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Geboren in Atlantis

Geboren in Atlantis

Titel: Geboren in Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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    Da kamen die Schmerzen. Im Nacken, im Rücken, auch durch den Kopf zuckten die Blitze. Steif wie eine Puppe hockte sie hinter dem Lenkrad, und ebenso steif wurde sie aus dem zerstörten Fahrzeug gezerrt. Harte Hände griffen zu, schleiften sie über die Straße. Sie hörte das böse Lachen und die flüsternden Stimmen und musste plötzlich lachen, trotz ihrer Furcht.
    Den Grund kannte sie nicht, sie lachte weiter, so lange, bis es einer aus der Gruppe leid war und ihr die flache Hand ins Gesicht schlug. Das Lachen verstummte. Schockartig verfiel sie in den entgegengesetzten Zustand. Willenlos ließ sie alles mit sich geschehen…
    ***
    »Sie haben etwas bemerkt!« flüsterte Kara und deutete schräg in die Höhe, gegen den grauen Himmel, der einen sanften rot-violetten Schimmer zeigte, als würde der Widerschein eines fernen Vulkanausbruchs ihn streifen. Ich folgte der Richtung des ausgestreckten Fingers, blieb dabei mit der Schulter an dem rauhen Felsen, und ich wusste auch, was Kara gemeint hatte.
    Sie bewegten sich dicht unter dem Himmel. Gewaltige Vögel, Flugsaurier mit Reitern auf ihren knochigen Rücken, wo sich die Haut wie Leder spannte.
    Die Reiter waren Skelette. Dunkle Skelette, bewaffnet, mit langen Lanzen, die wie Stöcke durch die Luft tasteten, als suchten sie nach irgendeinem Widerstand.
    Ich fuhr mit der Zunge über meine rauhen Lippen. Die Luft war heiß und trocken, Wüstenklima zwischen den Felsen. Den Kopf drehte ich nach rechts, wo Kara ebenfalls hinter einem Felsen Deckung gefunden hatte.
    »Woher weißt du, dass sie etwas bemerkt haben?«
    »Weil sie kreisen.«
    »Na und?«
    Sie lachte leise. »John, ich kenne mich besser aus. Wenn sie kreisen, haben sie auch einen Verdacht. Sie spüren, dass etwas in ihre Welt eingedrungen ist.«
    Ich konnte nicht widersprechen. Wir waren eingedrungen, wobei ich so gut wie nichts von der Reise bemerkt hatte, die mich um zehntausend und mehr Jahre zurück in die Vergangenheit geführt hatte, auf die gewaltige Insel Atlantis, hinein in dieses geheimnisvolle und sagenumwobene Reich, von dem ich wusste, dass es existierte, im Gegensatz zu den meisten meiner Zeitgenossen, die Atlantis als Märchen oder Sage abtaten. Kara hatte mir bestätigt, dass wir an einem für unser Vorhaben idealen Ort gelandet waren.
    Die Heimat der Schwarzen Priester lag nicht allzu weit entfernt. Wir würden das Zentrum schnell erreicht haben.
    Im Normalfall wenigstens, jetzt aber kreisten die verdammten Vögel mit den schwarzen Skeletten als Reiter, und dafür hatte ich auch eine Erklärung.
    Ich kannte sie, obgleich es lange her war, dass ich sie gesehen hatte. Es waren die Diener des Schwarzen Tods, meines ersten Supergegners, der auch schon in Atlantis Angst und Schrecken verbreitet hatte, bevor es mir gelungen war, ihn in der Gegenwart zu vernichten. In der Vergangenheit aber existierte er noch, wir mussten sogar damit rechnen, ihm zu begegnen, denn die Schwarzen Priester bewegten sich in seinem Dunstkreis, wie Kara wusste.
    In der Luft lag ein ständiges, aber sehr fern klingendes Rauschen. Ich hatte Kara danach gefragt, um Gewissheit zu bekommen. Ihre Aussage hatte meine Annahme bestätigt. Wir befanden uns nicht sehr weit von der Küste entfernt. Die Meeresbrandung schickte uns diese brausenden Grüße.
    Ich beobachtete die Flugsaurier mit ihren makabren Reitern. Ja, sie flogen noch immer, aber sie hatten ihre Kreise enger gezogen, als wollten sie sich auf das Ziel konzentrieren, auf uns!
    Ich überlegte, wie ich ihnen entgegentreten sollte. Vielleicht einen Angriff versuchen?
    Kara erriet meine Gedanken. »John, wenn ich einen Vorschlag machen darf, lass es sein. Wir werden uns ihnen erst stellen, wenn sie uns attackieren.«
    Ich nickte ihr zu. »Das wird wohl besser sein. Wie weit ist es noch bis zum Tempel der Schwarzen Priester?«
    »Kann ich dir nicht auf den Meter genau sagen. Jedenfalls ist uns noch die Sicht versperrt.« Die Schöne aus dem Totenreich verließ vor mir ihre Deckung.
    Ich zählte die Flugsaurier noch schnell nach. Vier waren es. Doppelt so viele wie wir. Dennoch hatte ich keine Furcht. Kara besaß das Schwert mit der goldenen Klinge. Dass sie damit umgehen konnte, hatte sie mehr als einmal in meinem Beisein bewiesen.
    Ich kam hoch. Meine Knochen waren etwas ›eingerostet‹. Ich hatte einfach zu lange auf der Stelle gehockt.
    Vorerst tat sich nichts. Die Saurier flogen weiterhin ihre Kreise, und auch unser Standplatz war sehr günstig, denn

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