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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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Mal hat sie ihren zweiten Vornamen benutzt.“
    „Okay“, grinst Mel, setzt sich an ihren Schreibtisch und startet den Computer, „ ich verstehe es zwar immer noch nicht. Aber ich muss jetzt sowieso mal ganz schnell was klären.“ Sie tippt auf das Telefon ein und beginnt ein längeres Gespräch mit jemandem, der ihr anscheinend die Ohren wegen eines schrecklichen Problems volljammert. Sie sagt nämlich alle drei Sekunden: „Du Arme“ oder „Oh weh, du Arme“.
    Ich würde jetzt schrecklich gern sofort mit meiner Mutter, ihres Zeichens Rosalie Dechamps, sprechen, muss es aber verschieben, weil ich gleich einen Termin mit einer Nicole aus dem Kundenservice habe. Sie ist eine von der Liste, die ich rhetorisch schulen soll und mit der ich schon vorgestern einen Termin vereinbart habe.
    Wie sich schnell herausstellt, hat sie die Schulung bitter nötig. Allerdings braucht sie noch eine ganze andere Schulung. Ihre Stimme ähnelt der eines Quietschentchens. Sie ist noch schlimmer als die Stimme von Nadine, der Mutter von José Carreras’ Sohn. Das war mir bereits bei dem Erstgespräch aufgefallen. Leider kenne ich keine Übungen, wie man Quietschstimmen dunkler macht, aber ich weiß, dass es welche gibt.
    Also nehme ich ihre Stimme auf, spiele sie ihr vor und frage sie, ob ihr an ihrer Stimme etwas auffällt.
    „Nein“, quietscht Nicole. „Mir ist plötzlich sauschlecht. Ich glaube, ich werde krank. Ich gehe jetzt zum Arzt. Salut.“
    Damit lässt sie mich in ihrer Rumpelkammer von Büro sitzen.
    Mir soll es recht sein.
    Ich notiere den Vorfall, sage Mel Bescheid und gehe auf mein Zimmer, um von dort aus mit dem weißen, angeblich abhörsicheren iPhone, das Mathis mir zugesteckt hat, meine Mutter anzurufen. Ich bin gespannt, was sie zu dem, was ich herausgefunden habe, zu sagen hat. Sehr gespannt.
    Es wundert mich, aber ich habe Glück.
    „Bonjour Jade“, meldet sie sich. Ihre Stimme klingt nicht erfreut. „Willst du mit mir reden oder willst du mit mir streiten?“
    Das war es dann wohl mit meinem Glück.
    „ Bonjour Mama. Ich freue mich auch, deine Stimme zu hören. R.D. – sagt dir das etwas?“ Warum lange um den heißen Brei herumreden? Sie gibt sich schließlich auch keine Mühe.
    „Was willst du?“, knurrt sie.
    „Ich habe heute Morgen mit George gesprochen. George von der Le Monde, wenn dir der Name was sagt. Ich wollte mit Robert Dilles reden. Und da sagte George: Aurore, du bist doch sonst nicht so durch den Wind. Warum willst du denn plötzlich mit dir selbst sprechen? Hast du etwa wieder getrunken?“
    Einen Moment bleibt es still in der Leitung. Dann sagt meine Mutter: „Das hat George nicht gesagt.“
    „Nicht wörtlich“, entgegne ich, „aber sinngemäß hat er das ganz bestimmt gesagt.“
    „Ich will nicht glauben, dass du in meinem Namen in der Redaktion angerufen hast“, faucht sie.
    „Aber ich habe es getan, Mutter. Und es hat mir großen Spaß gemacht. Weniger spaßig finde ich, dass du hinter dem Pseudonym steckst, Aurore Rosalie Dechamps. Wobei das auch kein Problem wäre, wenn du mich nicht angelogen und mir nicht deinen guten Bekannten als Robert Dilles präsentiert hättest.“
    „Das ist ja schön, dass du das nun weißt“, flötet sie plötzlich. „Dann wäre das auch vom Tisch. Ich bin übrigens heute in Paris. Wir könnten uns am späten Nachmittag treffen. Ich würde gern mit dir reden. Am späten Abend fahre ich zusammen mit Antoine nach Maigret. Der Umzug. Ich habe alles gepackt. Auch deswegen würde ich gern mit dir sprechen. Persönlich.“
    „Tut mir leid. Ich arbeite “, sage ich kurz angebunden.
    „Gefällt dir der Job? Wie ich höre, machst du dich gut. Trotzdem solltest du den Traum vom eigenen Film auf keinen Fall begraben, Jade. Das mit der Arbeit wäre wirklich nicht nötig gewesen. Das ist gekränkte Eitelkeit, Trotz. Oder sonstwas. Was weiß ich schon ...“
    Mein Drehbuch. Verdammt. Das hätte ich ja fast vergessen. Ich sehe auf die Uhr. Wenn ich mich beeile, schaffe ich es sogar noch bis Mittag, bei beiden Produktionsgesellschaften vorbeizugehen.
    „Sorry, Mama, ich habe gerade sehr wenig Zeit für sinnloses Geplänkel, da ich auf der Arbeit bin , die ganz okay ist. Zumindest die Leute sind nett. Ich rufe dich später wieder an. Nein, du bist ja in Paris. Am Wochenende rufe ich an. Vielleicht weißt du dann, wie dein guter Bekannter wirklich heißt.“
    Zack, lege ich auf.
    Hochzufrieden mit mir selbst und mit dem Verlauf der Dinge, informiere

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