht erlebt; sein Wunsch nach einem festen Partner wurde übermächtig.
»Gavin, ich vermisse dich!« Es war nur ein Flüstern, aber das Gefühl erfasste Tobys ganzen Körper. Ja, Gavin hatte ihn gebeten, für immer bei ihm zu bleiben, doch vor diesem Schritt war er zurückgeschreckt, zumal sein ungewöhnlicher Gastgeber eine sofortige Entscheidung von ihm gefordert hatte. Ich war so dumm! Warum habe ich nicht zugesagt?
»Tobias!«, hörte er plötzlich einen Schrei und seine Mutter stürzte auf ihn zu, um ihn zu umarmen. Zu seinem Erstaunen hatte er in kürzester Zeit einen großen Pulk Leute um sich herumstehen, die ihn mit aufgeregten Fragen bombardierten und ihn an sich drückten.
***
»Wo hast du dich herumgetrieben, Junge?« Seine Oma schaute Toby mit großen Augen an, als sie ihm den schwarz-weißen Kater in den Arm drückte, der seinen Kopf sofort schnurrend an ihm rieb. »Du bist so lange weg gewesen, wir haben alle gedacht, dir wäre etwas passiert. Erst nach drei Tagen haben wir nach Sascha gesehen, er war halb verhungert und ich habe den armen Kerl dann bei mir aufgenommen«, erklärte sie und streichelte das Tier liebevoll.
»Ein Jahr und einen Tag.« Toby kraulte Sascha nachdenklich hinter dem Ohr. Es war ihm vorgekommen, als wäre er nur eine einzige Nacht weg gewesen, darum hatte er gar keine Zeit gehabt, seinen tierischen Freund zu vermissen.
Die alte Dame nickte und sagte dann versonnen wie zu sich selbst: »Man könnte denken, dass die Feen dich geholt hätten.«
»Was sagst du da?« Tobys Augenbrauen gingen erstaunt nach oben.
»Ja kennst du denn die alten Geschichten nicht, die man sich erzählt?«, fragte
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