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Gefaehrliche Begegnungen

Gefaehrliche Begegnungen

Titel: Gefaehrliche Begegnungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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Ausflippen. Ich bin nicht zur Spionin geschaffen, nicht einmal ansatzweise. Und Korum kennt mich jetzt auch schon recht gut – wenn ich jetzt auf einmal anfange, mich komisch zu benehmen, wird ihm das sofort auffallen–«
    »Ich weiß dass es nicht einfach sein wird. Und du hast Recht – du bist kein erfahrener Agent. Aber du bist ernsthaft unsere letzte Hoffnung. Die Keiths denken, dass Korum ihnen schon recht dicht auf der Spur ist. Er weiß, dass wir Hilfe von innen bekommen und die Keiths gehen nicht davon aus, dass ihr Regierungsrat sehr nachsichtig mit denen sein wird, die eine Bedrohung für die Siedlungen darstellen. Bestenfalls erwartet sie die Deportation nach Krina und eine ernsthafte Bestrafung dort. Schlimmstenfalls, naja...«
    »John«, sagte Mia müde und bemerkte, wie sie Kopfschmerzen bekam,
    »Ich kann einfach nicht–« »Mia, bitte trage einfach nur den Ring. Wenn du eine gute Gelegenheit findest, fantastisch. Wenn nicht, dann hast du es jedenfalls versucht.«
    »Und wenn er mich dabei erwischt, wie ich das Gerät trage? Wenn Korum so brillant ist, wie du sagst, wird er dann ihre Technologie schon aus tausend Metern Entfernung erkennen?«
    »Er hat keinen Grund dich zu verdächtigen. Du bist doch nur sein Charl. Er erwartet nicht, dass du eine Bedrohung für ihn darstellen könntest. Und der Ring sieht wirklich hübsch aus, schau. Du könntest ja behaupten, dass er ein Geschenk deiner Schwester ist, falls er fragen sollte.«
    Mia starrte das Gerät an. Der kleine silberne Ring war dünn und modern, und wahrscheinlich würde er an ihrem Finger auch nicht komisch aussehen. Um ihre Theorie zu bestätigen, streckte sie die Hand nach vorne. »Na gut, lass ihn mich mal anprobieren – mal sehen, ob er überhaupt meine Größe hat.«
    John gab ihr den Ring mit einem erleichterten Lächeln. Mia steckte ihn über den Mittelfinger ihrer rechten Hand. Er passte perfekt. Wenn sie seine Funktion nicht kennen würde, wäre ihr nie in den Sinn gekommen, dass er etwas anderes sein könnte, als ein einfaches Schmuckstück. Sie hoffte, dass Korum genauso einfach getäuscht werden würde wie sie.
    Da sein Auftrag nun ausgeführt war, stand John auf. »Mia«, sagte er, »Ich hoffe, dass du weißt, dass wenn alles funktioniert und du Erfolg hast, ein völlig neues Zeitalter für unsere Rasse anbrechen wird. Wir werden unseren Planeten und unsere Freiheit wieder zurückbekommen. Und wir werden eine Menge mehr Wissen haben – Wissenschaft und Technologie, die wir für weitere Jahrhunderte oder Jahrtausende nicht gehabt hätten. Du wirst ein Held sein, und dein Name wird für die nächsten Generationen in den Geschichtsbüchern stehen–«
    Mia fühlte, wie Schauer über den Rücken fuhren.
    »–und du wirst nie wieder etwas von ihm zu befürchten haben, niemals. Mädchen wie meine Schwester werden endlich wieder mit ihren Familien vereint werden, und sie könnten wieder normale Leben führen – genauso wie du das können wirst.«
    Das waren verlockende Aussichten, aber Mia konnte sich überhaupt nicht vorstellen, wie sie so etwas zu Stande bringen sollte. »John«, sagte sie, »Ich werde es versuchen. Das ist alles, was ich dir versprechen kann.«
    »Das ist alles, was ich möchte.« Er legte seine Hand auf ihre Schulter und drückte sie aufmunternd. »Viel Erfolg.«
    Und dann ging er weg und ließ Mia mit diesem fremdartigen Apparat, der dazu bestimmt war, die Zukunft der Menschheit zu entscheiden, um ihren Finger gesteckt zurück.

16. Kapitel
     
    Jessie kam ein paar Minuten später und setzte sich zu Mia auf die Bank. »Ich hasse Biochemie«, sagte sie und verzog ihr Gesicht. »Ich bin so froh, dass diese Qual endlich vorbei ist.«
    Mia lächelte sie an. »Niemand hat jemals behauptet, dass das Medizinstudium leicht sei.«
    »Ja, es haben eben nicht alle den einfachen Weg genommen und studieren Psychologie–«
    »Hey, jetzt mal ganz ruhig! Ich muss am Donnerstag noch drei Hausarbeiten abgeben und habe erst eine davon fertig!«
    »Du armes Hascherl!...ja wirklich, du Ärmste–«
    »Ach sei doch ruhig«, sagte Mia, und beide grinsten sich an.
    »Also was wirst du jetzt machen?« »In die Bibliothek gehen?« fragte Jessie und rümpfte ihre Nase.
    »Nein, ich denke ich gehe wieder zu Korum. Alle meine Bücher und meine restlichen Sachen sind ja jetzt da–«
    Jessies Gesichtsausdruck verdunkelte sich sofort. »Natürlich. Das hätte ich mir ja denken können.«
    »Jessie«, sagte Mia müde, »Mach mir jetzt

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