Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)
ganz umsonst tanzen gelernt hättest.«
Der Junge strahlte.
»Schickst du eine Mitteilung wegen Drummond?«
James nickte. »Und ich will wissen, ob sonst noch jemand den MacRaes feindlich gesinnt ist. Obwohl ich es für unwahrscheinlich halte, dass uns das inzwischen nicht aufgefallen wäre.«
»Auch im saubersten Laderaum gibt es Ratten.«
»Wohl wahr, Rory«, stimmte James zu und machte sich daran, den Brief zu schreiben.
Anschließend nahm er sich sein Tagebuch vor. Er hatte seit Monaten nichts eingetragen, davor jedoch jeden Abend seine Gedanken festgehalten. Erfreut über die Eingebung, die ihn veranlasst hatte, es hierher mitzunehmen, schlug er es auf und begann zu schreiben.
Magnus Drummond hat mich lange genug verfolgt. Ich habe zum ersten Mal über seinen Tod gesprochen und fühle mich wie erlöst.
Er tauchte den Federkiel wieder ins Tintenfass und dachte an Rionas Worte. Sie hatte ihm vor Augen geführt, dass er Drummond getötet hatte, um Leah zu retten, aber einem Mann das Leben zu nehmen war eine Untat, so oder so.
Wenigstens ein Rätsel ist gelöst. Drummond ist uns offensichtlich hierher gefolgt. Nur fragt sich, warum, wenn zwischen unseren Clans Friede herrscht.
Beunruhigt, weil er darauf keine Antwort wusste, hielt er inne. Dank der Vorsehung hatte der Mann schlecht gezielt. Nicht einmal, sondern zweimal.
Es wäre töricht zu behaupten, dass sie mich nur als Kamerad interessiert, obwohl sie ein äußerst angenehmer ist. Sie neigt den Kopf leicht zur Seite, wenn sie eine Frage stellt, und wenn sie über eine Antwort nachdenkt, schaut sie in die Ferne. Beides bezaubert mich, und ich ertappe mich dabei, dass ich darauf warte.
Und ich bin kein Heiliger, dass ich ignorieren kann, wie sie sich bewegt oder wie sie lächelt, wenn sie sich amüsiert. Sie hat die Angewohnheit, ihren Worten mit erhobenem Zeigefinger Nachdruck zu verleihen, was ich besonders charmant finde, und ihre Heiterkeit ist ebenso reizend wie ihre Ernsthaftigkeit.
Es würde keine Nachtspaziergänge mehr geben – Drummonds Auftauchen zwang ihn zu unerwünschter Umsicht.
Wie intim konnte Freundschaft sein? Wusste Riona, dass sie die Mauer überstiegen hatte, die er um sich gezogen hatte? Oder dass er ihr gerne noch mehr aus seinem Leben erzählen würde?
Aber sie liebt einen anderen. Einerseits bin ich versucht, sie auszufragen, andererseits will ich eigentlich gar nichts über ihren Zukünftigen wissen, der sicherlich ein Muster an Vollkommenheit ist. Immer wieder bereitet der Zeitpunkt meiner Ankunft hier mir Kopfzerbrechen. Warum habe ich sie jetzt gefunden, da es zu spät ist?
Sie würde heute bestimmt lange nicht einschlafen können, dachte Riona, als sie ihre Mutter verließ. Sie betrat das Zimmer, das sie mit Maureen teilte, schloss leise die Tür hinter sich und lehnte sich daran.
Er hätte den Mann getötet. Das wusste sie, wie sie wusste, dass er schon einmal getötet hatte. In gewisser Hinsicht wünschte sie, er hätte es ihr nicht erzählt, ihr dieses Geheimnis nicht offenbart, denn dadurch sah sie ihn nun mit anderen Augen. Er war nicht länger einfach nur ein gutaussehender Mann, sondern ein Krieger, der sich und seine Schutzbefohlenen verteidigte.
Dieser Teil Schottlands war zivilisiert, das gesellschaftliche Leben, ob man es mochte oder nicht, mehr nach dem englischen ausgerichtet als nach Schottlands Vergangenheit. Aber an manchen Orten waren Fehden noch immer lebendig, und in Gedanken waren hundert Jahre nur ein Augenblick. Wie auf Gilmuir.
Sie setzte sich auf die Bank in der Fensternische und starrte in die Dunkelheit hinaus. Hinter ihr raschelte Bettzeug, doch sie reagierte nicht. Es stand ihr nicht der Sinn nach Gesellschaft und auch nicht nach schwesterlichen Vertraulichkeiten.
»Riona?«
Sie schwieg, und schließlich hörte sie, wie Maureen sich wieder hinlegte.
Vor einem Jahr hatte sie diesen Ort noch nicht gekannt, war zufrieden gewesen, in Cormech zu leben. Aber inzwischen hatte sie Tyemorn und Ayleshire lieben gelernt, seine Bewohner und ihre Bräuche. Und nun würde sie das alles verlassen müssen, um in Edinburgh mit einem Mann zu leben, der ihr so gut wie unbekannt war – während sie den Verlust eines Mannes betrauerte, den sie sich in- und auswendig zu kennen wünschte.
Was für ein Unglück, dass ihr weiteres Leben bereits festgelegt gewesen war, als sie James MacRae traf.
Kapitel 13
A bigail sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen, die Köchin hörte auf, in
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