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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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dass ich nicht aufgehört hatte zu weinen.
    » Hast du es eilig?«, sagte eine Stimme. Ich wirbelte herum und bemerkte den Grigori mit der Lederjacke, den ich au f dem geheimen Meeting gesehen hatte. Er lehnte an der Wand.
    » Du bist Gray, nicht wahr?«, fragte ich, während ich versuchte, mich zusammenzureißen.
    Er zog die Augenbrauen nach oben. » Gelegentlich. Und du bist die, die ihre Leute so in Atem hält.«
    » Du bist einer der Abtrünnigen, nicht wahr?«
    » Ich bin genau wie du, Süße – ich lese das Kleingedruckte. Wo willst du denn hin?«
    Ich wischte mir die Tränen ab. » Bist du mir gefolgt?«, fragte ich, fast vorwurfsvoll.
    Er machte einen Schritt au f mich zu. » Du siehst aus wie jemand, der Ärger sucht.«
    » Nein. Ich muss nur wohin.« Ich musste ihn loswerden. » Du bestimmt auch.«
    » Ist das deine Art, mir mitzuteilen, dass ich abhauen soll?«
    Ich war f einen Blick au f die Uhr, dann sah ich Gray an. Ich hatte keine Zeit mehr. » Soll ich es dir lieber au f eine andere Art sagen?«
    Er war f den Kop f in den Nacken und lachte. » Du glaubst wohl, du kannst es mit mir aufnehmen? Oh, wie amüsant, Süße. Aber es ist, wie du gesagt hast – ich muss auch wohin, vielleicht können wir dieses Gespräch irgendwann anders weiterführen.« Er machte noch einen Schritt au f mich zu, sodass wir uns fast berührten. » Und nur damit du es weißt – ich freue mich schon darauf.«
    Er schenkte mir ein breites Grinsen und schlenderte aus dem Hotel hinaus.
    Ich stürzte zur Treppe.
    Als ich au f dem Dach ankam, krümmte ich mich vor Schmerzen. Ich stolperte zur Dachkante. Dad würde es gut gehen. Phoenix würde sein Wort halten und ihm nichts tun. Und selbst wenn ich es nicht zurückschaffte … vielleicht wäre er ohne mich, die ständige Erinnerung an Mum, besser dran. Endlich zeigte er die ersten Anzeichen dafür, dass es weiterging – vielleicht würde das zwischen ihm und Caroline funktionieren.
    Steph hatte durch unsere Freundschaft bereits zu viel durchgemacht. Ich konnte nicht noch mehr von ihr verlangen. Jetzt war es für mich an der Zeit, auch mal die Vernünftige zu sein. Ich hatte ihr ein Geschenk unter das Kopfkissen gelegt, bevor ich heute Abend das Zimmer verlassen hatte. Sie würde wissen, was ich ihr wünschte, und wenn nicht, würde es zumindest zu ihrer Sicherheit beitragen.
    Dann war da noch Griffin. Armer Griffin, er würde sich selbst die Schuld an allem geben, er würde denken, er hätte hier sein sollen, um mich aufzuhalten. Aber er war unser Anführer und er würde bis zum Ende seine Pflicht tun. Wenn mir etwas passierte, würde Griffin dabei helfen, Phoenix aufzuhalten.
    Onyx hatte bereits verstanden, was seltsamer war als alles andere. Dapper würde so lange tun, als wäre ihm das alles egal, bis es ihm tatsächlich egal war. Spence wäre wütend au f mich, so wütend, dass er wieder in Ordnung kommen würde.
    Und Lincoln. Ein Schrei entfuhr meinen Lippen. Er würde mich suchen. Aber ich musste akzeptieren, dass er mehr als jeder andere von uns ein Opfer wäre. Ich hätte ihn so oder so geliebt, auch ohne dieses ganze Seelen-Dings, aber er … Er fürchtete sich vor mir. Wenn Phoenix die Sache zu Ende führte und mich umbrachte, würde Lincoln eine neue – eine bessere – Partnerin zugeteilt werden. Er könnte endlich sein, was er schon immer sein wollte – ein großer Krieger. Und er würde Phoenix zurückschicken.
    Phoenix.
    Ich klammerte mich an das Geländer am Rand des Daches und schaute nach unten. Ich konnte es leugnen, so viel ich wollte – das hielt mich nicht davon ab, Angst zu haben. Dann rie f ich mir wieder ins Gedächtnis, was werden würde, wenn ich nicht mit ihm ginge.
    Er wird rasend sein und es an den Leuten auslassen, die ich liebe.
    Ich konnte sie jetzt wahrnehmen. Sie kamen beide au f mich zu. Ich hatte meine Schutzmauern durch den Schmerz fallen lassen, meine Seele war ausgebrochen und meine Kraft hatte sich ausgedehnt. Lincoln rannte, ich konnte seinen Herzschlag spüren. Irgendwie wusste er, dass ich an einem Scheideweg angelangt war, aber er war zu weit weg, um zu helfen. Ich fragte mich, wo er war, warum er so weit weg war. Phoenix war näher, und er bewegte sich mit Lichtgeschwindigkeit.
    Ich umklammerte meinen Dolch, um meinen zitternden Händen einen Halt zu geben, aber das hal f nicht viel.
    Meine Gedanken rasten. Phoenix konnte jeden Augenblick hier sein und Lincoln lag nur Sekunden hinter ihm.
    Lincoln wird unvorbereitet sein. Phoenix

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