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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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Hätte ich eine Hand frei, dann würde ich das Croissant auf der Stelle verschlingen. Vor lauter Hunger, den ich mit einem Mal schmerzlich spüre. Und um meinen krampfenden Magen zu beruhigen. Und mich von all den Gedanken abzulenken, die um dieses verdammte Pferdebild, die Begegnung mit Mathis und die Verabredung für den heutigen Abend kreisen.
    Mel und ich fahren hoch in unser Büro, wo wir, einander an unseren Schreibtischen gegenüber sitzend, Croissants mit Pfirsichmarmelade und Milchcafé zu uns nehmen.
    „Tut mir leid, dass ich erst so spät komme“, sagt sie kauend und zieht eine schwarze Aktenmappe aus der Schublade ihres Schreibtisches. Die Mappe legt sie vor sich hin. „Ich habe verschlafen. Da ich nicht wusste, ob du ans Telefon gehst, habe ich Jerôme informiert. Dass der heute nicht hier ist, habe ich erst später erfahren. Aber irgendwie hat er dich ja dann doch erreicht.“
    „Hat sich das schon herumgesprochen?“ , frage ich erstaunt.
    „Hier spricht sich alles herum“, sagt Mel. Sie macht ein zerknirschtes Gesicht und fügt mit gesenkter Stimme hinzu: „Hier und in meinem Freundeskreis.“
    Ich halte die Luft an.
    „Jerôme gehört dazu. Gabriel ebenfalls. Und auch Mathis. Und natürlich noch ein paar andere, die du aber gestern nicht kennengelernt hast, weil du nach der Show plötzlich verschwunden warst. Bis du mit einem Mal zusammen mit Mathis wieder aufgetaucht bist.“
    „Okay“, sage ich mangels Alternative und beiße in meinen Apfel.
    „Okay“, sagt auch Mel. „Ich habe lange überlegt, ob ich mich einmische. Zumal ich dich nicht wirklich kenne, aber ich fände es dir gegenüber unfair, wenn ich meine Klappe halten würde.“
    Mein Kopf hebt und senkt sich wie das von Blacky, als ich im Stall vor ihm stand. Wie viele Enthüllungen musste ich in den vergangenen Tagen anhören?
    „Sprich, Mel bitte. Ich bin dir schon jetzt dankbar für dein Vertrauen“, fordere ich sie mit fester Stimme auf.
    „Erwarte nicht zu viel“, schränkt sie schon wieder ein. „Ich weiß bloß, dass gestern irgendwann Gabriel bei Jerôme angerufen hat wegen eines Jobs. Also wegen eines Jobs für eine Drehbuchautorin, die dringend einen Job und eine vorübergehende Unterkunft in Paris sucht. Und dass Jerôme dann meinte, momentan wären zwar alle Stellen besetzt, aber eine zweite Kraft für die Englischkurse wäre nicht verkehrt. Und da die Frau ja nun was mit Filmen zu tun hätte, könnte sich doch sicher mit ein paar Leuten aus dem Hotel ein wenig Rhetorik machen, da er auf einer Präsentation Fürchterliches erlebt hätte. Frag’ mich nicht, was er da erlebt hat. Ich wiederhole nur, was gesagt wurde. Und dann wurde das mit dir geregelt.“
    Während Mels Bericht, musste ich mehrmals schlucken. Also war doch alles irgendwie eingefädelt worden. Bloß nicht von Mathis, sondern von seinem Freund. „Weißt du, ob das Gabriels Idee war?“
    „Wie meinst du das?“ Mel sieht mich mit ihren wasserblauen Augen fragend an.
    „Ob letztendlich Mathis dahintersteckt, der Gabriel nur vorgeschoben hat.“
    Sie zuckt mit den Schultern. „ Ich glaube, du denkst zu umständlich. Wenn Mathis dahinter stecken würde, hätte er die Sache selbst geregelt. Jedenfalls so wie ich ihn kenne. Nein, soviel ich weiß hatte Gabriel die glorreiche Idee. Aber warum, das ist doch wohl klar.“ Mel klimpert mit den Augen. „Du hast einen Verehrer.“
    Schon wieder muss ich schlucken. Gabriel hatte ich in dieser Hinsicht nicht auf dem Plan.
    „Aber lass’ uns später weiter darüber reden“, wechselt Mel das Thema, „nicht, dass ich noch mehr darüber wüsste. Aber wir müssen ein wenig arbeiten. Sofern es dir mit dem Job ernst ist.“ Als ich nicke, tippt sie auf die schwarze Mappe. „Hier drin liegt eine Liste mit den Namen der Mitarbeiter, die in Rhetorik geschult werden sollen. Ich hoffe, du traust dir das zu.“ Sie schubst die Mappe zur mir rüber.
    Ich stoppe die über den Tisch schlitternde Mappe und schlage sie auf. Zehn Namen wurden handschriftlich auf einem Bogen Papier notiert.
    „Ehrlich gesagt bin ich erleichtert, dass ich kein Englisch unterrichten soll “, sage ich. „Das wäre eine Katastrophe geworden. Aber Rhetorik ist überhaupt kein Problem. Das hatte ich im Studium. Ich hatte außerdem Schauspielunterricht und Sprechunterricht. Das gehört zur Ausbildung einer Drehbuchautorin. So gesehen hätte ich den Job vielleicht sogar bekommen, wenn ich mich gegen Mitbewerber hätte durchsetzen müssen. Wann

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