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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Hoffman klar, dass sich etwas Bedeutendes im Verlauf des Krieges getan hatte.
    Er nahm seine Mütze ab und fragte sich, ob man ihm die falsche Adresse gegeben hatte. Es war nicht ungewöhnlich, aus Sicherheitsgründen nur minimal informiert zu werden, bevor man zu einer Besprechung gerufen wurde, aber dieses Mal hatte er überhaupt keine Informationen erhalten und er konnte sehen, dass er hier ziemlich fehl am Platze war. Auch was seinen Rang betraf.
    Das war nicht bloß ein Treffen von Armeeoffizieren; hohe Tiere von der Marine und der Luftwaffe warteten ebenfalls in der Lobby und kehrten mit reichlich Lametta ihr Dienstalter raus. Und natürlich die Schlipsträger – die Jungs vom Geheimdienst und politische Ratgeber der Koalition. Es war eine kleine Versammlung, aber im Hinblick auf die schiere Befehlsgewalt war es ein Gipfeltreffen.
    Eine Nummer zu groß für meinen Geschmack. Vielleicht soll ich ja die Latrinen putzen.
    »Du also auch, Victor?«, sagte eine Stimme hinter ihm.
    Er drehte sich um und stand vor einem Marineoffizier, dem er vor ein paar Jahren mal begegnet war. Michael? Mitchell? Soweit er sich erinnerte, lautete sein Vorname Quentin und er war noch nicht der Captain gewesen, der er jetzt war.
    »Quentin …«, grüßte Hoffman und streckte die Hand aus. Er deutete mit dem Kopf in die Richtung von drei Admiralen. »Was sollen wir denn hier darstellen, die Hilfsarbeiter? Kofferträger?«
    Michaelson. So hieß er.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob mein Boss das überhaupt weiß.« An Michaelsons Kragen prangten die beiden unverwechselbaren Hai-Embleme der U-Boot-Fahrer. »Ich weiß auch nicht, warum ich hier bin. Ich bin nur Captain der D-Flottille. Wenn ich also an Bord gerufen werde, guck ich nach achtern und salutiere.«
    Die D-Flottille war für amphibische Angriffe und Sondereinsätze zur See zuständig. Das sagte Hoffman etwas, auch wenn er sich nicht sicher war, was genau, denn soweit er sich erinnern konnte, umfasste die COG-Doktrin die Kriegsführung zu Land – Artillerie, Panzer und Infanterie. Alle anderen Aktivposten spielten nur Nebenrollen. Jetzt schienen zwei kleine Komponenten – Spezialkräfte und Amphibik – bei der großen Show einen Platz in der ersten Reihe zu haben.
    »Okay, also SK und Frösche – sonst noch irgendwelche Waisenkinder?«, fragte Hoffman.
    »Nur die Division für Orbitaltechnologie, soweit ich sehen kann. Komische Mixtur.«
    Die großen verzierten Türen zum Hauptkonferenzraum schoben sich auf und ein Sekretär in dunkelblauem Geschäftsanzug hakte sie ein. In dem fensterlosen Raum hinter ihm glänzte eine Insel polierter Tische.
    »Der Vorsitzende Dalyell wird in Kürze bei Ihnen sein, nehmen Sie bitte Platz.«
    Hoffman hörte zum ersten Mal, dass der Vorsitzende erwähnt wurde. Er hatte angenommen, dies wäre eine Stabschefsitzung oder die eines Ministers. Das erhöhte den Einsatz gewaltig. Michaelson folgte ihm in den Besprechungsraum und sie sahen sich auf dem Tisch nach ihren Namensschildern um.
    Was zum Teufel soll ich zu der Sache beisteuern?
    Hoffman hatte kein Problem damit, dem Vorsitzenden zu sagen, was er von der Verteidigungspolitik der COG im Allgemeinen und im Besonderen hielt, solange der Vorsitzende kein Problem damit hatte, dass man es ihm sagte. Ein Teil von ihm befürchtete jedoch, er könnte außerstande sein, Antworten zu geben. Alles, was er bei sich hatte, waren seine Brieftasche, Ausweis, Stift und Schlüssel. Seine Aktentasche – die bis auf einen Schreibblock leer war – hatte ihm der Sicherheitsdienst abgenommen, so wie jedem anderen auch. Das war, gelinde gesagt, ungewöhnlich.
    Selbst die Generale wirkten besorgt. Eine Feststellung, in der Hoffman etwas Trost fand.
    Dalyell war ein kleiner, zur Glatze neigender Mann Mitte fünfzig, der glatt als Buchhalter durchgegangen wäre, hätte er nicht so schicke Anzüge getragen. Seine Stimme hätte jedoch ein ganzes Bataillon zum Stillstand bringen können. Begleitet von zwei Assistenten nahm er Platz und gab einem von ihnen ein Zeichen, die Türen zu schließen, während der andere einen Projektor bereit machte.
    »Dieser Raum ist schalldicht, meine Damen und Herren«, begann Dalyell, »und bald werden Sie verstehen, weshalb das auch so sein muss. Diese Besprechung läuft strikt nach dem Prinzip der Wissenserfordernis, Sie erfahren nur, was für ihre Arbeit unbedingt nötig ist. Die Lichter, bitte, Maynard.«
    Die Anzeigetafel leuchtete auf und in ihrem Rahmen erschien eine Landkarte

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