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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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einen Blick zurück zu Marcus und Dom zu werfen.
    Bis auf die Schlussfolgerung, dass er ein erstklassiger Soldat war, war sich Hoffman nie ganz sicher gewesen, was er von Marcus Fenix halten sollte. Was jedoch auch immer in seinem Kopf vorgehen mochte, blieb ein Geheimnis, und Hoffman fühlte sich unbehaglich in Gegenwart von Leuten, deren Beweggründe unergründlich waren.
    Bis jetzt zumindest.
    Fenix kniete nieder und fing an, mit seinem Messer in den weißen Granitkies auf dem Grab zu stechen, bis er ein Loch ausgehoben hatte. Er brauchte eine Weile dazu. Das Schauspiel verstörte Hoffman auf seltsame Weise und doch … bemitleidete er den Jungen. Hoffman sah zu, bis sein Adjutant mit knirschenden Schritten den Kiesweg entlangkam.
    »Colonel, Ihr Wagen wartet.«
    Der Rang klang neu und unbehaglich in seinen Ohren. »Ich weiß.«
    »Was tut er da, Sir?«
    Für einen Augenblick verspürte Hoffman einen unerklärlichen Beschützerinstinkt. »Hören Sie, fahren Sie allein zurück zum Hauptquartier. Ich komme allein zurück. Gehen Sie nur.«
    Falls Fenix wusste, dass er beobachtet wurde, so schien es ihm egal zu sein. Er wischte sich den Staub von den Händen und senkte, immer noch kniend, den Kopf. Nach einer kurzen Weile nahm er den Embry Star von seiner Jacke, legte ihn in das Loch in Santiagos Grab und schaufelte die Erde und den Kies wieder zurück an Ort und Stelle.
    Es traf Hoffman wie eine Ohrfeige. Für einen Moment verschlug es ihm buchstäblich den Atem. Er konnte nicht einmal schlucken und war nicht nur den Tränen nahe, sondern befand sich kurz davor, jeden Fixpunkt zu verlieren, an den er sich je in seinem Leben geklammert hatte. Es bestätigte, dass er getan hatte, was er tun musste, und dass er kein verrückter Verlierer war, der das Bisschen, das er erreicht hatte, einfach wegwarf.
    Du würdest das nicht verstehen, Margaret. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich es erklären könnte.
    Hoffman ging zurück in sein Büro, packte seinen Embry Star in eine kleine Schachtel und setzte sich hin, um erneut Bai Taks Witwe zu schreiben. Der Bankscheck, den er zusammen mit dem Embry Star dem Umschlag beilegte, würde für Bergbauern, die versuchten, im ländlichen Pesang über die Runden zu kommen, ein Vermögen darstellen.
     
    REDOUBT HOTEL, EAST BARRICADE, SPÄTER AM SELBEN TAG
    Es war ein schmerzvoller, leidgetränkter Abend.
    Doms Eltern verabschiedeten sich noch vor dem Dessert, um den Babysitter abzulösen, und sie sahen nicht so aus, als ob sie es bedauern würden. Das Hotel war schon in guten Tagen nicht ihr Fall und jetzt, da sie noch immer jede Nacht um Carlos weinten, erst recht nicht.
    Doms Fall war es auch nicht. Wegen des Silberbestecks und den gestärkten weißen Tischtüchern hatte er ständig Angst, etwas zu verschütten, aber letzten Endes waren es die untertänigen Kellner, die ihn am meisten erschreckten. Er konnte nicht glauben, dass irgendjemand diese Arbeit für Leute erledigte, die einem nicht einmal in die Augen sahen, wenn man sie bediente. Er und Marcus saßen in ihren formellen Uniformen da, an denen nur die Bänder der Embry Stars sichtbar waren, um zu zeigen, worum sich dieser Tag drehte, und Marcus strahlte dabei noch mehr Missbehagen aus, als Dom verspürte.
    Professor Fenix meinte es gut, da war sich Dom sicher, aber er war auf solche Dinge einfach nicht eingerichtet. Das Essen verlief zum größten Teil in aller Stille. Es war nicht anders möglich, denn das Gewicht des gemeinsamen Verlusts wog schwer wie ein gefräßiges Gespenst, das jede Unterhaltung mit lautem Schweigen verschlang und nicht bereit war, irgendjemanden sprechen zu lassen.
    An den anderen Tischen klirrten Gläser, ein Geräusch, das von den schweren Vorhängen des Restaurants gedämpft wurde.
    »Wirst du Carlos’ Medaille dem Regimentsmuseum leihen?«, fragte Professor Fenix.
    Dom hatte keine Ahnung, dass so etwas überhaupt möglich war. Das war alles Teil der von Büchern gesäumten, antiquitätenschweren Welt, in der Marcus aufgewachsen war. »Nein, Sir. Ich habe sie Mom und Dad gegeben.« Er hoffte, Marcus’ alter Herr würde nicht fragen, was er mit seiner eigenen tun würde. Er wollte, dass Benedicto sie bekam. »Sie steht ihnen jetzt rechtmäßig zu.«
    »Anya?«
    Sie sah für einen Moment verfolgt aus, auf ihrem Platz zwischen Marcus und seinem Vater, ohne eine Möglichkeit, der Frage zu entkommen. In Anbetracht des Nervenbündels, das sie immer zu sein schien, wenn ihre Mutter in der Nähe war,

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