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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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hatte, dass sich diese Wahrnehmung zu einem ständig arbeitenden Extra-Sinn entwickelt hatte, der genauso natürlich war wie Hören oder Sehen. Die Straßen waren nicht menschenleer. Es standen keine Fahrzeuge im Weg, die der Konvoi hätte umfahren müssen. Es gab nichts Konkretes, das seinen Radar zum Piepen brachte, und trotzdem wusste er, fühlte, schmeckte, erfasste er irgendwie, dass Ärger bevorstand.
    Kaliso hatte eine Hand am Lenkrad, während die andere auf seiner Pistole ruhte. Auch er wusste es.
    Plötzlich hörte Hoffman Fenix’ Stimme. »APC-eins an alle Fahrzeuge. Wir spüren hier vorne Vibrationen. Passt auf.«
    Vielleicht bedeutete es gar nichts. Vielleicht war es nur ein weiteres Nachbeben durch das Grundgestein, das sich seit der Leichtmassen-Bombardierung immer noch verschob. Vielleicht war auch nur irgendwo ein Abwasserkanal eingestürzt. Die Gestrandeten verschwanden jedoch plötzlich, zogen sich in die Gebäude zurück, und Hoffman verließ sich lieber auf das argwöhnische menschliche Tier in ihnen als auf Technologie. Doch auch die hatte ihren Platz.
    »Konvoileitung an Zentrale«, meldete er. »Stroud, möglicher Kontakt. Hier bebt’s. Prüft das mal für uns nach.«
    »Schon dabei, Colonel. Jack prüft den Weg vor der Kolonne. Ich habe ihn noch einmal zurückgeschickt.«
    Anya war schlau. Sie verstand etwas von Hinterhalten. Sie wusste, dass so etwas jederzeit auf einem Weg -
    Scheiße! Der Schrei gellte so laut in Hoffmans Ohrstöpsel, dass es wehtat. Er konnte nicht sagen, woher er gekommen war – kein verdammtes Rufzeichen. Zivilisten – kein verficktes bisschen Disziplin. Kaliso behielt seine Geschwindigkeit bei. Wenn man nicht in einen Hinterhalt fuhr, fuhr man weiter. Und wenn man in einen fuhr – stieg man in die Eisen und legte schleunigst den Rückwärtsgang ein.
    »Zwo-Fünfundzwanzig – wir sind getroffen … haben uns überschlagen.« Die Nummer bedeutete, dass sich das Fahrzeug relativ nahe hinter dem Kommando-Dillo befand. Ein ganzes Stück der Kolonne folgte ihm noch. »Scheiße – Maden …«
    Gewehrfeuer rasselte los, dröhnte in Hoffmans Ohrstöpsel und hallte in der Straßenschlucht wider, gefolgt von mehreren Explosionen, die sich nach einem Boomshot anhörten. Er erhaschte einen kurzen Blick auf Jack, als der Bot auf Kopfhöhe und mit Höchstgeschwindigkeit zum Ende des Konvois schoss. Die Reihe der Laster erstreckte sich mindestens über einen Kilometer, wobei die einzelnen Fahrzeuge im bebauten Gebiet fünfundzwanzig Meter Abstand hielten. Er wusste nicht genau, wo Fahrzeug 2-25 angehalten hatte, oder ob es für die nachfolgenden Fahrzeuge einen Fluchtweg gab. Nur Jack konnte das sehen. Hoffman blieb nichts anderes übrig – keinem der Fahrer oder Geleit-Gears blieb etwas anderes übrig – als dem Funkverkehr zu lauschen. Sie waren blind. Nur Jack hatte das Gesamtbild im Blick und – durch Jacks elektronische Augen – Anya Stroud.
    »Stroud, können Sie sehen …«
    Ihre Stimme unterbrach ihn. »Zentrale an Zwo-Zwo-Sieben, nach links, links, links, links. Alle Fahrzeuge Zwo-Zwo-Sieben folgen.« 2-26 musste es also auch erwischt haben. Sie gab neue Richtungsanweisungen, um den Rest des Konvois um den Hinterhalt herumzulotsen. Ein reines Ratespiel. Wenn die Maden hier durchbrachen, dann konnten sie überall nach oben kommen. Aber der Konvoi musste in Bewegung bleiben, um überhaupt eine Chance zu haben, durchzukommen. »Zwo-Zwo-Sieben, ich habe nur einen Bot in der Luft, also geben Sie mir an jeder Kreuzung Ihre Position durch, damit ich Sie führen kann.«
    »Zentrale, hier Zwo-Zwo-Sieben, biegen nach links auf die Parkway ab.« Es war die Stimme einer Frau, angespannt vor Angst, aber immer noch kontrolliert. Nicht schlecht für eine Zivilistin. »Es sind Maden, wir haben sie gesehen. Vor uns ist alles sauber.«
    Die Frau hätte in alles Mögliche hineinfahren können. »Stroud, bringen Sie Jack an die Kolonnenspitze«, sagte Hoffman. Kaliso stieß zurück, schwang den Dillo herum und jagte rechts von den Lastern auf Hochtouren den Konvoi hinunter. »Wir fahren zurück und greifen die Maden an. Verluste?«
    »Jack ist noch am Ort des Überfalls, Sir. Zwo-Zwo-Fünf und Zwo-Zwo-Sechs stecken fest und sind schwer beschädigt, Zwo-Zwo-Sechs brennt. Ich sehe … den Fahrer und den Schützen … sie sind noch in der Kabine. Zwo-Zwo-Fünf … Fahrer und Schütze tot – das Fahrzeug liegt umgestürzt auf der Beifahrerseite.«
    » Definitiv tot?«
    Anya zögerte

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