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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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SMS überprüfen können, denke ich verärgert über mich selbst, als ich in den Personalaufzug steige.
    Yves ist ein gut aussehender, aber komischer Typ. Er ist zwar freundlich, trotzdem ist er mir irgendwie unsympathisch. Vielleicht liegt es daran, dass er ein bisschen so aussieht wie Kevin Bacon, den ich so gar nicht mag. Wenn einer schon Schinken mit Nachname heißt ... Also bitte. Das ist doch kein Name für einen Hollywoodschauspieler.
    „Nett dich kennenzulernen“, sagt Schinken-Yves und bekommt beim Lachen dieselben Falten um Augen und Mund wie sein berühmter Kollege vom Film. „Ich habe schon viel von dir gehört. Aber ich muss sagen: In Wirklichkeit bist du noch viel hübscher.“
    „Danke“, sage ich mit einem erzwungenen Lächeln, denn nach einem Flirt mit einem Typen, der mir nicht gefällt, ist mir nun mal gar nicht. „Vielleicht sehen wir uns eines Tages im Rhetorik-Kurs.“
    „Du meinst also, ich hätte es nötig“, lächelt Schinken-Yves.
    Bevor der Typ weiterhin mit mir flirtet, was das Zeug hält, frage ich nach dem Päckchen.
    „Was gibst du mir, wenn ich es dir gebe?“, versucht er es noch einmal.
    „Du solltest es schnell rüberwachsen lassen, bevor ich dir hier auf die Theke kotze. Es enthält nämlich meine Medikamente.“
    Und – schwupp – liegt das Päckchen auf der marmornen Theke.
    „Was hast du denn für eine Krankheit“, fragt Yves misstrauisch.
    „ Nichts Besonderes“, knurre ich, „nur eine leichte Magen-Darm-Grippe, weshalb ich jetzt ganz, ganz schnell wieder auf mein Zimmer, beziehungsweise Klo muss. Ciao, Yves.“
    „ Ich habe doch gefragt, ob wir es hochbringen sollen“, zischt er leicht angenervt, als ich bereits am Aufzug stehe.
    Ich sag’s doch: Kevin Schinken. Eine linke Bazille. Ich kümmere mich nicht weiter um den unsympathischen Kollegen (auch mit solchen muss man leben), drücke auf die Vier und betrachte das Päckchen von allen Seiten, während der Aufzug losfährt.
    Abgesehen von meinem Namen und der Adresse des Hotels steht nichts weiter darauf. Es ist sehr leicht. Ich schüttele es, woraufhin es darin ganz leise klappert. Und dann reiße ich es auf. Noch bevor ich in meinem Zimmer ankomme, halte ich ein in einen Streifen Polsterfolie eingewickeltes Foto in der Hand.
    Als ich den Schutz abg ewickelt habe, sehe ich zwei Paare in Hochzeitsbekleidung über einen Laufsteg gehen. Die hintere Braut läuft allerdings nicht selbständig, von ihr sieht man bloß den in das weiße Kleid gezwängten Hintern und die nackten Füße, deren Sohlen im Übrigen rabenschwarz sind.
    Süß, nicht wahr? , steht auf der Rückseite. Mathis hat mir zwar verboten, Kontakt zu dir aufzunehmen, aber das hier konnte ich mir nicht verkneifen. Gruß, Gabriel
P.S. Es gibt noch mehr Fotos. Ich bearbeite sie für Claude. Wenn Du Interesse hast, gib mir einfach Bescheid.
    Hätte ich diesem Gabriel auch noch sagen sollen, dass er mich in Ruhe lassen soll? Mann oh Mann. Andererseits versorgt der Mann mich wenigstens mit interessanten Informationen.
    Ich werfe einen Blick auf die Uhr. Halb elf. Meine Hand greift zum Telefonhörer. Kurz entschlossen tippe ich auf die 1 für die Rezeption. Yves geht dran. Aber gut.
    „Hallo Yves. Hier ist nochmal Jade. Sag’ mal, wer hat das Päckchen eigentlich abgegeben?“
    „Das Päckchen mit deinen Medikamenten?“, knarzt er.
    „ Yepp.“
    „ Hmh, mal überlegen. Er hatte jedenfalls keinen weißen Kittel an.“
    „Okay. Lassen wir das.“ Ich lege auf. Was für ein Blödmann!
    Im nächsten Moment klingelt das Telefon wieder. Beim dritten Klingeln hebe ich ab.
    „Sorry. Groß, schlank, Wollmütze auf dem Kopf. Er sagte, er wäre von irgendeiner Bildstelle, wo du Fotos für die Arbeit bestellt hättest.“
    „Und wann hat er es abgegeben?“
    „So gegen sieben. Er wollte dann sofort wieder in die Bildstelle zurück, weil er noch unglaublich viele Bilder zu bearbeiten hätte.“
    „Danke, Yves. Gute Nacht.“
    „Gute Nacht, Jade.“
    Ich verziehe das Gesicht. Der Typ ist echt widerlich. Aber wenigstens weiß ich jetzt, dass es tatsächlich Gabriel war, der das Päckchen abgegeben hat. Und dass er in seiner Galerie sitzt. Und hofft, dass ich mich bei ihm melde.
    Oder wie soll ich die Nachricht auf der Rückseite des Bildes sonst verstehen?
    Da ich inzwischen wieder hellwach bin und es noch früh genug ist für die Metro, beschließe ich, einen kleinen Ausflug ins Künstlerviertel von Marais zu unternehmen. Ich könnte wetten, dass dieser

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