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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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zuständigen Kommissars nicht öffentlich nennen. Aber schon sein Vater, ebenfalls Polizist, war ständig irgendwelchen vermeintlichen Kunstdieben auf den Fersen. Ich will nur hoffen, dass die Pariser Behörden noch nicht die Geheimdienste über neuerdings gesichtete Pferde informiert hat, in denen Engel stecken. Wie dem auch sei - sobald die Polizei mir oder meinem Freund das Knöllchen zuschickt, gehen wir zur Bank.“
    Somit bleibt uns bloß noch abzuwarten, ob die beiden Künstler dort mit vorgehaltener Pistole auftauchen. Die beeindruckenden, auf Fotos festgehaltenen Symbiosen von Mensch und Tier, zu denen auch das Engelspferd gehört, wurden zuerst auf der Modenschau von Claude präsentiert. Seit heute ist eine kleine Auswahl der Fotos Girauds im Pariser Luxushotel Sept Roses zu besichtigen.
    R.D.
     
    Ich bringe die Zeitung wieder zum Ständer zurück und verlasse die Bar. Ich habe ein enormes Bedürfnis nach frischer Luft.
    Während Mel unser Mittagessen mit Gutscheinen bezahlt, schüttele ich den Kopf.
    So war das also mit meiner Entführung.
    So so.
    Und Mama hat die Fotos geschossen.
    Die Frage ist nur: Warum musste ich mit Äther betäubt werden? Ich kapier’ es immer noch nicht.
    Vielleicht hätte ich Commissaire José-Irgendwas Carreras-Irgendwas doch nicht einfach am Arc de Triomphe stehen lassen sollen? Egal wie machomäßig und rüpelhaft er sich seinen Liebhaberinnen gegenüber benimmt. Und egal ob meine verehrte Frau Mama irgendwas ganz Fürchterliches ausgefressen hat oder eine plausible Erklärung für ihr Verhalten parat hat. Letzteres glaube ich aber gerade nicht mehr. Und jeder muss für sein Verhalten selber gerade stehen, oder?
    Andererseits ist sie meine Mutter.
    Und ich bin nicht der Rächer der Nation.
    Verdammte Scheiße!

Kapitel 9
    Den Rest des Nachmittags verbringe ich grübelnd vor dem Bildschir m. Meine Gedanken drehen sich derart im Kreis, dass ich schon gar nicht mehr weiß, über was ich eigentlich genau nachdenke. Hin und wieder drücke ich wahllos auf irgendeine Taste, damit der Bildschirmschoner nicht mein Konzept für die Rhetorikkurse verdeckt. Mel hat ja gesagt, ich soll es mit dem Arbeiten nicht übertreiben, aber gleichwohl den Schein wahren. Und das an meinem ersten Arbeitstag. Probearbeitstag. Ich glaube, die Welt ist wirklich schlecht. Vielleicht ist Mama an irgendeinem Punkt in ihrem Leben ebenfalls zu dieser Einsicht gekommen. Und hat dann angefangen wirklich fiese Krimis zu schreiben. Und hat vor lauter Verzweiflung kürzlich selbst Böses getan.
    Ich bin nur froh, dass ich meine Gedanken keinem Psychiater offenbaren muss. Wer weiß, wo ich dann landen würde.
    Außerdem frage ich mich, ob eine junge Frau einen Mann lieben kann, der sie mit Äther betäubt hat. Natürlich nur für den Fall, dass ich die Szene in meinem Drehbuch lasse. Wobei mir, um mal wieder in die Realität zurückzukehren, nicht klar ist, welcher der beiden Männer die Frau, also mich, betäubt hat. Aber wie ich es drehe und wende, Mathis und Gabriel scheinen mir beide nicht ganz dicht zu sein.
    Andererseits muss man vielleicht ein bisschen bekloppt sein, um Bilder wie den Pferdeengel oder das Engelspferd zu produzieren. Und um unschuldigen Frauen gleich einen doppelten Superorgasmus zu verpassen wohl auch. Allein bei dem Gedanken an Mathis’ Behandlung läuft mir dann aber ein Schauder über den Rücken und auch über andere Stellen. Mein Gott, war das gut. Wenn nun alle Künstler so drauf wären? So wie dieser Gabriel sich für mich einsetzt, ließe sich das sicher testen.
    Ich schüttele den Kopf über mich selbst. Diesen Irrsinn in meinem Kopf kann ich nur noch mit akutem Schlafmangel und meinem vor wenigen Tagen ganz allgemein einmal durch den Wolf gedrehtem Leben rechtfertigen.
    Womöglich wäre es besser, das Treffen heute Abend abzusagen.
    Ich lege schnell einen Finger auf die Tastatur, um gleichermaßen meine idiotischen Gedanken und den Bildschirmschoner zu bremsen. Mein Magen knurrt.
    Mel sieht auf. Sie hat bis jetzt konzentriert gearbeitet.
    „Du hast nur in deinem Salat herumgestochert, anstatt ihn zu essen“, sagt sie gleichermaßen liebevoll und vorwurfsvoll, als spräche sie mit einem uneinsichtigen Kind. „Ich hole uns Café und Kuchen aus der Küche. Isst du überhaupt Kuchen? Wenn du lieber Obst willst oder einen Magerjoghurt, musst du es sagen. Dann bringe ich dir weniger Kalorienhaltiges mit.“
    „Nur weil ich ein einziges Mal als Model ausgeholfen habe und der

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