GAYLÜSTE: erotische Geschichten (German Edition)
ein Schweif hinter ihm her.
Als ich ihn wiedersehe, steht er auf einem Felsen mitten im rauschenden Wasser, seinen Speer bereithaltend. Sein nackter Oberkörper glänzt athletisch in der Sonne; durch die braune Haut kommt das Spiel seiner Muskeln besonders gut zur Geltung. Die Haare fallen ihm über den Rücken und schimmern wie das Gefieder eines Raben. Eigentlich müsste er »Black Feather« heißen, doch Kum gab mir diesen Namen, als er mir eine schwarze Feder schenkte. Er meinte, ein Rabe wäre ihm im Traum erschienen und hätte gesagt, dass er mein Schutzgeist sei. Seitdem trage ich die Feder immer in einem Beutel mit mir herum.
Plötzlich schnellt Kums Arm nach vorne und auf der Spitze seiner Lanze zappelt ein Fisch. »Das Mittagessen ist uns schon mal sicher!« Er grinst in meine Richtung, da er genau weiß, wer von uns beiden der bessere Jäger ist, obwohl Kum selbst bei seinem Volk kein Krieger ist. Doch das macht mir nichts aus. Ich genieße jede Minute, die ich mit ihm verbringen kann. Im Laufe der Jahre habe ich viel von Kum gelernt und ich sehe die Natur nun mit ganz anderen Augen. In jedem Grashalm, in jedem Stein steckt eine Seele. Spirit nennt es mein indianischer Freund.
Kum brachte mir bei, wie man meditiert und zu Sonne, Wind und Regen tanzt. Er lehrte mich, welche Pflanzen bei Krankheiten helfen und wo ich eine Höhle oder einen anderen Unterschlupf finde, wenn ein Unwetter hereinbricht.
Normalerweise lebe ich zurückgezogen in einer Berghütte, denn mit den Ansichten der Siedler komme ich nicht klar. Es ist für alle das Beste, denn ich habe große Angst was sie mir antun könnten, wenn sie erfahren, dass ich anders bin. Die Indianer sind auch anders – und müssen das teuer bezahlen.
Kum und ich laufen den ganzen Tag durch den Wald und jagen, wobei ich mich oft hinter ihm halte, um seine knackigen Pobacken zu betrachten. Der enge Rock spannt sich wie eine zweite Haut über sein muskulöses Gesäß, das ich zu gerne wieder einmal in natura sehen möchte. Ich kann es kaum erwarten.
Auch sein glattes Haar sieht verlockend aus. Wie mag es wohl duften? Ob es sich weich anfühlt? Mit meinen Fingern möchte ich durch die langen Strähnen fahren und sie an meine Wange halten. Oh Kum, was hast du nur mit mir angestellt?
Gegen Abend erreichen wir einen See, an dem wir übernachten werden. Doch zuvor nehmen wir noch ein erfrischendes Bad, um den Staub und die Hitze des Tages von uns abzuwaschen. Endlich.
Während mein Freund aus dem langen Rock steigt und die bunten Ketten ablegt, kann ich die Augen nicht von seinem Körper nehmen. Alles an ihm ist schlank und sehnig, dennoch steckt er so voller Kraft, dass ich gegen ihn nie eine Chance hätte. Zudem hat er die Reflexe eines Kriegers. Aber er ist kein Krieger, weiß ich. Bei seinem Volk ist er ein Heiler.
Eine lange Narbe an seinem Schulterblatt zeugt davon, dass er nur knapp mit dem Leben davongekommen ist. Ein Puma hatte ihn damals angefallen, als ich ihn blutend hinter der Farm meines Vaters fand. Orientierungslos hatte sich der Junge durch die Gegend geschleppt. Pa wollte ihn zuerst erschießen wie ein tollwütiges Tier, doch ich habe mich vor Kum gestellt und ihn in unserer Scheune gesund gepflegt.
Drei Jahre später starb Dad an Blutvergiftung und ich habe die Farm verkauft. Aber Kum hat überlebt. Und wie er lebt ... Ausgelassen tobt er im Wasser. Er denkt, durch den Angriff sei der Geist des Berglöwen in ihn gefahren und genau so ist Kum manchmal: wild und wunderschön.
Bis zum Bauch steht er in dem kristallklaren Nass. Schillernde Tropfen perlen auf seiner dunklen Haut und reflektieren das letzte Licht der Sonne.
»Was ist los?«, ruft er und winkt mich zu sich.
Als meine Wildlederhose sowie das Hemd auf den Boden fallen und ich nackt am Ufer stehe, laufe ich schnell in den erfrischenden See, damit Kum nicht bemerkt, wie sehr mich sein Anblick erregt.
Wir toben herum wie Kinder, und immer, wenn ich seine Brust umfasse, um ihn unter Wasser zu ziehen, presse ich meinen Körper für einen Moment gegen seinen. Dabei hoffe ich, dass er meine beginnende Erektion nicht wahrnimmt, die das kühle Wasser kaum in Schach halten kann.
Ich schnappe nach seinem Arm, doch Kum ist wendig wie ein Fisch und ebenso schnell. Schon entschlüpft er mir und läuft auf das Ufer zu, ich hinterher. Lachend fallen wir ins Gras, Kum auf mir, und unsere nackten Körper reiben sich aneinander. Mein Freund hat eine wundervoll samtige Haut, die ich möglichst
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