Gefaehrlich sexy
vielleicht sogar das Cover für ein Album machen lässt, weil ihr Gesicht für so etwas hervorragend geeignet ist. Nun, wir werden sehen, wie es mit ihr weitergeht.
Bell stemmt die Hände in die Hüften und reißt mich aus meinen Fan-Gedanken: »Alles, was ich weiß, ist, dass Jack ihn letzte Woche unter Vertrag genommen hat. Habt ihr das von meinem Job bei Tate Wyatt überhaupt gehört?«
Ohne einen von uns anzusehen, stößt Xander knurrend aus: »Und wer ist dieser Tate Wyatt?«
Bell lässt sich wieder auf ihren Hocker fallen und stellt seufzend fest: »Nur der Top-Event-Manager von L. A. Seine Warteliste ist wahrscheinlich einen Kilometer lang.«
River sieht sie skeptisch an. »Ich dachte, du arbeitest für die Band.«
»Ihr haut doch sowieso bald ab und lasst mich einfach hier, also brauche ich etwas zu tun, und Jack hatte die passenden Verbindungen.«
Xander fällt ihr erbost ins Wort. »Dass wir unterwegs sind, heißt noch lange nicht, dass du hier keine Arbeit hast.«
Bell streckt ihm die Zunge raus. »Das Praktikum geht nur zwölf Wochen, wenn daraus nichts Festes wird. Aber darüber sollten wir uns erst Gedanken machen, wenn es so weit ist.«
Jetzt verdreht Xander die Augen, und Charlotte, die inzwischen wieder in der Küche ist, erklärt: »Xander, dies ist eine Riesenchance für deine Schwester. Dabei solltest du sie unterstützen. Und wenn’s sein muss, helfe ich euch gerne aus.«
Xander nickt, River lacht, und ich lächele sie an und forme mit den Lippen die Worte: »Gut gemacht.«
Die Gartentür geht auf, und Jack bringt einen Teller voller Steaks herein. »Oh gut, ihr seid gerade noch rechtzeitig hier aufgetaucht.« Und mit einem Kopfnicken in Richtung Speisekammer, in der noch ein zweiter riesengroßer Kühlschrank steht, fügt er hinzu: »River, hol dir erst einmal ein Bier, und bring mir bitte eins mit.«
Mein Schatz erfüllt ihm diesen Wunsch, und wir setzen uns zum Essen an den Tisch. Ich liebe es, wenn wir alle zusammen sind. Da ich nie eine so große Familie hatte, hat der ungezwungene Umgangston, den diese Menschen miteinander haben, mich vom ersten Tag an fasziniert.
Eigentlich habe ich keinen Hunger, und vor allem liegt mir noch immer schwer im Magen, dass das Gespräch über Ben zwischen mir und River abermals hinausgezögert wurde. Trotzdem gebe ich mir alle Mühe, mit Appetit zuzulangen und ein aufgeschlossener, gutgelaunter Gast zu sein.
River aber schiebt sein Steak auf seinem Teller hin und her und ist anders als am Strand plötzlich entsetzlich angespannt. Er raunzt seinen Bruder böse an und ist selbst seiner Schwester gegenüber so kurz angebunden, dass sie schmollend das Gesicht verzieht.
Den Großteil des Gesprächs bestreitet Jack, aber das tut er praktisch jedes Mal. Ich liebe es, ihm zuzuhören, wenn er von seiner Plattenfirma spricht und uns von den neuen Alben erzählt, die dort produziert werden. Außerdem hat er vor kurzem ein paar kleine Labels übernommen, und jetzt wendet er sich augenzwinkernd River zu. »Du brauchst mir nur Bescheid zu sagen, wenn du einen dieser Läden übernehmen willst«, bevor er weiterspricht. Als er erwähnt, dass Denny Harris bei ihm angerufen hat, weil die D-Bags einen Wechsel zu ihm in Erwägung ziehen, bin ich ein bisschen aufgeregt. Weil ich von dieser Band total begeistert bin.
Ich stoße River an und flüstere ihm zu: »Stell dir vor, Jack nähme Kellan Kyle unter Vertrag. Hast du den schon mal gehört?«
River schüttelt kurz den Kopf, doch ich könnte schwören, dass er grinst, aber ehe er mir eine Antwort geben kann, stellt Bell begeistert fest: »Das wäre echt cool. Weil er nämlich mein Exfreund ist.«
Alle fangen an zu lachen.
»Was?«, fragt Bell, und da Xander nun mal Xander ist, redet er nicht lange um den heißen Brei herum.
»Bell, nicht jeder Typ, den du irgendwo kennenlernst, ist gleich dein Freund .«
Es überrascht mich, dass Xander von bloßem Kennenlernen spricht, aber sonst hätte ihn Charlotte sicher auch zurechtgewiesen, weil sie in Bezug auf Tischgespräche durchaus strenge Regeln hat.
Bell zieht einen Schmollmund. »Halt die Klappe, Xander. Du bist doch nur eifersüchtig, weil ich Freunde habe.«
»Sicher, das sind alles echte Freunde, Bell.«
Ich muss ein Lachen unterdrücken, denn statt einer Antwort streckt die Schwester ihm einfach die Zunge raus. River allerdings mischt sich mit keinem Wort in das Geplänkel ein, und wieder fällt mir auf, wie bedrückt er seit Beginn des Essens
Weitere Kostenlose Bücher