Gefaehrliche Begegnungen
anziehen sollst?« fragte sie mit einem breiten Grinsen.
»Ich brauche deine Hilfe.« Mia warf ihr einen hilflosen Blick zu und machte eine Geste in Richtung Kleiderschrank.
»Okay, dann lass uns mal sehen, was wir hier haben...Prada, Gucci, Badgley Mischka – Oh du Arme, du hast wirklich nichts anzuziehen!« Jessie schüttelte ihren Kopf in spöttischem Tadel. »Das ist ja unglaublich Mia – er verzieht dich komplett. Kein Wunder, dass du nicht mehr nach Hause kommst.«
Sie arbeitete sich durch Mias Schrank, holte ein sehr freizügiges Dolce&Gabbana Kleid heraus und warf es Mia zu. »Hier, probier das mal an.«
Mia sah sie zweifelnd an. »Wird das nicht ein bisschen zu kalt?« Es gab nicht viel zum Anziehen bei dem Kleid. Es sah aus wie zwei Fetzen aus einem lilafarbenen Material, die von ein paar Haken und Reißverschlüssen zusammengehalten wurden.
»Beim Tanzen in einem heißen und überfüllten Club? Ich bitte dich.« Jessie schnaubte abfällig. »Und wenn du das hier anziehst, garantiere ich dir außerdem, dass wir nicht draußen anstehen müssen.«
Mia entschied sich dazu, auf die Expertin zu hören. Sie zwängte sich in das Kleid und ging aus dem Zimmer, um es Jessie zu zeigen.
»Wow.« Jessie war fast sprachlos. »Ich weiß nicht, was er dir zu Essen gibt, aber du siehst atemberaubend aus. Ich meine, du hast schon immer gut ausgesehen – aber das hier ist eine komplett andere Liga.«
Mia errötete leicht. Das Kleid war definitiv sexy. Es machte ihre Beine zu einem absoluten Hingucker und ließ Rücken und Schultern frei. Für Mias Geschmack war es ein wenig zu provokant mit diesen hauchdünnen Bändchen um ihren Hals, die das Einzige waren, das ihr Oberteil fixierte. Durch den tiefen Rückenausschnitt konnte sie keinen BH tragen und es kam ihr vor, als zeichneten sich ihre Nippel unter dem anschmiegsamen Material ab. Um diesen Look zu vervollständigen, zog sie sich ein Paar Absatzschuhe an und schnappte sich ihre kleine glitzernde Handtasche.
Sie war bereit, Party zu machen.
* * *
Als Ort zum Feiern suchten sie sich den angesagtesten Klub im Meatpacking District aus. Er war ein beliebtes Ziel für Stars, Models, Möchte–Gern–Models und andere gut aussehende Menschen, die es gerne krachen ließen. Bevor es Korum in ihrem Leben gegeben hatte, wäre sie nie dahin gegangen, da sie sich sicher gewesen wäre, mindestens zwei Stunden lang in der Kälte stehen zu müssen, bevor man sie eingelassen hätte. Ihr neues selbstsicheres, gut gekleidetes Ich hatte keine derartigen Bedenken.
Mia und Jessie schlenderten direkt zum Türsteher und schenkten ihm ihr aufreizendstes Lächeln. Er musterte sie voll männlicher Bewunderung und hob die Absperrung an, um sie durch zulassen ohne auch nur ein Wort mit ihnen gesprochen zu haben.
»Sehr gut gemacht«, flüsterte Jessie, als sie die Treppen hinunter der ohrenbetäubenden Musik entgegen gingen.
Obwohl es erst 23.00 Uhr war, war der Klub brechend voll und sehr lebendig. Die Musik war eine hervorragende Mischung aus alten Hip Hop Klassikern und den neuesten Dance Hits. Die Tanzfläche war nicht besonders groß, jeder Millimeter war voll bepackt mit wunderschönen Mädchen, die sich aneinander rieben, und den paar glücklichen Typen, die es bis zum jetzigen Zeitpunkt an den Türstehern vorbei geschafft hatten. Manchmal ist es schon richtig nett ein Mädchen zu sein, dachte sich Mia. Die einzige Möglichkeit für die meisten Männer hier hinein zu kommen bestand darin, eine lächerlich hohe Summe Geld dafür auszugeben, während die Mädchen umsonst eingelassen wurden – als Köder natürlich.
Die beiden Freundinnen gingen nach oben an die Bar, fanden schnell zwei Stühle und bestellten sich vier Wodka. Eine Gruppe Männer bat ihnen auch sofort an, die Getränke zu übernehmen, aber Jessie lehnte lachend ab. »Zu früh dafür«, sagte sie Mia. »Wir wollen ja tanzen und nicht die ganze Nacht mit diesen Kerlen rumhängen.«
Mia stimmte lachend zu und sie tranken ihren ersten Kurzen, aber nicht ohne danach schnell in das dazu gehörige Zitronenstück zu beißen, um den Nachgeschmack des Wodkas zu vermeiden.
Der Abend wurde noch strahlender, er bekam das Funkeln, das nur das erste Glas Alkohol und die Vorfreude auf eine Partynacht auslösen konnten. Mia fühlte sich jung und schön – und in diesem Moment komplett sorgenfrei. Morgen könnte sie sich ja wieder Gedanken machen, aber heute Nacht – heute Nacht würde sie sich
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