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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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ist im Vorteil.
    » Was machst du da bloß, Liebling?« Phoenix’ Stimme war leise. Er war nah, aber nicht nah genug. Noch hatte ich die Oberhand. Ich hielt meinen Dolch, die Spitze nach oben.
    » Keine Bewegung, Phoenix.«
    Er rührte sich nicht. Das zeigte mir nur, wie sehr er mich brauchte, damit sein Plan funktionierte.
    Gressil und Olivier, seine beiden Verbannten-Generäle, sprangen hinter mir au f das Dach. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Phoenix Unterstützung mitbringen würde, aber ich war nicht die Einzige, die von ihrem Erscheinen überrascht wurde. Phoenix verbarg seine Reaktion rasch und streckte die Hand aus, damit sie blieben, wo sie waren. Beide taten, wie ihnen befohlen, aber Gressil kostete das Überwindung – er hatte eindeutig Hunger. Er wollte kämpfen.
    Ich zwang meinen Blick zurück zu Phoenix. » Du wirst jeden au f dieser Insel töten, wenn du diesen Vulkan zum Ausbruch bringst. Das letzte Mal, als sie versuchten, die Pforten zu öffnen, wurde alles zerstört.«
    Phoenix streckte die Hände aus, die Handflächen nach oben. » Ich möchte noch nicht mit dir kämpfen. Das werde ich später tun. Ich brauche dich, ja – aber ich habe dich früher schon einmal geheilt, und das kann ich wieder tun.«
    » Es gibt Kinder hier, Phoenix, Babys, Tausende von Menschen haben hier ihr Zuhause. Ob du es zugeben willst oder nicht, ich bin mir sicher, dass der Mensch in dir das weiß. Ich kann nicht zulassen, dass du das tust.«
    Seine Augen wurden schmal und sein Blick huschte zu Gressil und Olivier hinüber.
    Ist dieser Blick für mich gedacht?
    Er wirkte fast wie eine Warnung.
    » Wie wäre es mit einem Kompromiss?«, bot er an. Er sah mich jetzt eindringlich an.
    Ich spürte Lincolns Entschlossenheit, seine Kraft wuchs und suchte nach mir. Er wusste, wo ich war, er würde gleich hier sein.
    » Schnell«, sagte ich.
    Phoenix zögerte nicht. Vielleicht spürte er auch, dass Lincoln sich näherte. » Ich werde dafür sorgen, die Zerstörung so gering wie möglich zu halten. Ich kann nicht versprechen, dass ich alle retten kann, aber ich kann verhindern, dass die Massen mit dem Vulkan zugrunde gehen. Ich werde Tausende retten, wenn du mit mir kommst.«
    Etwas an der Art, wie er das sagte, ließ mich glauben, dass er zufrieden war.
    Ich konnte nicht klar denken.
    Er bietet mir einen Handel an: Wenn ich mit ihm gehe und ihm helfe, die Pforte zu öffnen, wird er dafür Leben retten. Aber wenn es funktioniert und Lilith zurückkehrt, würden dann nicht ohnehin Tausende sterben?
    Phoenix machte einen Schritt au f mich zu.
    » Nicht«, warnte ich ihn. Er war klug genug, stehen zu bleiben.
    Die Tür zum Treppenhaus flog au f und Lincoln kam herausgestürzt. Als er Phoenix vor sich sah, erstarrte er. Drei der tödlichsten Verbannten, die es gab, standen nur ein paar Meter von ihm entfernt.
    » Nun, sind wir nicht das perfekte Dreieck?«, sinnierte Phoenix. Seine Worte trafen einen wunden Punkt – ich hatte mir gerade erst die Dreiecke angeschaut, die ich gezeichnet hatte.
    Lincoln erfasste die Szene rasch. Wir hatten nur eine geringe Chance, Phoenix, Gressil und Olivier zu überwinden, vor allem angesichts der Macht, die Phoenix über mich hatte.
    » Violet, nicht … Nicht …«, sagte er leise.
    Aus den Augenwinkeln konnte ich Gressil sehen. Sein Gesicht war wild, er konnte sich kaum zügeln, und jetzt starrte er mit tödlichem Blick in Phoenix’ Richtung. Phoenix würde ihn nicht mehr lange in Schach halten können.
    » Ich habe Violet einen Kompromiss angeboten: Sie kommt mit mir, um die Menschen au f dieser Insel zu retten.«
    » Wenn ich nicht mit dir komme, wird es sowieso nicht funktionieren!«, hielt ich dagegen. Ich bemühte mich immer noch, alle Seiten dieser Entscheidung abzuwägen.
    Phoenix Augen wurden so schmal, dass ich merkte, dass er die Geduld verlor. » Ich kann den Vulkan auch ohne dich zum Leben erwecken, und wenn du nicht mit mir kommst, dann überlasse ich Gressil und Olivier die Grigori-Schrift, damit sie damit tun können, was sie wollen.«
    Gressil lächelte.
    Mir lie f es kalt den Rücken runter. Ich wusste, es würde ihm großes Vergnügen bereiten, jeden Menschen, dem es bestimmt war, ein Grigori zu werden, zu jagen und zu töten. Ich erinnerte mich daran, wie ich mich gefürchtet hatte, als ich Phoenix zum ersten Mal begegnet war und entdeckt hatte, dass er ein Verbannter war. Ich konnte mir nicht vorstellen, mit jemandem konfrontiert zu werden, der so brutal wie Gressil

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