Gebieter der Dunkelheit
sanfter, aber regelmäßiger zu und fiel bald in einen weichen Rhythmus. Sein Glied presste die Feuchtigkeit aus ihr heraus. Es schmatzte obszön, was Naomi ein Lächeln entrang.
Der Korridor des Gästehauses war erfüllt von Stöhnen, Seufzen, Schmatzen und dem Geräusch, wenn Haut auf Haut traf. Mit jedem Stoß brachte Sam Naomi dem Orgasmus näher und je näher sie kam, desto schneller drang er in sie ein. Kein Schneckentempo. Keine Serpentinen. Diesmal ließ er zu, dass der Höhenflug sie unmittelbar zum Gipfel führte. Und so dauerte es nicht lange, bis der Orgasmus Naomi erschütterte und sich in einem Aufschrei entlud. Zitternd und zuckend blieb sie auf allen vieren und kämpfte gegen den Drang an, sich einfach auf den Teppich zu legen und sich vom Nachglühen einlullen zu lassen. Doch Sam war noch nicht am Ziel und presste auch den letzten Tropfen Lust aus ihr heraus, indem er sie weiterhin stieß. Nach kurzer Zeit ergoss er sich in sie. Sein ekstatischer Schrei hallte durch das Haus, er war beinahe animalisch – tief, rau und grollend.
Schnaufend hob er Naomis Oberkörper an und schmiegte sich an ihren Rücken. Er klang noch immer atemlos, als er amüsiert bemerkte: »Du hättest die ganze Zeit nur das Safeword aussprechen müssen, und die Qual hätte ein Ende für dich gehabt.«
»Hatte sie doch.« Sein Brustkorb fühlte sich so stark an, seine Arme um ihre Hüften so männlich. Viel zu gut! Immerhin war er ein Erpresser. Mein Erpresser, dachte sie irrwitzigerweise besitzergreifend, als würde es sich um ein Kosewort handeln. »Genau dann, wenn mein Herr es wollte.«
16
Journaleintrag Samuel McAvoy, Donnerstag, 5. Juli, 5:05 a.m.
Die Sonne geht bald auf und ich sitze immer noch in der Küche. Bisher habe ich nicht einmal gelüftet. Naomis Duft schwängert immer noch die warme Luft im Inneren meines Domizils. Ich möchte ihn nicht hergeben. Es war schon schwer genug, sie gehen zu lassen. Wer hätte das gedacht! Seit zwei Stunden starre ich auf den Teppich, auf dem sie auf allen vieren gekniet hat, während ich sie von hinten stieß wie ein Hund seine Hündin.
Im Display meines Laptops spiegelt sich mein blödes Grinsen. Zum Glück kann Naomi es nicht sehen, denn sonst wüsste sie, dass nicht nur ich Macht über sie besitze, sondern sie auch über mich. Ich kann nicht aufhören, an sie zu denken.
Ihre letzten Worte hallen mir immer noch im Ohr. Sie hat mich tief beeindruckt. Ihre Leidenschaft, ihr Drängen, ihre Hemmungslosigkeit. Naomi ist die geborene Sub. Ich habe es doch gewusst! Nun gut, sie ist nicht gerade fügsam. Aber welcher Dominus will schon ein naturdevotes Schoßhündchen haben, wenn doch das Abrichten den meisten Spaß macht? Halt, nein! Das will ich gar nicht. Sie soll ihren eigenen Kopf behalten, denn ich liebe es, mich an ihr zu reiben.
Ein Blick auf die Uhr. Schon wieder sind zwanzig Minuten vorbei. Ich träume zu viel zwischen den einzelnen Sätzen. Von ihr. Wenn ich so lange für mein Manuskript brauche, werde ich nie fertig werden. Aber ich habe einen Vertrag zu erfüllen und brauche das Geld, allerdings darf mich Naomi dabei keinesfalls beobachten, sonst würde sie aus allen Wolken fallen. Wie soll ich mich auf meinen Job konzentrieren, wenn sie mir ständig im Kopf herumspukt?
Viel lieber als an meinen Texten zu arbeiten, schreibe ich ihr eine Einladung zu der nächsten Session. Leider bleiben nicht mehr viele Paarungen übrig. Carol und Bill werden wohl herhalten müssen. Wenn sie wüssten!
Wäre Naomi über Nacht geblieben, hätte ich sie geweckt, indem ich in sie eingedrungen wäre. Sie hätte überrascht ihre Augen aufgeschlagen, dann aber bereitwillig ihre Schenkel gespreizt – für mich, ihren Herrn –, da bin ich mir sicher, denn sie saugt die Lust, die ich ihr bereite, auf wie ein Schwamm und verströmt sie gleichzeitig. Ich bin verrückt nach ihr.
Wow, welch eine Frau!
17
Naomi hatte geschlafen wie ein Stein. Von Samuel dominiert zu werden, hatte sie derart erschöpft, dass sie vollkommen satt und zufrieden sofort eingeschlummert und erst um zehn Uhr aufgewacht war. Nun stand sie vor dem Badezimmerspiegel und fand, dass sie seltsam verändert aussah. Sie konnte es an nichts Bestimmtem festmachen. Es kam ihr so vor, als würde sie unter der Haut strahlen, ein Aufflackern irgendeines versteckten Lichtes in ihr. Die Lebensflamme? Das Feuer der Libido?
»Jetzt wirst du esoterisch«, spöttelte Naomi und beendete ihre Morgentoilette. Als sie ihren Badeanzug,
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