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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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keine Sekunde. »Da gibt’s keinen Puls zu fühlen. Zerstückelt.«
    Manchmal erlebten die Beobachter in der Zentrale das Schlimmste mit und dazu noch in Großaufnahme.
    Aber es gab Regeln: Es gab die Regel Weiterfahren-und-raus-aus-der-Todeszone und es gab die Greif-die-Scheiß-maden-an-Regel und Hoffman war klar, dass er und Kaliso Letztere befolgen würden. Er drehte sich, so weit es ging, nach hinten und griff nach dem Granatwerfer auf dem Rücksitz. Sein Bein machte ihm jetzt keine Schwierigkeiten mehr. War schon guter Stoff, dieses Adrenalin. Während die Scheinwerfer an ihnen vorbeizischten, bereitete er den Granatwerfer vor und griff nach vom, um das Dach des APCs zu öffnen. Der letzte Laster der Reihe zog an ihnen vorbei und auf einmal starrten sie eine dunkle Straße hinunter, an deren Ende gelbes Licht flackerte – ein lodernder Laster.
    »Die werden da nicht herumhängen«, sagte Kaliso. »Aber sie werden auch noch nicht weit gekommen sein.«
    Er brachte den Dillo ein paar Meter vor dem Wrack zu Stehen. Es lagen Leichen herum, aber noch konnten sie sie nicht bergen. Ein paar tote Maden lagen in einer Lache aus dunkler Flüssigkeit, die Hoffmann zunächst für ausgelaufenes Öl aus dem Laster hielt, aber als er genauer hinsah, erkannte er, dass es Blut war. Scheinwerfer kamen direkt auf ihn zu, drehten dann aber, wie von der Zentrale umgeleitet, nach links ab. Irgendwo die Straße hinunter musste der Nachhut-APC mit Cole, Mataki und Baird sein.
    »Zentrale an Konvoi, wir haben Locust an der Oberfläche. Sie kommen die Avenue runter Richtung Parkway«, meldete Anya. Sie musste Jack in großer Höhe über die Kreuzungen geschickt haben, um einen besseren Überblick zu haben. »Anzahl – sieht nach mindestens dreißig aus. Sie bewegen sich zum Teil durch die Gebäude.«
    Die Fahrer konnten jedes Wort mithören. Hoffman hoffte, die Zivilisten würden nicht die Nerven verlieren und versuchen, sich über die Seitenstraßen zu zerstreuen. Bisher hatten sie sich gut geschlagen und sich aus dem Funkverkehr herausgehalten.
    Bairds Stimme schnitt dazwischen. »APC drei an Hoffman, sollen wir die Route verlassen und angreifen? Wenn wir beim Canal Walk links abbiegen, können wir sie umfahren und sie beim Rundbau abfangen.«
    Untertunnelung verlangte Zeit und Energie und oft schienen die Maden von beidem nicht genug zu haben, und wenn sie sich wie jetzt an der Oberfläche bewegten, erhöhten sich die Chancen. Aber das Problem bei einem Feind, der sich unter einem bewegte, war die Ortung. Der Konvoi hatte keinen Radar oder Schall-Resonator, mit dem man die Bewegungen der Maden verfolgen konnte. Es war also ein Glücksspiel. Vielleicht war es auch ein Köder vor einem Großangriff.
    Aber Baird schaffte es oft, wie die Maden zu denken.
    »Das Ende der Kolonne ist frei, Sir«, meldete Anya.
    »APC drei, ausscheren und verfolgen.« Wir hätten mehr APCs mitnehmen müssen, wenn wir nur mehr von den verdammten Dingern hätten.
    Mit jedem Tag und mit jedem Kampf leierte die Technologie der COG mehr aus, brach zusammen oder ging in Flammen auf und sie wurde nicht ersetzt. Hoffman kletterte zurück in die Kabine.
    »Wir übernehmen jetzt als Nachhut-Fahrzeug. Wenn Sie es zeitlich richtig hinbekommen, können wir sie von beiden Seiten in die Zange nehmen.«
    »Verstanden, Sir.«
    »Ich will Sie ja nicht beunruhigen, Sir«, meldete sich Fenix, »aber wenn die Maden am Ende der Avenue nach rechts drehen, steuern sie direkt auf die Brücke zu.«
    Kaliso fuhr mit dem Dillo ans Ende der Lasterschlange und machte auf der Straße eine rasche Drei-Punkt-Wendung, um sich hinter dem letzten Fahrzeug zu positionieren. Wenn der Konvoi erst einmal den Fluss hinter sich hatte, ging es nicht mehr viel weiter, denn dann würden sie sich auf bewährtem Granit befinden, ohne Risse, und die Maden müssten für einen Angriff die Brücke überqueren.
    »Fenix«, sagte Hoffman. »Lassen Sie sie nicht an diese Brücke.«
    Manchmal konnte ein einfacher Satz aus dem Nichts Hoffman wie ein Sprungtritt in eine andere Welt befördern.
    Lassen Sie sie nicht an diese Brücke.
    Wenn Dom Santiago in der Nähe war, hatte »Brücke« nur eine Bedeutung für Hoffman: Carlos Santiagos heldenhafter Tod bei Aspho Fields, dort auf der Brücke gefallen, als er und Marcus Fenix verzweifelt Widerstand leisteten, um Hoffman die nötige Zeit zu verschaffen, damit er seine Mission erfüllen konnte.
    Vielleicht lösten die Worte bei Fenix die gleichen Erinnerungen aus.

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