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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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Ich wünschte, ich könnte mit Lincoln oder Griffin reden, mich vergewissern, ob jemand wirklich gesehen hatte, dass er es war.
    Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder Spence zu. Er kam gut voran, und ich wusste, dass er sich jetzt sehr anstrengen musste, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten, dass er versuchen würde, sie so gut wie möglich zu neutralisieren, wie wir es geübt hatten. Die gefälschte Schrift baumelte an einem Lederriemen, den er sich diagonal um den Oberkörper geschlungen hatte. Ein paarmal grif f er danach, um sie zurechtzurücken.
    Ich war f wieder einen Blick au f mein Handy, mein Atem hinterließ dünne Nebelwolken in der frostigen Luft. Sie hatten nur fünfzehn Minuten bis zur Mitte gebraucht, das war beeindruckend. Ich strengte mich an, in der Dunkelheit nichts zu verpassen. Sie zogen sich beide die Schriften über den Kopf. Alles verlie f nach Plan.
    Warum schrie dann etwas in mir, dass etwas ganz und gar nicht stimmte?
    Spence streckte die Hand mit der Schrift aus. Das war einer der Gründe, weshalb es so lange gedauert hatte, sich über den Austausch zu einigen. Wir hatten Zeit geschunden. Eine solche Fälschung herzustellen dauerte lange. Am Ende hatten wir gerade mal genug Zeit gehabt, das Äußere überzeugend aussehen zu lassen. Sobald Phoenix die Schrift öffnete, würde er es wissen, doch das war der andere Grund, weshalb wir dieser speziellen Art des Austausches zugestimmt hatten – er würde es wohl nicht oben in der Luft hängend überprüfen. Das hofften wir jedenfalls.
    Sie tauschten die Schriften aus, langsam, wie besprochen. Ich blickte zum Brighton hinüber. Die Verbannten, die Phoenix mitgebracht hatte, gehörten zu seinen besten. Diplomatischerweise war der eine davon ein Engel des Lichts, der andere ein Engel der Finsternis. Wir hatten im vergangenen Monat ein Profil seiner Gruppe angefertigt, hatten über alle Informationen eingeholt, deshalb kannte ich die zwei au f dem Dach. Gressil, einst eine Macht der Finsternis, hatte eine besondere Stärke, Männer gegen Frauen aufzubringen, indem er die Frauen mit luxuriösen Geschenken zur Unreinheit verlockte.
    Der andere war Olivier, einst ein Erzengel des Lichts. Sie waren beide dabei gewesen, in Jordanien, aber es war Gressil, den wir verdächtigten, Rudyard umgebracht zu haben. Die beiden waren ein seltsames Team. Wir hatten zuverlässige Informationen, nach denen sie sich gegenseitig verabscheuten, was interessant war, angesichts der Tatsache, dass ihre Kräfte so ähnlich waren. Oliviers Kraft bestand darin, Unbarmherzigkeit hervorzurufen. Wenn die beiden zusammenarbeiteten, ergaben sie eine sehr gefährliche Kraft. Und jetzt dienten sie Phoenix fast immer als rechte und linke Hand.
    Mich juckte es in den Fingern, au f die Anruf-Taste au f meinem Handy zu drücken. Ich hatte Lincolns Nummer au f dem Display.
    Etwas stimmt nicht. Warum versteckt sich Phoenix unter einer Kapuze?
    Ich wollte gerade anrufen, als Phoenix die Hand hob und sie zurückschob.
    Definitiv er.
    Ich seufzte. Fast hätte ich es vermasselt – weil ich glaubte, sie würden einen ähnlichen Trick wie wir anwenden.
    Spence und Phoenix machten sich beide au f den Rückweg zu ihrem jeweiligen Gebäude. Spence lag gut in der Zeit, während Phoenix die Sache langsamer anzugehen schien und fast trödelte. Als Spence wieder zurück au f dem Maddox war, stieß ich einen zittrigen Seufzer aus und überprüfte wieder mein Telefon. 23:45 Uhr.
    Warum hat Steph nicht angerufen?
    Ich wusste, dass sie im Hades zusammen mit Dapper, Onyx, Samuel und Kaitlin au f uns wartete. Die übrigen Grigori liefen Patrouille, vor allem in diesem Gebiet hier.
    Steph hatte mitkommen und mit mir au f dem Dach warten wollen, aber ich hatte sie überredet, stattdessen lieber im Hades zu warten, und ihr versprochen, sie minütlich au f dem Laufenden zu halten.
    Phoenix erreichte schließlich das Brighton, ließ sich leichtfüßig au f das Dach gleiten und schnallte seinen Gurt ab. Er ging zur Kante des Gebäudes und zog die Blechdose mit der Schrift über seinen Kopf.
    Er wird sie überprüfen.
    Die Nebelwolken in der kalten Luft verschwanden, als ich panisch den Atem anhielt und mich vor seiner Reaktion fürchtete. Doch dann änderte sich sein Benehmen. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen, aber irgendwie wusste ich, dass er lächelte. Er hielt die ungeöffnete Schriftrolle vor sich, trat an die Kante des Gebäudes und – da war ich mir sicher – sah direkt zu mir

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