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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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Es war neun.
    » Ich gehe jetzt besser.«
    Er nickte, was so viel hieß wie: Darüber reden wir später noch.
    Ich setzte meinen Rucksack auf, der zwar nicht die Schrift enthielt, aber einen guten Köder abgab. Die echte Schrift steckte in meiner Jacke.
    » Wenn du über die Straße gehst, sprich in das Mikro, nur damit ich weiß, ob ich Empfang habe. Dann warte, bis ich antworte.«
    » Okay.«
    Ich wartete ein paar Autos ab und spurtete dann über die Straße.
    » Hörst du mich?«, fragte ich.
    » Ja, ich höre dich.« Lincolns Stimme erklang laut und deutlich, als wäre er direkt neben mir. Diese Dinger sind gut.
    » Es tut mir leid«, brach es – völlig überraschend für mich – aus ihm heraus. » Was ich vorhin bei Dapper gesagt habe. Das war gelogen. Du bist stark genug, um Phoenix entgegenzutreten.«
    Ich biss mir au f die Lippe. Er organisierte sich neu, er wollte, dass ich jetzt an mich selbst glaubte für den Fall, dass alles schiefging.
    Ich lächelte ein wenig, wobei ich nicht wusste, ob er mich sehen konnte.
    » Du hast nicht gelogen, Linc, du musstest es versuchen und … damit kann ich leben.«
    Er sagte nichts weiter, deshalb ging ich au f den Eingang des Dough to Bread zu, nachdem ich mit den Fingerspitzen rasch über meinen Dolch gestrichen hatte.
    » Sei vorsichtig«, flüsterte er, als ich gerade hineinging.

Kapitel Zwölf
    » Die Versuchung ist für den Menschen wie ein Messer – es kann sein Brot oder seinen Hals durchschneiden. Sie kann seine Nahrung oder sein Gift sein, seine Stärkung oder seine Zerstörung.«
    John Owen
    Phoenix machte einen entspannten Eindruck. Er saß zurückgelehnt da, hatte die Beine ausgestreckt und sie an den Knöcheln übereinandergeschlagen, als hätte er absolut keine Sorgen. Es sah aus, als würde er allein am Tisch sitzen, aber ich wusste von vorhin, als ich das Café beobachtet hatte, dass da noch etwas sein musste.
    Ich ging langsam, aber selbstbewusst, betrachtete die anderen Gäste eingehend und nahm das Personal genau unter die Lupe. Heute Abend wollte ich keine Überraschungen erleben.
    Phoenix beobachtete, wie ich näher kam, er hatte einen amüsierten Gesichtsausdruck, der mich die Hände zu Fäusten ballen ließ. Ich quetschte mich zwischen ein paar Stühlen hindurch und erreichte schließlich den Tisch ganz hinten. Er hatte bereits den Platz, von dem man den besten Überblick hatte, reserviert. Ich setzte mich nicht.
    » Guten Abend, Liebling«, sagte er grinsend. Sein Haar schien fast lebendig, wie schwarze und lilafarbene Flammen mit silbriger Asche. Ich fragte mich, ob andere Leute das genauso sahen wie ich und ob es sie genauso ablenkte.
    » Schön, dich zu sehen«, sagte er, und sein Lächeln wurde noch breiter. » In Fleisch und Blut.«
    Also hatte er mich zuvor gesehen.
    Nun, gut.
    Wenigstens wusste er jetzt, dass ich gerade lernte, es zu steuern – was immer es war.
    » Wo ist sie?«, fragte ich, wobei ich meine Gefühle unter Kontrolle hielt und nur ein wenig von meiner Geringschätzung für ihn nach außen sickern ließ.
    » Gleich hier«, sagte er und blickte zur Seite. Er tätschelte den Stuhl zu seiner Linken. » Wie wäre es, wenn du dich setzt und ich zeige sie dir.« Sein Blick wanderte umher, als würde ihn das alles nichts angehen. » Die Leute schauen schon.«
    Ich setzte mich, nicht weil er das so wollte, sondern weil ich unbedingt Steph sehen wollte. » Zeig sie mir!«, forderte ich und bereute es sofort.
    Er genoss es, Macht über mich zu haben, und es reichte schon, dass er hiermit bewiesen hatte, dass er sie vor mir versteckt halten konnte.
    » Bitte, Phoenix«, fügte ich hinzu, wobei meine Stimme um einiges sanfter wurde.
    Meine veränderte Stimme tra f ihn unvorbereitet. Er fuhr mit der Hand durch die Luft, als wäre er enttäuscht darüber, dass die Dinge nicht anders verlaufen waren, und enthüllte Steph.
    Ich schnappte nach Luft.
    Sie war bewusstlos und hatte einen großen blau-grünen Bluterguss au f der Wange, ihre Adern traten an der Seite ihres Gesichts deutlich hervor. Ich war f Phoenix einen hasserfüllten Blick zu und war schon halb aufgestanden, um meine Faust in ihn zu rammen, doch dann hob er die Hand, sah mir geradewegs in die Augen und sagte: » Das war ich nicht.«
    Das hielt mich lange genug auf, dass er hinzufügen konnte: » Sie haben es getan, bevor ich zu ihr gelangen konnte. Ich gab dir mein Wort, dass ich sie nicht verletzen würde, und von dem Moment an, in dem sie bei mir war, wurde sie nicht

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