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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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weiter?“
    „Komm am Montag wieder“, sagt eine Frau mit hellblauen Haaren, die in meinem Alter sein muss. „Dann machen wir den Vertrag, die Praktikantin ist dann auch da, um das Drehbuch zu kopieren. Dann lesen wir es alle. Und dann arbeiten wir gemeinsam daran. Danach entsteht der Produktionsplan, dann das Casting, dann wird gedreht. Und so weiter. Mach’ dir keine Sorgen. Wenn Ninette Ja sagt, dann meint sie es. Wir haben Freitagabend. Wochenende. Geh’ feiern. Bis Montag. Am besten so früh wie möglich. Die Praktikantin ist ab acht hier. Ciao, Jade. Toller Film!“
    Weg ist das Team von Filme Romance. Bevor ich Danke oder Ciao sagen kann.
    Okay. Um 19 Uhr muss ich bei Claude sein. Spätestens. Das heißt, ich habe eine knappe Stunde, um zum Hotel zu fahren, zu duschen (darum komme ich nicht herum, denn inzwischen muffele ich tatsächlich) und dann bei Claude aufzutauchen. Schaffe ich das?
    Ich schaffe es. Aber nur weil die Metro gerade in den Tunnel fährt, als ich im Tunnel ankomme, weil der Personalaufzug im Erdgeschoss auf mich wartet und weil Claudes Laden mit der Metro in fünf Minuten erreichbar ist. Zuzüglich fünf Minuten Fußmarsch bis zur Haltestelle.
    Ruhig ist mein Leben wirklich nicht mehr.
    Als ich bei Claude einlaufe, bin ich schon wieder reif für die Dusche.
    „Bonjour, Jade“, jubelt mir Claude entgegen. Als ob wir uns je gemocht hätten. Er küsst mich links und rechts auf die Wangen, hält mich eine Armlänge von sich weg und sagt: „Entzückend!“
    Auch Gabrielle begrüßt mich standesgemäß mit Küsschen links und Küsschen rechts. Sie sagt allerdings: „Komm’ mit, ich zeige dir, wo die Dusche ist.“
    Ist mir das peinlich.
    Aber es ist nötig. So wie ich aussehe, mit knallroter Birne und am Kopf klebenden Haaren, neue Dampfwolken unter den Achseln aufsteigend – und vor allem nachwachsendes Achsel-und Wadenhaar – kann ich keine Brautkleider vorführen.
    „Wo ist eigentlich Mel?“, frage ich, als Kiki, die Maskenbildnerin mir die Haare macht. Wie befinden uns in einer perfekt ausgestatteten Garderobe wie es sie für die Schauspieler in einem Theater gibt, irgendwo in dem Haus, in dem Claude seine Brautkleider entwirft, näht und verkauft.
    „Gabrielle?“, ruft Kiki quer durch das Haus.
    „ Häh?“, kommt es von irgendwoher zurück.
    „Kommt Mel heute?“
    „Nein. Wieso?“
    „Jade hat gefragt.“
    „Mel kommt nicht?“, frage ich und Panik ergreift Besitz von mir. „Wer läuft denn sonst mit?
    „Gabrielle?“
    „Was verdammt? Ich nähe gerade hauchdünnen Tüll aneinander!“
    „Sie will wissen, wer mit ihr läuft.“
    „Sie läuft allein. Außerdem läuft sie überhaupt nicht. Sie führt bloß vor. Zwei Leute. Kein Riesenpublikum wie am Dienstag. Mel kann nicht. Darum hat Claude Jade engagiert.“ Gabrielle steht plötzlich in der Garderobe, hinter mir und neben Kiki. Sie sieht mir über den Spiegel in die Augen. „Du hast Angst. Brauchst du nicht. Es kommt ein Paar vorbei, das demnächst heiratet. Sie suchen gemeinsam ein Kleid für die Braut aus. Die Braut hat bereits eine Vorauswahl getroffen.“
    „Ich habe das noch nie gemacht“, wende ich ein.
    „Das wissen wir doch“, seufzt Gabrielle. „Aber für heute Abend passt du wirklich ganz besonders gut. Die Braut ist derselbe Typ wie du. Vielleicht zehn Jahre älter. Die Kleider, die sie ausgewählt, beziehungsweise vorausgewählt hat, werden an dir genial aussehen.“
    „Sie wird sich gar nicht mehr entscheiden können“, kichert Kiki.
    „Wie viele Kleider führe ich denn vor?“
    „Sieben.“ Kiki bindet mir die Haare im Nacken zusammen und schlägt sie um eine Art Schwamm. Aus dem Gebilde formt sie einen dicken, eleganten Dutt.
    „Ist das viel?“ , frage ich.
    Kiki zuckt mit den Schultern und zieht mit einer Hand den Make-up-Wagen zu sich heran. „Mach’ deine Augen zu. Sonst verschmiert der Lidstrich.“
    Ich versuche mich zu entspannen, während die Maskenbildnerin mich mit Schwämmchen, Stiften und Pinseln bearbeitet. Als sie fertig ist, sehe ich irgendwie komisch aus. Toll, aber komisch.
    Plötzlich laufen die Leute wie die aufgescheuchten Hühner durch das Haus. Ich habe das Gefühl, von Fußgetrampel umgeben zu sein.
    „Sie sind da“, zischt Gabrielle , die zwischenzeitlich verschwunden war und nun wieder da ist. „Das heißt: die Braut ist angekommen. Der Bräutigam hat sie nur abgeliefert und ist sofort wieder abgehauen. Claude versorgt die Braut mit Champagner. Bist du fertig,

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