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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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sich auch der andere Typ um. Bevor ich einen Blick auf sein Gesicht erhaschen kann, hängt er an den Wangen meiner Mutter und verpasst ihr ebenfalls Begrüßungsküsse. Er ist genauso groß wie Sean Connery, fast identisch gekleidet, nur schlanker. Nach allem, was ich erkennen kann, ist er höchstens ein paar Jahre älter als ich.
    Und dann kommt er auf mich zu und ich erschaudere genauso wie heute oder gestern, als ich José Carreras zum ersten Mal begegnete. Der Mann sieht aus wie der deutsche Fußballspieler Matz Hummels. Ich kann es kaum fassen, dass er sich zu mir hinunterbeugen muss, denn ich bin schon ohne die zwölf Zentimeter hohen High Heels, in denen meine Füße unaufhaltsam pochen, alles andere als klein.
    Das Parfüm, das nun meine Nase umschmeichelt, kenne ich allerdings, zumindest habe ich schon einmal daran geschnuppert, und zwar in dem Kosmetiktempel. Es ist das Zeug, mit dem sie sich momentan halb Paris einnebelt. Das aus der goldenen Verpackung. Ich mag es. Ich könnte darin baden. Doch dann hebt der Typ seinen Kopf und sieht mir direkt in die Augen. Und da weiß ich, wen ich vor mir habe. Diese Augen würde ich unter Millionen von Augen erkennen, das wusste ich schon, als sie mir im Dunkeln entgegengefunkelten.
    „Du bist der Einbrecher“, kommt es zittrig über meine Lippen und vor lauter Aufregung kriege ich glatt einen Hustenanfall.

Kapitel 15
    „Nun erschlagen Sie meine Tochter doch nicht .“ Mit einer blitzschnellen Bewegung reißt Mutter Spidermans Hand von meinem Rücken, obwohl ich ohne die Klopferei wahrscheinlich an meiner eigenen Spucke erstickt wäre.
    Langsam beruhige ich mich wieder , das heißt, ich höre auf zu husten. Ansonsten stehe ich kurz vor dem Kollaps. Warum streckt Mutter die beiden Typen nicht mit ihren Karatekünsten nieder? Den Arm des Einbrechers hat sie doch bereits im Griff. Jetzt noch eine ausholende Bewegung mit dem Bein, und der Kerl liegt am Boden. Dann dasselbe mit dem Komplizen, wir binden die Beiden mit dem Mull, der sich zur Zeit noch um meine Füße windet, an den Heizpilzen fest, suchen nach einem Telefon, rufen José Carreras an und lassen uns retten.
    Stattdessen informiert Mutter mich darüber, dass mein Gesicht knallrot sei. Zu allem Überfluss lässt sie dann auch noch Spiderman los, der sich daraufhin verblüfft an den Arm fasst. Offensichtlich hat er nicht damit gerechnet, dass ein zartes Weibchen wie meine Mama einen Griff hat wie ein ausgewachsener Ringer.
    „Ich schlage vor, wir beruhigen uns jetzt alle miteinander und dann sehen wir, was wir füreinander tun können“, der ältere der beiden Männer bedenkt meine Mutter und mich mit einem drohenden Blick.
    Der Jüngere hat Mutters Mini-Attacke verdaut und wendet uns wieder den Rücken zu, um die Würstchen und die Fleischspieße zu drehen. Er gibt sich eine Menge Mühe mit dem Essen. Fast könnte man glauben, er wollte einen guten Eindruck auf uns machen.
    „Immerhin müssen wir nicht frieren bei diesem netten Grillfest“, knurrt Mama. Sie wärmt ihre Hände an der Mittelstange des Heizpilzes, an den wir uns drängen.
    Trotz der skurrilen Situation denke ich die ganze Zeit, dass die beiden Männer verteufelt gut aussehen. Verbrecher habe ich mir bisher vollkommen anders vorgestellt. Mit finsteren Mienen, unrasiert und mit heiseren Stimmen. So wie im Paten. Im Moment komme ich mir jedoch eher vor, als wäre ich zu einer kleinen Feier unter Nachbarn eingeladen. Nur dass die Leute in Monthomé in bedeutend kleineren Häusern wohnen als die beiden Typen, bei denen wir unfreiwillig zu Gast sind.
    Mama hat einen realistischeren Bezug zu unserer Lage als ich.
„Was wollen Sie von uns?“, stellt sie die entscheidende Frage. Ihre Stimme ist kalt wie Eis. Oh, ich bewundere sie dafür. Mir gelingt es nur ganz selten, meine Stimme so klirren zu lassen, was vermutlich an meiner angeborenen Harmoniesucht liegt.
    Der Ältere füllt in aller Seelenruhe vier dickbauchige Gläser mit Rotwein und reicht Mama und mir ein Glas, während der Jüngere die inzwischen knusprig braunen Würstchen an den Rand des Grills schiebt. Keiner der Beiden macht Anstalten, die Frage meiner Mutter zu beantworten.
    Ich höre förmlich, wie sich in Mama die Lava zusammenbraut. Sie steht kurz vor dem Explodieren. Ich kenne das, wenn sie den starren Blick drauf hat und dieses gedämpfte Knurrgeräusch aus ihr herauskommt, ohne dass sie den Mund öffnet.
    „ Einbruch, Entführung, Freiheitsberaubung, unsittliche

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