Gefaehrliche Begegnungen
lebenden Quelle zu trinken. Diese Erfahrung ist einfach unbeschreiblich.«
Mia schluckte reflexartig und fühlte gleichzeitig Entsetzen und sonderbare Erregung. »Also willst du mein Blut trinken während du... mich fickst?«
Seine Mundwinkel zogen sich zu einem sinnlichen Lächeln nach oben. »Das wäre das Endziel, ja.«
Sie musste es wissen, auch wenn die Antwort ihr auf den Magen schlagen würde. »Würde ich sterben?«
Er lachte. »Sterben? Nein, würde ich ein paar Schlucke deines Bluts trinken, würde dich das genauso wenig umbringen, wie eine Blutabnahme beim Arzt. Unser Speichel enthält sogar eine chemische Substanz, die den ganzen Vorgang für die Menschen höchst angenehm gestaltet. Eigentlich war sie dazu gedacht, unsere Beute zu betäuben und zu zähmen während wir von ihnen trinken – jetzt dient sie aber nur noch dazu, eure Lust zu steigern.«
Mias Kopf fühlte sich an, als würde er gleich durch das ganze neue Wissen explodieren, aber es gab noch etwas anderes, das sie wissen musste. »Wie genau macht ihr das?« fragte sie vorsichtig. »Blut trinken, meine ich. Habt ihr Fangzähne?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein, das ist eine Erfindung eurer Romanliteratur. Wir brauchen keine Fangzähne – die Spitzen unserer Zähne sind scharf genug, um ziemlich leicht in eure Haut einzudringen. Normalerweise wird dabei nur die oberste Hautschicht aufgeschnitten.«
Der Hauptgang wurde serviert, was Mia ein paar kostbare Minuten gab, um ihre Fassung wiederzuerlangen.
Das war zu viel, alles davon.
Ihre Gedanken kreisten, völlig verwirrt und durcheinander. In den letzten vierundzwanzig Stunden hatte sie es irgendwie geschafft, sich an die Idee zu gewöhnen, dass ein Außerirdischer, aus was für einem Grund auch immer, Sex mit ihr haben wollte. Aber jetzt sollte sie auch noch als Blutspender während des Sex herhalten, da seine Spezies ihre Art ins Leben gerufen hatte und jetzt das menschliches Blut als eine Art Aphrodisiakum nutzte. Diese Idee war in vielerlei Hinsicht beängstigend und widerlich und Mia wollte einfach nur noch in ihr Bett krabbeln, sich die Decke über den Kopf ziehen, und so tun, als würde nichts von alledem gerade passieren.
Irgendetwas ihres inneren Durcheinanders musste sich auf ihrem Gesicht wieder gespiegelt haben, denn Korum streckte sich nach ihr aus, bedeckte ihre Hände mit seinen Händen und sagte sanft, »Mia, ich weiß, das ist alles ein großer Schock für dich. Ich weiß, dass du Zeit brauchst, das alles zu verstehen und um mich besser kennenzulernen. Warum entspannst du dich nicht und genießt dein Essen, und wir reden so lange über etwas anderes?« Er fügte mit einem neckenden Lächeln hinzu, »Ich verspreche auch, nicht zu beißen.«
Mia nickte und spießte ihre Gabel in ihr Essen, sobald er ihre Hand los ließ. Es gab nur zwei Möglichkeiten: entweder das, oder schreiend aus dem Restaurant rennen, und sie war sich nicht sicher, wie er auf das Zweite reagieren würde. Nach allem, was sie heute erfahren hatte, war das Letzte, was sie wollte, die Überreste des Jagdinstinktes seiner Rasse zu wecken.
Der Pad Thai war köstlich, bemerkte sie, als sie das vollmundige Aroma, das durch echte Eier vervollständigt wurde, schmeckte. Aus irgendeinem Grund konnte ihr nichts jemals den Appetit verderben, obwohl sie so zart gebaut war. Ihre Familie machte oft Witze darüber, dass sie ein verkleideter Scheunendrescher sein musste, bei dem vielen Essen, was sie täglich verdrückte. »Wie sind deine Ravioli?« fragte sie, während sie ihre Nudeln aß und dabei nach dem unverfänglichsten Gesprächsthema suchte.
»Sie sind hervorragend«, antwortete er und genoss sein Essen mit der gleichen Hingabe. »Ich komme oft in dieses Restaurant, weil sie einen der besten Köche New Yorks haben.«
»Also ich weiß nicht«, antwortete Mia scherzhaft, und versuchte die Unterhaltung locker zu lassen. »Der Salat und die Sandwiches, die du gestern gemacht hast, waren auch ziemlich lecker.«
Er grinste und dabei kam wieder das Grübchen zum Vorschein, das ihn so viel zugänglicher erscheinen ließ. Es war nur auf seiner linken Wange, nicht auf der Rechten – eine winzige Unvollkommenheit seiner ansonsten perfekten Züge, die aber nur zu seiner Anziehungskraft beitrug. »Oh, danke schön. Das ist das schönste Kompliment, das ich im ganzen Jahr bekommen habe.«
»Kochst du viel selbst oder gehst du lieber in Restaurants?« Essen schien ein gutes, sicheres Thema zu sein.
»Beides viel.
Weitere Kostenlose Bücher