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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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soll der Kurs denn stattfinden?“
    „ Da es nur einen Schulungsraum gibt, müssen wir uns mit den Kursen abwechseln. Ansonsten wann immer du willst. In der Hinsicht hast du genauso freie Hand wie ich. In den nächsten beiden Wochen finden allerdings keine Englischkurse in Gruppen statt. Ich besuche ein paar Mitarbeiter einzeln an der Rezeption und trainiere direkt vor Ort mit ihnen. Am besten machst du einen Plan. Vielleicht fallen dir ja ein paar Themen für unterschiedliche Rhetorikseminare ein. Etwa Gelungenes Präsentieren in Besprechungen , Gespräche mit unzufriedenen Gästen . Themen halt, die zu einem Hotel passen.“ Sie schiebt mir noch eine Mappe zu, die sie ebenfalls aus der Schublade an ihrem Schreibtisch fischt. „Darin sind die Themen, die ich für meine Englischkurse ausgedacht habe. Daran kannst du dich orientieren, wenn du willst. Du solltest einen Plan für die nächsten drei Monate machen, davon je eine Kopie an mich und an Jerôme weitergeben. Und dann solltest du mit den Leuten auf der Liste reden. Nicht alle werden Lust auf eine Schulung haben. Aber dann überzeugst du sie halt.“
    „ Aber ich arbeite doch erstmal nur zur Probe“, wende ich ein, da sich das hier alles anhört, als hätte ich eine Lebensstellung angetreten.
    „Ach, Schätzchen, die Probewoche ist eher für dich gedacht. Wenn du Lust auf den Job hast und den Eindruck erweckst, dass du ihn bewältigst, dann hast du die Stelle. Die Bezahlung erfolgt nach einem hausinternen Tarif, über den dir Juliette aus der Personalabteilung Auskunft gibt.“ Mel erhebt sich von ihrem Bürostuhl und räumt die Reste unseres Frühstücks auf das Tablett zurück. „Und jetzt machst du dich am besten an den Plan. Er sollte bis Donnerstag fertig sein, damit Jerôme und ich am Freitag mit dir sprechen können und du dann deinen Arbeitsvertrag bekommst.“
    Ich bin vollkommen baff. Damit hatte ich nicht gerechnet. Das entwickelt sich ja besser, als ich in meinen kühnsten Träumen hätte annehmen können. „Danke“, jubele ich. „Ich mache mich gleich an die Arbeit.“
    „Du brauchst mir nicht zu danken, Jade“, sagt Mel und lächelt mir freundschaftlich zu. „Pass’ nur auf mit deinen Männergeschichten. Und, äh, deinen Laptop müsstest du selber abholen. Das habe ich heute Morgen nicht geschafft. Francis aus der Beschaffung erklärt dir, wie du das machst. Und wegen der Arbeitszeiten wendest du dich an Juliette. Sie erklärt dir alles. Schaffst du das?“
    „Klar“, strahle ich, obwohl ich mich schon wundere, was Mel damit meint, dass ich mit meinen Männergeschichten aufpassen soll. Aber d arüber gehe ich einfach hinweg.
    „Ich gehe jetzt runter zu Babette. Mit ihr mache ich nämlich heute Englisch. Wenn du willst, können wir später zu dritt Mittagessen. Sei dann einfach um zwei unten an der Rezeption.“ Mit einem Augenzwinkern verlässt sie das Büro.
    Als die Tür hinter Mel ins Schloss fällt, stoße ich einen Jubelschrei aus. Doch dann lege ich los mit der Arbeit. Was die Probewoche und die ganzen Freiheiten und so weiter angeht, kann Mel mir erzählen was sie will, ich werde mich vorbildlich verhalten. Ich will diesen Job, weil ich gut bin, und nicht weil Mathis’ Spitzel – oder Mathis selbst – ihn mir hinter meinem Rücken verschafft.
    ***
    Während der nächsten drei Stunden komme ich nicht dazu, über meine Männergeschichten nachzudenken oder sonstige trübe Gedanken zu wälzen. Juliette, eine ältere, sehr freundliche Mitarbeiterin aus der Personalabteilung rechnet mir innerhalb von zwei Minuten das Gehalt aus, das ich als Englisch-und Rhetoriktrainerin zu erwarten habe. Ich habe keine Ahnung, ob das viel oder wenig ist. Juliette meint, es sei zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel, aber sie und all die anderen Angestellten bekämen auch nicht mehr Geld. Es käme vor allem darauf an, dass ich eine günstige Wohnung fände. Dazu kräuselt sie ihre Lippen, was wohl bedeuten soll, dass das in Paris unmöglich ist.
    Dann klärt sie mich über meine Arbeitszeiten auf, was ebenfalls sehr schnell geht. Als Trainerin muss ich vierundzwanzig Stunden pro Woche Schulungen geben, wobei eine Stunde nur dreißig Minuten hat. Die übrigen sechzehn Stunden sind für Vorbereitung, Besprechungen und Berichte vorgesehen. Ich habe gleitende Arbeitszeiten und kann kommen und gehen, wann ich will. Nur dokumentieren muss ich alles, denn sonst gibt es Ärger. Der Boss ist zwar für Freiheiten, aber er will sein Geld nicht zum

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