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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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Und dann schwant mir, dass ich den Kerl nicht zum ersten Mal in meinem Leben sehe. Vielleicht hätte ich sparsamer mit dem billigen Fusel umgehen sollen, denn dann hätte ich wahrscheinlich gleich geschaltet. „Hey, du bist doch der Penner, der meine Mutter und mich in Paris beschattet hat.“
    „Wie bitte?“, brummt er und macht erneut Anstalten, sich sein Handy zu krallen.
    „Du bist meiner Mutter und mir in den Kosmetikladen gefolgt. Allerdings hattest du keine Mütze auf dem Kopf, sondern eine Sonnenbrille auf der Nase“, sage ich ihm auf den Kopf zu. Jetzt sehe ich die Situation wieder ganz deutlich vor mir. Wie Mama mich zwang, unauffällig in den Spiegel zu sehen und ich zur Tarnung eine nicht vorhandene Wimper aus meinem Auge gefischt habe.
    „ Tut mir leid, aber du musst dich irren“, sagt er lächelnd. „Und jetzt gib mir bitte mein Handy zurück.“
    „Was, wenn ich das nicht tue? Rufst du dann die Polizei?“, pariere ich. „Unter deiner albernen Zwergenmütze hast du Locken, nach hinten gegelt.“
    „Also bitte.“ Er hält mir seine ausgestreckte Hand entgegen, die ich geflissentlich ignoriere.
    „Wenn du das nicht warst in dem Kosmetikladen, dann kannst du das beweisen, indem du die Mütze abnimmst“, fordere ich ihn auf. Mein Gott. Ich staune über meine Unverfrorenheit. Was ein paar Tage außerhalb der heimischen vier Wände und zwei Pülleken Billigwein ausmachen. Anscheinend besteht doch noch Hoffnung, dass ich meine übertriebene Harmoniesucht überwinde und zudem eine erstaunliche Schlagfertigkeit entwickele.
    „Bist du eine von diesen Verrückten?“ , fragt er frech.
    „Das werden wir ja sehen“, ich schieße von meinem Sitz hoch und reiße dem Typen die Mütze vom Kopf.
    „Hah!“, kreische ich. „Hab’ ich’s doch gewusst: Locken. Du bist das gewesen. Was willst du von mir? Und wer ist Leo, dem du mein Foto geschickt hast? Und erzähl’ mir bloß keinen Scheiß, sonst rufe ich die Polizei. Und wenn du versuchst, mir das Handy abzunehmen, schreie ich um Hilfe. Es sind genügend Leute im Wagen, die mir helfen.“
    Der Typ sieht sich schnell um. Dann nickt er mir zu. „Setz’ dich, Jade.“
    Schluck. „Woher kennst du meinen Namen? Wer zum Teufel bist du? Bist du ein Agent, oder was? Oder gehörst du zu Kommissar Carreras’ Team. Wenn ja, dann schiebst du am besten gleich wieder ab. Ich bin unschuldig.“
    „Sagt dir der Name Mathis was?“
    Ach du liebe Scheiße.
    „ Mathis und ich sind Freunde. Er hat mich gebeten, auf dich aufzupassen.“
    Ist das jetzt mein Alkohol umnebeltes Hirn , das mir merkwürdige Ereignisse vorgaukelt, oder was ist jetzt wieder los? „Du meinst wohl eher, er hat dich beauftragt, mir nachzuspionieren. Bist du Privatdetektiv?“
    „Eigentlich nicht. Gabriel.“ Er reicht mir eine Hand, die ich aber nicht ergreife. Das ist doch ein Trick, mit dem er mir das Handy abluchsen will.
    „Hast du auch einen Nachnamen?“ , frage ich übertrieben unfreundlich.
    „Der tut nichts zur Sache.“
    „Soll ich um Hilfe schreien?“
    „Mathis hat Recht. Du bist ganz schön ... wie sagte er noch? Biestig. Ja, biestig war das Wort, das er benutzt hat.“
    Ich verziehe spöttisch das Gesicht. „Das ist schön, dass der Verbrecher das auch schon bemerkt hat. Wie war nochmal dein Nachname?“
    „Riboult.“
    Jetzt schlucke ich . Aber sowas von. Das gibt’s doch nicht! Es kann nicht sein, dass ich Gabriel Riboult gegenüber sitze, beziehungsweise, dass Gabriel Riboult auf mich aufpassen soll.
    „Schrei’ bloß nicht hier rum“, zischt Gabriel Riboult mir zu. „Ich habe keinen Bock darauf, gleich Autogramme zu geben und tausend Mal fotografiert zu werden.“
    „ Du bist DER Gabriel Riboult? Der Künstler, der diese gigantischen Lichtinstallationen bastelt, von der alle Welt redet? Und der dieses Foto von der Begleiterin gemacht hat, die von dem BDSM-Boot geflüchtet ist und an der Brücke hängt?“
    „Ja, ich bastele gern“, knurrt er.
    „Sorry“, entgegne ich leicht atemlos. „Das mit dem Basteln war nicht so gemeint. Aber dir ist schon klar, dass du mir nicht einfach so hinterherspionieren kannst und danach auch mit mir als Motiv was bastelst?“ Plötzlich fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren. Jedenfalls glaube ich, dass es mir wie Schuppen aus den Haaren fällt. „Mathis und du, ihr seid gemeinsam an der Sache dran. Ihr inszeniert das Treffen von Vater und Tochter, um daraus ein Kunstwerk zu schaffen. Um Kapital daraus zu schlagen. Ihr

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