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Geboren in der Hölle

Geboren in der Hölle

Titel: Geboren in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich hatte mich auf Cigam konzentriert und eingeschossen, aber man ist vor Überraschungen nicht sicher.«
    »Hast du nicht gesagt, daß mehrere Menschen auf den Hausbooten leben?«
    »Ja.«
    »Hoffentlich sind sie das noch. Wir sollten auch unter Deck nachschauen.«
    Da hatte Suko recht. Innerlich verfluchte ich die Veränderung der Situation, denn ich dachte an Bill Conolly, dem wir so schnell nicht zur Seite stehen konnten, denn dieses Vampir-Problem mußte erst aus dem Weg geräumt werden.
    Nicht alle Blutsauger sind stumm. Die Erfahrung hatte ich oft genug machen müssen. Dieser Hussain hatte bisher noch kein Wort gesagt. Ich wollte aber, daß er redete, und sprach ihn deshalb mit seinem Namen an.
    Er verstand. Sein Kopf zuckte wieder hoch. Dadurch war ein Teil seiner Haut an der linken Halsseite zu sehen. Dort malten sich zwei rote Flecken ab. Es waren die beiden Bißstellen, die von getrocknetem Blut umkränzt wurden.
    »Du verstehst mich?«
    »Ja.«
    Er hatte die Antwort mit einer knurrenden Stimme gegeben. Seine Pupillen waren groß. Sie bewegten sich. Die Zunge tanzte dicht hinter den Lippen.
    »Wo sind die anderen?«
    »Weg!«
    Das hörte sich schon mal gut an. Aber ich wollte sicher sein und fragte: »Sind alle weg oder geflohen?«
    »Fatima nicht.«
    »Dann ist sie auch…«
    »Wir beide.«
    »Soll ich die zweite suchen?« fragte Suko mit ruhiger Stimme.
    »Nein, laß mal. Er soll uns sagen, wo sie steckt.«
    Hussain hatte mich verstanden. Er stand noch immer leicht zur Seite hin gebückt. Er hob die Arme an, drehte seine Hände dem Körper zu und krümmte die Finger, so daß sie wie Krallen aussahen. So wirkte er wie der Glöckner von Notre Dame.
    »Sie wurde geholt. Weg vom Schiff.«
    »Wer hat sie geholt?«
    »Der Feind!«
    Einen Namen kannte er wohl nicht, aber mit diesem Feind konnte eigentlich nur Cigam gemeint sein.
    »Warum hat er dich nicht geholt?«
    »Er kommt zurück!«
    »Sollen wir darauf warten?« fragte Suko.
    »Nein. Egal, ob der Vampir hier auf unserer Seite steht oder nicht. Er ist eine Gefahr für die Menschen. Er will Blut. Er wird es sich holen. Das müssen wir verhindern. Außerdem ist Bill allein unterwegs, weil er…«
    Hinter uns hörten wir Trittgeräusche. Bewußt hart waren die Füße auf die Planken gesetzt worden. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß Fatima über Deck schlich. Das war eine andere Gestalt.
    Suko wollte nachsehen. Dazu kam es nicht mehr, denn eine uns bekannte Stimme stoppte uns.
    »Bleibt, wo ihr seid. Es ist besser so!«
    Gesprochen hatte Will Mallmann, alias Dracula II…
    ***
    Die Würgeschlinge des straff gespannten Seils hatte die Person nicht töten können, weil sie schon gestorben war. Allerdings auf eine besondere Art und Weise. Man hatte sie blutleer getrunken. Am Hals zeichneten sich deutlich die beiden Bißstellen ab. Als Vampir war diese Person durch die Nacht gelaufen und in die Falle des Cord Cluny oder des Cigam hineingeraten.
    Johnny konnte sich nicht vorstellen, was Cord Cluny mit einer derartigen Person vorhatte. Wahrscheinlich würde er sie auf seine Seite ziehen und mit ihr zusammen den Neuen Weg gehen. Aber das glaubte Johnny nicht. Dann hätte sie nicht erst gefesselt zu werden brauchen.
    Sie hing da, ohne sich befreien zu können. Durch die Bewegungen war es dem Stahlseil gelungen, die Haut an bestimmten Stellen aufzureißen, doch Schmerzen spürte ein Blutsauger bei diesen Vorgängen nicht.
    Johnny merkte nicht, wie ihm das Wasser aus der Kleidung tropfte und die Perlen über sein Gesicht rannen. Er konnte den Blick nicht von der Blutsaugerin abwenden, die immer wieder ihre Arme bewegte und ihre Hände um das harte Seil krallte. Wie jemand, der es in der Mitte zerreißen will.
    Das schaffte sie nicht, und so blieb sie weiterhin eine Gefangene, die auch zu hoch schwebte, um richtig auf dem Boden Halt finden zu können. Zwar hatte sie ihn berührt, doch dazu hatte sie auch ihre Zehen ausstrecken müssen.
    Als Johnny seine Sprache endlich wiedergefunden hatte, sagte er: »Wer ist sie?«
    Cord konnte das Lachen nicht zurückhalten. »Wieso fragst gerade du das? Du bist doch so etwas wie ein Fachmann und kennst diese Wesen.«
    »Ich weiß, daß sie ein Vampir ist«, sagte Johnny leise. »Aber wer hat sie dazu gemacht?«
    »Nicht Cigam.«
    Johnny hatte die Antwort befürchtet. Er wußte zunächst nicht, was er sagen sollte. »Aber Cigam ist kein…«
    »Vampir, meinst du? Ich weiß.« Cord nickte. »Doch auch einer wie er hat Feinde. Sie

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