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GB84: Roman (German Edition)

GB84: Roman (German Edition)

Titel: GB84: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Peace
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– Die Jacken würden ihnen nun für den Rest des Lebens über den Köpfen hängen – Den mussten sie ganz schön in die Mangel genommen haben, den Ersten. Irgendwie tat er mir leid. Nicht, dass ich das jemals laut gesagt hätte – Aber wer wollte schon mit ihm tauschen? Einem Schwein. Dem ersten Scab in Yorkshire. Der Erste – das konnte man seinen Kindern doch nicht erzählen. Seinen Enkeln – Es gab die Heimatfront. Dann gab es die Front vor unserer Haustür – Silverwood – Heimat unseres Ausschusses. Eine verdammte Kriegszone, so sah es doch aus. Wie Bilder aus dem beschissenen Belfast oder

VIERUNDZWANZIGSTE WOCHE
    Montag, 13. August – Sonntag, 19. August 1984
    Der Wind ließ die Kabel knarzen. Die Frage wurde verzerrt, die Folter verlor sich, der Schmerz blieb körperlos. Die Wachen kehrten zurück, um das Gespenst aufzuschrecken

    Malcolm hörte Diane einatmen. Er hörte sie ausatmen. Er schlug die Augen auf
.
    »Und sie haben deinen Ausweis mitgenommen?«
    Malcolm schluckte und nickte
.
    Diane drückte die Kippe aus, legte eine Hand auf seine Wunden und küsste seine Ohren
.
    Malcolm zuckte zusammen, er weinte
.
    Diane stand auf und sagte: »Lauf weg, Malcolm. Versteck dich.«
    Malcolm schloss die Augen, bis sie verschwunden war. Jetzt roch sie immer gleich

    Desinfektionsmittel.
    Theresa Winters war nach Bath zu ihren Eltern und den Kindern gefahren. Sie hatte gesagt, sie wolle dort bleiben, bis Terry sich für all die Dinge entschuldigte, die er getan und gesagt hatte –
    All die dummen Dinge
.
    Terry wischte sich die Augen trocken. »Es ist meine Schuld«, sagte er.
    Der Präsident stand vor dem riesigen Porträt seiner selbst. Er ging zu Terrys Platz und reichte ihm ein Papiertaschentuch. Dann legte er ihm eine Hand auf die Schulter –
    Terry sah zum Präsidenten auf. »Bitte gib Gareth keine Schuld.«
    »Ich gebe keinem von euch beiden die Schuld, Genosse«, erklärte der Präsident. »Wie könnte ich denn?«
    Terry putzte sich die Nase und wartete –
    Die Zwangsverwalter hatten siebenhunderttausend Pfund aus South Wales beschlagnahmt. Das Geld würde eingefroren bleiben, bis die Führer der NUM der einstweiligen Verfügung des Gerichts nachkamen

    Terrys Plan war gescheitert.
    »Wie sollte denn jemand voraussehen«, fuhr der Präsident fort, »in welchem Maße diese Regierung das Rechtssystem des Landes beugt, um gegen Gewerkschafter zu konspirieren? Wie hättest du das vorhersehen können? Du hast dein Bestes versucht, Genosse …«
    Terry schniefte und nickte –
    »Aber dein Bestes war nicht gut genug, Genosse«, sagte der Präsident. »Das nächste Mal, Genosse.«
    Der Präsident setzte sich vor sein Porträt. »Dann wird dir verziehen.«
    Terry stand auf und bedankte sich.
    Der Präsident blickte nicht auf.
    Len hielt Terry die Tür auf. Terry ging rückwärts hinaus –
    Dann ging er nach oben, setzte sich auf seinen Platz und sah sich im Konferenzraum um. Er entdeckte Bill Reed. Der zwinkerte ihm zu. Terry sah weg und entdeckte Samantha Green. Samantha war die neue Anwältin der Gewerkschaft. Terry lächelte. Samantha sah weg –
    Der Präsident trat ein, und alle standen auf –
    Der Präsident tobte noch immer wegen Grey Fox –
    »Wenigstens ist er aus Nottinghamshire«, brüllte er. »Er ist noch nicht mal Kumpel, nur ein verfluchter Schmied oder so! Und das auch erst seit fünf Jahren. Aber ich möchte hier und jetzt noch einmal betonen, ich will nicht, dass ihm auch nur ein Haar gekrümmt wird.«
    Alle nickten.
    »Nicht ein Haar«, wiederholte der Präsident. »Was die anderen beiden angeht …«
    »Don Colby und Derek Williams«, fügte Paul an.
    »… die beiden sind aus Yorkshire. Verfluchte Hauer aus Manton …«
    »… nur nominell nicht Nottingham«, meinte Paul.
    »Sie sind Männer aus Yorkshire«, sagte der Präsident. »Sie sollten es besser wissen.«
    Wieder nickten alle.
    Der Präsident sah hinüber zu Samantha Green. »Meine Liebe …«
    »Es gibt insgesamt elf gerichtsanhängige Anträge für den Bezirk Yorkshire«, hob sie an. »Diese
Streikbrecher
wollen, dass Richter Warner den Streik in Yorkshire für nicht offiziell erklärt. In gewisser Hinsicht ähnelt das den Klagen gegen North Wales und die Midlands. Die Anwälte argumentieren, dass die Entscheidung der Inverness-Konferenz von 1983, gegen mögliche Zechenschließungen vorzugehen, dem jeweiligen Ermessen überlassen, also nicht verpflichtend gewesen sei, und dass dies an die Stelle des Votums von

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