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Gefaehrliche Begegnungen

Gefaehrliche Begegnungen

Titel: Gefaehrliche Begegnungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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weiteten sich und John fuhr fort, »Natürlich erwarten wir trotzdem noch, dass einige Krinar aus den Kolonien fliehen wollen, wenn sie von den Angriffen erfahren, also haben wir unsere Kämpfer schon überall positioniert, um die Flüchtlinge aufzuhalten – und das könnte blutig werden. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass wir hohe Verluste hinnehmen müssen, aber wir haben eine echte Chance, diesmal zu gewinnen.«
    Mia schluckte die Übelkeit hinunter, die in ihr hoch stieg, wenn sie an irgendein Blutvergießen dachte. Das Wissen, dass etwas, was sie getan hatte zu großen Verlusten oder zur Vernichtung Tausender intelligenter Wesen führen konnte – sie wusste nicht, wie sie mit dieser Verantwortung umgehen würde.
    Aber jetzt gab es keine Wahl mehr, nicht dass es die jemals für sie gegeben hätte. In dem Moment, in dem Korum im Park seinen Blick auf sie geworfen hatte, war ihr Schicksal besiegelt worden. Ihre einzige Wahl war gewesen, lammfromm sein Charl zu werden, oder sich zu wehren – und sie hatte sich für Letzteres entschieden. Jetzt könnte genau diese Entscheidung, die sie über ihr Leben getroffen hatte, zur Auslöschung vieler Leben beider Rassen führen, der Menschen und der Krinar.
    Mia wünschte sich verbittert, dass sie an diesem Tag niemals in den Park gegangen wäre und niemals erfahren hätte, was in den Siedlungen der Krinar passiert. Wenn sie irgendwie die Zeit zurückstellen und zu ihrem normalen Leben zurückkehren könnte, quasi ohne etwas über die Krinar zu wissen, würde sie das gerne tun – und die Befreiung der Erde jemand anderem überlassen, der einfach besser dafür geeignet war als sie. Aber sie wusste das alles nun mal und diese Last fühlte sich gerade unerträglich schwer an, als sie in Johns glühendes Gesicht sah und sich die baldige blutige Schlacht vorstellte.
    »Mia«, sagte John, der ihre Verzweiflung zu spüren schien, »Bitte vergiss nicht: sie kamen auf unseren Planeten , sie haben uns ihre Vorschriften aufgedrückt – und haben dabei Tausende Menschen umgebracht, bis wir keine andere Wahl hatten, als zuzustimmen. Weißt du noch wie es während der Großen Panik war?«
    Mia nickte und dachte an das entsetzliche Chaos und die blutigen Straßenkämpfe in diesen dunklen Monaten.
    Zufrieden fuhr John fort, »Ich weiß, dass deine einzige Erfahrung mit ihnen Korum ist, und der hat dich wahrscheinlich bis jetzt nett behandelt...weil er dich als sein derzeitiges Lieblingshaustier betrachtet. Aber sie sind überhaupt nicht nett. Sie sind von Natur aus Raubtiere. Sie sind weiterentwickelte Parasiten und Vampire und erhalten sich, indem sie das Blut anderer Rassen trinken. Deswegen haben sie ja auch die Menschen gezüchtet – um ihre eigenen perversen Gelüste mit uns zu befriedigen–«
    Das war nicht genau das, was Korum ihr erzählt hatte, aber sie hatte keine Lust sich jetzt darüber zu streiten.
    »–und sie respektieren unsere Rechte nicht. Die meisten von ihnen sehen uns als minderwertige Rasse an und würden auch nicht zögern, uns alle zu versklaven, wenn es ihnen dienlich wäre.«
    »Ich weiß« sagte Mia und massierte ihre Schläfen, um die Anspannung weg zu bekommen. »Ich weiß das alles – deshalb helfe ich euch ja auch, John. Ich wünschte mir nur wirklich, dass es einen anderen Weg gäbe...irgendeinen Weg, sie zu vertreiben, ohne Blut zu vergießen.«
    »Das wünschte ich auch«, sagte John und seufzte laut. »Aber den gibt es nicht. Sie sind mit Gewalt auf unseren Planeten eingedrungen – und jetzt nehmen wir ihn wieder auf dem gleichen Weg von ihnen zurück. Und wenn einige Leben dabei geopfert werden müssen – dann müssen wir eben einfach hoffen, dass nicht zu viele davon von unserer Seite sind. Es ist Krieg Mia – der wahre Krieg der Welten.«
     
     
    John ging und Mia setzte sich auf ihr Bett um das alles zu verdauen.
    Wie hatte sie – eine normale Studentin – es fertig gebracht, in einen Krieg hinein zu geraten? Spionage war immer etwas gewesen, das sie mit glamourösen Geheimagenten in Verbindung gebracht hatte, Männern und Frauen, die ein ausgiebiges Training in allen Bereichen erhalten hatten, von Kampfsport bis zum Entschärfen einer Bombe. Ein Psychologieabschluss der NYU passte da irgendwie nicht in das Bild. Und trotzdem war sie es, die dem Widerstand in seinem wichtigsten Kampf gegen die Krinar half.
    Ein erschreckender Gedanke kam ihr in den Sinn. Wenn Korum erst einmal erfuhr was passierte – dass die Siedlungen

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