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Geburtstag in Florenz

Geburtstag in Florenz

Titel: Geburtstag in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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waren.«
    »Das ist wohl mehr oder weniger richtig. Aber ich dachte, Sie hätten rausgekriegt – und wenn nicht, dann erfahren Sie es bestimmt noch, es ist allgemein bekannt –, daß ich selber eine kleine Schwäche für Celia hatte.«
    »Nein, das wußte ich nicht. Sie meinen, Sie hatten eine Affäre mit ihr?«
    »Hätten wir gehabt, wenn’s nach mir gegangen wäre, aber sie war ja so fanatisch treu. Sie hatte ein Faible für mich, auch wenn ich’s selber sage, aber sie weigerte sich, ›Ehebruch‹ zu begehen – jedenfalls solange, wie sie Forbes nicht endgültig abgeschrieben hatte, und das fiel ihr halt verdammt schwer. Verständlich, denn wer gibt schon gerne zu, daß er eine Niete gezogen hat? Die Frauen jedenfalls nicht, schon aus Angst, sie könnten sich blamieren und hinterher als Trottel dastehen. Aber in dem Fall war er beides, Niete und Trottel. Gut, für ersteres konnte er vielleicht nichts, aber daß er so ein Trottel war, das kann man ihm sehr wohl vorwerfen. Wie kann einer so eine Frau haben – eine wie Celia findet man unter tausend höchstens einmal, das dürfen Sie mir glauben – und sie am ausgestreckten Arm verhungern lassen? Er hatte sie seit einem Jahr nicht mehr angerührt, das hat sie mir selbst erzählt. Und wer immer das über ihre Freunde gesagt hat, muß einen ziemlich guten Riecher haben. Forbes ist in meinen Augen ein richtiger kleiner Scheißkerl, wenn Sie mir den Ausdruck verzeihen, und wenn er was mit ihrem Tod zu tun hat, dann interessiert mich das brennend, Story hin oder her. Also, was brauchen Sie an Informationen?«
    »Wenn ich das nur wüßte. Dieser Forbes … Wenn ich recht verstanden habe, wird er einen schönen Batzen erben.«
    »Hm.« Gallis Blick war eher skeptisch. »Noch zwei Kaffee!«
    rief er dem Barkeeper zu. »Falls Sie auf ein Motiv rauswollen, dann glaub ich nicht, daß Sie da richtig liegen. Er konnte nämlich auch zuvor frei über ihr Geld verfügen, und zwar, ohne daß er irgendwelche Verantwortung zu tragen gehabt hätte.«
    »Hat er selber denn gar nichts verdient?«
    »Der?« Galli lachte. »Womit hätte der denn was verdienen sollen?«
    »Er sagt, er schreibt einen Artikel.«
    »Ach so, ja, Julian schreibt dauernd irgendeinen Artikel. Für ein oder zwei hat er vielleicht sogar Honorar kassiert, aber die waren ursprünglich Celia angeboten worden, und sie hat sie dann an ihn abgetreten. Wahrscheinlich hat sie auch noch die halbe Arbeit gemacht, ihn aber die Anerkennung dafür einstreichen lassen. Was er sonst noch schreibt, sind undotierte Beiträge für irgend so eine englische Illustrierte, die hier gedruckt wird und gratis in den Hotels ausliegt. Die übrige Zeit arbeitet er an seinem legendären Buch. Nein, Forbes verdient rein gar nichts, aber Celia hat ihm soviel Geld gegeben, wie er nur wollte.«
    »Klingt ganz nach einem verwöhnten Kind.«
    »Genau das ist er! Und wenn sie ihm nicht die Artikel geschrieben hat, dann hängte er sich an mich oder an Mary, damit wir ihm was vermitteln.«
    »Und haben Sie sich darauf eingelassen?«
    »Mehr oder weniger. Da kann man sich schwer rausreden. Unter Journalisten – echten Journalisten – ist so was auch üblich. Wir helfen einander aus, schon weil man in dem Beruf ja immer unter Zeitdruck steht. Aber das funktioniert normalerweise eben wechselseitig und nicht so wie bei diesem Schnorrer Forbes.«
    Der Maresciallo griff stirnrunzelnd nach seinem zweiten Kaffee. Die Bar füllte sich langsam mit Angestellten aus den umliegenden Büros, die gerade Frühstückspause hatten.
    »Sie machen sich also nicht gegenseitig Konkurrenz?«
    »Mit solchen Trotteln wie Forbes jedenfalls nicht, nein! Ich weiß, was Sie meinen, aber der Druck, die Story vor den anderen Zeitungen ins Blatt zu hieven, ist in der Regel nicht mehr so groß, zumindest dann nicht, wenn die Fernsehnachrichten das Thema ohnehin schon am Abend zuvor behandelt haben.«
    »Verstehe. Trotzdem, was Forbes angeht … ich hätte ihn für einen intelligenten Mann gehalten – was nicht heißen soll, daß ich das beurteilen kann.«
    »Doch, an Intelligenz fehlt’s ihm nicht, aber er wird nie ein guter Journalist oder Schriftsteller werden. Schon weil er nicht kontaktfähig ist. Der Bursche interessiert sich einzig und allein für sich selbst, das werden Sie doch auch gemerkt haben … Ach, entschuldigen Sie mich einen Moment?«
    Der junge Journalist, der im Gericht gewesen war, hatte eben die Bar betreten und gab Galli ein Zeichen, daß er ihn sprechen

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