Gebannt: Band 3 (German Edition)
und die, die eine Vorstellung davon haben, geben sich zugeknöpft. Es ist nur eine Frage der Zeit – wir können es uns nicht leisten, es zu lange aufzuschieben.«
» Nein«, stimmte er zu.
Eine Hand umklammerte meinen Oberarm und wirbelte mich herum. Lincoln – ein sehr, sehr zorniger Lincoln – klappte seine andere Hand über meinen Mund, bevor ich etwas sagen konnte. Spence sprang auf.
» Pst!«, sagte Lincoln lautlos.
Wir nickten beide und ließen uns von ihm ins Treppenhaus schleifen.
» Was macht ihr da?«
» Ich … Ich … Sie haben über mich geredet.«
Sein Blick schoss drohend in Richtung Bar.
» Violet, du darfst nicht hier sein«, flüsterte er eindringlich. Und dann, als hätte er soeben etwas beschlossen, zerrte er mich au f die Treppe zu.
» Hey, Linc, komm schon, Mann, wir wollen doch nur wissen, was los ist«, versuchte es Spence, aber es war aussichtslos: Lincoln schäumte vor Wut.
» Spence«, knurrte er, wobei er meinen Arm nicht losließ. » Ich soll wohl auch noch dankbar sein, dass du dich nicht durch eine Blendung unsichtbar machst und einfach hereinspaziert kommst. Geh spazieren.«
Genau das hätten wir besser getan.
Spence gab nicht klein bei.
Gut für ihn.
» Eden?«, fragte er, und ich wusste es sehr zu schätzen, dass er mich entscheiden ließ. Die meisten Typen übernahmen einfach das Kommando und kehrten den Macho heraus.
Ich sah Lincoln an, der sich wohl nicht so schnell wieder beruhigen würde.
» Schon gut. Ich komme später nach.«
Spence zögerte einen Augenblick, dann seufzte er. » Und nur, weil ich dich kenne, Mann«, sagte er zu Lincoln. » Aber …«, er deutete au f die Hand, die noch immer meinen Arm umklammerte, » immer hübsch langsam.« Und damit drehte er sich au f dem Absatz um und ging au f die Foyertür zu.
Lincolns Grif f lockerte sich sofort, aber er ließ mich nicht los. Stattdessen führte er mich die Treppe hinau f und zu meinem Zimmer.
» Schlüssel«, verlangte er, er blieb vor meiner Tür stehen und streckte, ohne mich anzusehen, die Hand aus. Ich zog den Schlüssel heraus und gab ihn ihm.
Er schloss die Tür au f und zerrte mich hinein.
» Bleib hier drin. In einer Stunde gehen wir zum Vulkan. Bis dahin verlässt du nicht das Zimmer. Schaffst du das?«
» Du kannst mich nicht einfach so herumkommandieren, Lincoln!«, sagte ich und riss mich von ihm los.
» Doch, das kann ich. Griffin hat mir die Verantwortung übertragen. Im Moment musst du akzeptieren, dass es Leute gibt, die mehr wissen als du, mehr Erfahrung haben als du und gute Gründe haben könnten, dich in bestimmte Dinge nicht einzuweihen.«
» Was? Du willst also, dass ich so tue, als hätte ich nicht gerade gehört, dass du eine Art Armee aufstellen willst? Hör auf, mich wie ein Kind zu behandeln!«
» Violet, ich habe dich gerade dabei ertappt, wie du ein privates Meeting belauscht hast. Wenn du nicht wie ein Kind behandelt werden willst …«, er presste einen Augenblick lang den Kiefer zusammen und wandte seinen Blick von mir ab. » Dann hör auf, dich wie eins zu benehmen.«
Ich war sprachlos. So hatte er noch nie zuvor mit mir gesprochen. Lincoln war verständnisvoll, er bezog mich in Dinge mit ein, ermutigte mich, meine Meinung zu sagen. Er hatte mir noch nie zuvor gesagt, dass ich wegbleiben soll, selbst wenn es bedeutete, dass es gefährlich für mich sein könnte. Und er hatte mich noch nie als Kind bezeichnet. Es war fast, als hätte er absichtlich das gesagt, von dem er wusste, dass es mich am meisten aufregen würde.
Er ging zurück zur Tür und drehte sich nicht zu mir um, als er stehen blieb und sagte: » Bleib einfach in deinem Zimmer … Bitte.«
Ich wollte ihm sagen, dass er sich seine guten Ratschläge sonst wohin stecken könnte. Ich wollte mich wehren, für mich eintreten, aber ich war wie gelähmt, sodass ich nichts herausbrachte außer einem kleinlauten » Ja«, das von meinen Lippen fiel.
Nachdem ich ein paar Minuten im Zimmer au f und ab gegangen war, ließ ich mich aufs Bett fallen und zog mir ein Kissen über den Kopf. Ich hatte eine Stunde Zeit, bis wir uns unten treffen würden.
In dem Moment, in dem ich aufhörte, wegen Lincoln vor Wut zu kochen, und meine Augen schloss, um endlich ein wenig Schla f zu bekommen, spürte ich natürlich, wie sich der Raum veränderte, als hätte er sich vom Boden losgelöst. Ich war so erschöpft, mein Körper war so träge, dass er sich nicht mehr rühren wollte. Dieses Mal war es zwar einfacher für
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