Gefaehrliche Begegnungen
angegriffen wurden – würde er dann realisieren, dass sie dafür verantwortlich war? Würde er die Verbindung zwischen seinen gestohlenen, gut behüteten Bauplänen und dem menschlichen Mädchen, mit dem er jede Nacht schlief, herstellen? Weil wenn er das tat – und sie sich dann immer noch in New York befand – waren ihre Tage wahrscheinlich auch gezählt.
Ein vorsichtiges Klopfen an der Tür unterbrach ihre düsteren Überlegungen.
»Ja, komm rein!« rief sie und war erleichtert, von diesen Gedanken abgelenkt zu werden.
Zu ihrer Überraschung und ihrem Bestürzen hatte nicht Jessie geklopft, sondern es war Peter, der da in ihrer Zimmertür stand und mit seinem welligen blonden Haar und seinen blauen Augen noch engelsgleicher aussah. Mia konnte immer noch blaue Abdrücke an seinem Hals erkennen.
»Peter«, rief sie aus. »Was machst du hier?«
»Ich wollte dich sehen«, sagte er. »Deine Mitbewohnerin hat Edgar erzählt, dass du heute zu Hause sein würdest, und ich wollte einfach wissen, ob es dir gut geht, nach allem was in jener Nacht passiert ist–«
»Oh Gott, das ist aber wirklich nett von dir«, sagte Mia, und dachte verzweifelt darüber nach, wie sie ihn am schnellsten wieder loswerden könnte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es Korum gefallen würde, dass Peter in ihrer Nähe war, erst recht nicht in ihrem Schlafzimmer. Er würde es wahrscheinlich nie herausfinden, aber sie wollte es auch nicht darauf ankommen lassen. Es reichte ihr schon, dass er ihn in dem Klub fast umgebracht hatte.
Peter sah sie besorgt an. »Was ist in jener Nacht passiert? Hat das Monster dir irgendwie wehgetan?«
»Nein, natürlich nicht«, versuchte sie ihn zu beruhigen. »Er ist wohl einfach eifersüchtig geworden – ich habe nie gedacht, dass er so reagieren würde, glaub mir. Alles, was in jener Nacht passiert ist, tut mir wirklich wahnsinnig leid, ich hätte niemals mit dir tanzen sollen. Du bist meinetwegen verletzt worden–«
Er winkte mit seiner Hand ab. »Kein Problem. Ich bin auch schon mal auf der High School zusammen geschlagen worden, weil der Quarterback dachte, dass ich mit seiner Freundin flirten würde. Glaub mir, dagegen war das hier gar nichts.« Und dann grinste er sie mit seinem unglaublich ansteckenden Lächeln an.
Mia lächelte vorsichtig zurück. Es war schön zu hören, dass er nicht böse auf sie war, aber er musste zu seiner eigenen Sicherheit trotzdem immer noch schnell von hier verschwinden.
»Danke Peter, dass du nach mir geschaut hast«, sagte sie. »Das war echt süß von dir. Aber wir wissen ja jetzt, dass mein Freund nicht besonders begeistert von unserer Freundschaft ist – und es wäre wirklich am besten wenn er nie herausfinden würde, dass du hier warst–«
»Mia«, sagte Peter ernst und sein Lächeln war völlig verschwunden, »gehst du wirklich mit dieser Kreatur aus? Ich hätte nie gedacht, dass du ein Xeno bist–«
»Bin ich auch nicht!«
»Du bist auch keine Krinarianerin, oder?«
»Natürlich nicht! Ich bin überhaupt nicht religiös!«
»Warum triffst du dich dann überhaupt mit ihm?«
Mia seufzte. »Peter, das geht dich wirklich nichts an. Er ist mein Freund – und das ist alles, was du wissen musst. Es tut mir leid, dass ich dir das nicht gleich gesagt habe, als wir uns begegnet sind. Ich hatte einfach nur gerade Spaß auf einem Mädchenabend. Ich wollte dir in keinster Weise falsche Hoffnungen machen–«
»Das ist doch Schwachsinn«, sagte Peter entschieden. »Ein Freund, das ist ein menschlicher Typ, kein bösartiger Außerirdischer, der dich auf diese Art und Weise aus einem Klub zerrt.« Er machte eine kurze Pause und fragte dann ruhig, »Mia zwingt er dich, mit ihm zusammen zu sein?«
»Was? Warum würdest du so etwas denken?« Mia betrachtete ihn und fragte sich, weshalb er wohl so etwas fragen würde.
Er erwiderte ihren Blick und seine Brauen zogen sich zusammen, als er die Stirn runzelte. »Du scheinst nicht der Typ zu sein, der nach solchen Monstern Ausschau hält.«
»Und welcher Typ wäre das?« fragte Mia und war ehrlich gespannt darauf, seine Antwort zu hören.
Er zog frustriert an seinem Ohrläppchen. »Naja, eigentlich eine Menge Leute aus der Unterhaltungsbranche...Models, Schauspielerinnen, Sänger – die sind gelangweilt und suchen nach etwas, das ihrem Leben einen Kick gibt... sie sind oberflächlich und viele von ihnen sind dumm – sie sehen alle nur das hübsche Gesicht, aber nicht das Teuflische darunter–«
»Das
Weitere Kostenlose Bücher