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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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Kaminuhr. Die behagliche Atmosphäre verriet das Geschick der Hausherrin, einem Gast ohne Worte ein freundliches Willkommen zu vermitteln.
    Er ging zu den Fenstern und schaute zu der Hecke hinüber, wo er die junge Frau liegen sehen hatte. Wer war sie? Die Erinnerung an ihre Worte machte ihn lächeln: Euer Pferd ist ein Hengst, habe ich recht? Ihre grauen Augen hatten in rascher Folge verschiedene Gefühle ausgedrückt – Überraschung, Staunen und Verlegenheit.
    Die Unterhaltung mit einer schönen Frau bestand normalerweise aus einer Aneinanderreihung von Komplimenten oder einem witzigen, verbalen Schlagabtausch. Doch bei ihr war er vor Überraschung sprachlos gewesen.
    Er war weibliche Gesten gewohnt, mit Sorgfalt gewählt – die Präsentation des vorteilhaften Profils, eine genau berechnete Neigung des Kopfes, eine anmutig gereichte Hand, ein graziös gesetzter Fuß, ein züchtiges und doch neckendes Lächeln –, dazu gedacht, zu reizen und zu bezaubern. Diese Frau hatte auf der Erde gelegen und in den Himmel geschaut.
    Wer war sie?
    James wurde klar, dass er das unbedingt wissen wollte.

Kapitel 4
    A bigail knickste. »Ihr habt Besuch, Ma’am«, verkündete das junge Dienstmädchen mit einem Lächeln auf dem runden Gesicht.
    »Wenn es wieder der Pastor ist oder seine Frau«, erwiderte Susanna, ohne den Blick von ihrer Stickarbeit zu heben, »dann richte bitte aus, dass ich mich momentan nicht wohl befinde.« Was nicht einmal gelogen war, nachdem Mrs Parker sie gerade erst nach einer ganzen Litanei von Beschwerden verlassen hatte.
    Susanna hatte in ihrem Haus in Cormech mehr als zwanzig Jahre Logiergäste beherbergt, aber nie eine so mäkelige Person wie Adelaide Parker unter ihrem Dach gehabt. Ständig war etwas nicht in Ordnung, entweder zu nass oder zu trocken, zu heiß oder zu kalt, zu weich oder zu hart. Susanna lehnte sich zurück und schloss die Augen.
    Wie war sie überhaupt darauf gekommen, diese Person zu engagieren? Richtig – die Frau des Pastors hatte sie ihr empfohlen, ein liebenswertes Geschöpf, das keinerlei Ähnlichkeit mit diesem Drachen aufwies.
    Plötzlich wurde ihr bewusst, dass Abigail noch immer vor ihr stand. Sie hatte das Mädchen vor einem Jahr eingestellt. Die Kleine stammte aus dem Dorf, und nicht einmal das düsterste Wetter vermochte ihre Fröhlichkeit zu beeinträchtigen. Sie war einer dieser grundanständigen Menschen, die einen durch ihr bloßes Betreten eines Raumes veranlassten, über die eigenen Fehler nachzudenken. Klatsch und Tratsch verstummten jäh, und die Leute sahen einander an, als schämten sie sich ihrer gehässigen Äußerungen. Ob Gott Menschen wie Abigail wohl erschuf, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen?
    Sie war klein und blond, hatte hellblaue Augen und immer rosige Wangen. Letzteres schien sie allerdings zu stören, denn sie hatte die Angewohnheit, ständig mit den Handrücken darüberzufahren, als wollte sie die Farbe wegwischen.
    »Es ist keiner von beiden, Ma’am«, sagte Abigail, »und auch niemand aus dem Dorf, der Euch seine Aufwartung machen möchte.«
    Oder den neuesten Klatsch verbreiten, setzte Susanna im Stillen hinzu.
    »Es ist ein hochgewachsener Mann mit den schönsten blauen Augen, die Ihr je gesehen habt, und einem Lächeln, das einem das Herz erwärmt.«
    Susannas Neugier war geweckt. Abigail wirkte wie verzaubert. Ihre Augen glänzten, und sie seufzte sehnsuchtsvoll.
    »Hat er seinen Namen genannt?«
    »Nein«, antwortete Abigail zerknirscht. »Ich habe ganz vergessen, ihn danach zu fragen.« Sie drehte sich um, als wollte sie dieses Versäumnis auf der Stelle wettmachen.
    »Lass es gut sein, Abigail.« Susanna stand auf und legte ihre Stickarbeit beiseite. »Ich werde mich um unseren Besucher kümmern.« Bevor er dich noch gänzlich um den Verstand bringt.
    Gleich darauf konnte sie die Begeisterung ihres Dienstmädchens nachempfinden, obwohl sie sich im ersten Moment insgeheim dafür tadelte, denn der Mann in ihrem Salon war viel, viel jünger als sie. Aber sollte es ihr versagt sein, männliche Schönheit zu bewundern, nur weil sie älter wurde?
    Sie glaubte nicht.
    Er war hochgewachsen, wie Abigail gesagt hatte, mit breiten Schultern unter einem rehbraunen Rock, einem kantigen Kinn und einer Adlernase. Blaue Augen, so hell, dass sie fast durchsichtig wirkten, blickten sie aus dem schmalen Gesicht an, verrieten sowohl Intelligenz als auch Durchsetzungsvermögen. Sein Haar war schwarz und fiel ihm ungebärdig in die Stirn,

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