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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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Gabriel in seiner hell erleuchteten Galerie hockt und auf einen Anruf von mir wartet. Aber warum anrufen? Persönliche Gespräche sind doch viel ergiebiger. Vor allem jetzt, wo ich als Rhetorik-Trainerin arbeite.
    ***
    Besonders viel los ist nicht, an diesem Donnerstagabend, am Place de Vosges. Darum sticht die hell erleuchtete Galerie von Gabriel Riboult besonders deutlich ins Auge. Und direkt darüber oder zwei Stockwerke höher wohnt Mathis. Aber die oberen Etagen liegen komplett im Dunkeln. Vielleicht ist Mathis ja wieder auf dem Schloss.
    Ich stehe ebenfalls im Dunkeln, am Rande des Parks, direkt gegenüber der Galerie und zögere, die Straßenseite zu wechseln. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, hier aufzutauchen. Der Künstler-Detektiv könnte meinen Besuch in den falschen Hals kriegen. Andererseits – wer nicht wagt, der nichts erfährt. Auf der Fahrt habe ich mir meine Worte zurecht gelegt. Wenn das jetzt nicht klappt, dann weiß ich es auch nicht.
    Also gebe ich mir einen Ruck und gehe los.
    Der bekannte Künstler hebt den Kopf und sieht über seinen überdimensionierten Bildschirm rüber, als ich beherzt gegen die große Schaufensterscheibe klopfe, in der ein Bild hängt, das nur aus Licht zu bestehen scheint. Ein überraschtes Lächeln huscht über sein Gesicht, als er mich erkennt. Er wedelt mit einer Hand in Richtung Tür, was wohl soviel heißt wie „Komm rein.“
    Die Tür ist tatsächlich unverschlossen.
    „Bonsoir“, begrüße ich den Mann, der mich mehrfach beschattet hat. „Hast du keine Angst, dass dein Laden überfallen wird?“
    „ Bonsoir, Jade. Das ist aber eine Überraschung“, entgegnet er und erhebt sich von seinem Stuhl.
    Er ist groß und wirkt irgendwie ungelenk. Trotzdem ist er ein attraktiver Mann. Besonders o hne die Wollmütze auf dem Kopf sieht er bedeutend besser aus. Zumal er es unterlassen hat, seine Locken wie ein Zuhälter nach hinten zu gelen und sie ihm lustig in die Stirn fallen. Wenn ich es recht bedenke, sieht er viel mehr aus wie der deutsche Fußballer Matz Hummels als Mathis, der mich inzwischen ein wenig an Brad Pitt in seiner Bartphase erinnert. Wohingegen ich schon gar nicht mehr weiß, wie Clément überhaupt aussah.
    „ Ich hatte den Text auf der Rückseite des Bildes als Aufforderung zu einem Besuch interpretiert“, sage ich geradeheraus.
    „ Hast du Hunger?“, fragt Gabriel. „Ein paar Meter hier um die Ecke ist ein kleiner Italiener. Mir knurrt der Magen.“
    „Da haben wir was gemeinsam“, gebe ich zu. Ich denke nicht, dass es schädlich ist, mit diesem Mann einen Happen essen zu gehen. Das ist mir sogar lieber, als bei ihm in der Galerie zu sitzen und zu wissen, dass sein Schlafzimmer nicht weit ist. Und dass außerdem Mathis jeden Moment auftauchen könnte. Noch so ein Punkt, den ich vor dem Aufbruch nach Marais nicht beachtet habe.
    Gabriel hat plötzlich eine Jacke an und hält mir die Tür auf.
    „Dann mal los“, sagt er und ich trete wieder auf die Straße. Er schließt hinter sich ab und wir gehen wirklich nur ein paar Meter um die Ecke, bis zu einer kleinen, gemütlichen Pizzeria, die zwar voll ist, aber doch nicht so voll, dass wir nicht noch einen kleinen Tisch in einer Ecke bekämen.
    „Hi, Gabriel“, begrüßt ein in die Jahre gekommener Kellner meinen Begleiter. „Wie immer?“ Als Gabriel nickt, wendet sich der Italiener an mich. „Und Bella?“
    Bella bestellt sich eine Pizza Margarita und ein Glas Wasser. Es ist besser, nicht allzu viel Gemütlichkeit aufkommen zu lassen. Das hier ist schließlich kein Date, sondern eher so etwas wie eine Informationstour. Nur dass ich es dieses Mal bin, die den Spitzel bespitzelt.
    „Ich wurde tatsächlich schon zweimal überfallen“, greift Gabriel meine Frage von vorhin auf, „aber deswegen verbarrikadiere ich mich nicht. Diese Idioten kommen ohnehin nur dann, wenn keiner anwesend ist. Aber du bist nicht hier, um dir von mir Einbrecher-Geschichten anzuhören.“ Er sieht mich forschend an. Er lehnt lässig in seinem Holzstuhl, die Arme hängen locker an seinen Seiten runter, seine Füße stehen fast unter meinem Stuhl. Eine Ausgeburt an Lässigkeit.
    „Wie man’s nimmt“, entgegne ich , woraufhin ein breites, schiefes Grinsen über das Gesicht meines Gegenübers zieht.
    „Mathis war ziemlich sauer, als er erfuhr, dass ich Jerôme den Karton mit Antoines Fotos mitgegeben habe. Aber ich konnte es nicht mit ansehen, dass er dir ein Foto nach dem anderen an SMS hängt. Bei der

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