Gefaehrliche Begierde
Tunnel je betreten hat!« Obwohl es offensichtlich war, dass Nick Hatton Eatons Kutsche ausgeraubt hatte, bemerkte Mr. Burke lediglich mit einem Seufzer: »Wirklich, Sir, es wird ganz unmöglich sein, dieses Leinen wieder weiß zu bekommen.«
Nick griente ihn an. »Helfen Sie mir, Mr. Burke. Ich muss das alles nach oben in mein Zimmer bringen.«
»Ich hoffe, Sie erwarten nicht, dass Ihre Stute die Treppe hinaufläuft.«
Nicks Lächeln wurde breiter. »Noch vor der Morgendämmerung werde ich sie hinüber zur Grange bringen und sie füttern. Sie hat sich ihren Hafer heute Abend verdient. Mr. Burke, haben Sie heute Abend vielleicht einen unangenehmen Besucher gehabt?«
»Den hatten wir, Sir. John Eaton hat an unsere Tür geklopft und eine unglaubliche Geschichte über einen Straßenräuber erzählt. Als Ihr Zwillingsbruder aus dem Bett gestolpert kam und aussah wie der Tod, verschwand Eatons Misstrauen wie Schnee im Frühling. Als Lord Hatton sich dann auch noch weigerte, ihm seine Gastfreundschaft zu gewähren, sind Eaton und sein Lakai nach Slough weitergefahren.«
»Der arme Kit, der Tag wurde noch schlimmer für ihn! Ich habe die Absicht, das wieder gutzumachen, aber nicht heute Abend. Es ist wohl besser, wenn wir ihn schlafen lassen.«
Als Nicholas endlich in seinem Zimmer war, war er hellwach. Die zwei Stunden, in denen er sich Eatons Briefe und Dokumente angesehen hatte, hatten sich wirklich bezahlt gemacht. Am liebsten hätte er triumphierend gejubelt, als er ein zerknülltes Dokument auseinander gefaltet und festgestellt hatte, dass er die Besitzurkunde für Hatton mit allen gesetzlichen Siegeln in den Händen hielt. Dann fand er auch noch die Urkunde, die Kit unterschrieben hatte und in der er Eaton ermächtigte, seine finanziellen Angelegenheiten für ihn zu erledigen. Nicholas legte die beiden Dokumente sorgfältig in seinen Schreibtisch und verschloss die Schublade. Er holte seine Brieftasche aus der Innentasche seiner Jacke, dann zog er sich aus und zündete ein Feuer im Kamin an. Nachdem er ein warmes Bad genossen hatte, öffnete er den Lederbeutel, um Joans Gewinn zu zählen.
Nick pfiff durch die Zähne, als er vier Bündel mit Zwanzig-Pfund-Noten aus dem Beutel holte, insgesamt mehr als vierzigtausend Pfund. Er konnte sich sehr gut Eatons Zorn vorstellen, als Nick ihn gezwungen hatte, den Beutel herauszugeben. Bis er das Geld in London zur Bank bringen konnte, hatte er vor, den Gewinn und die Dokumente in seinem Schreibtisch einzuschließen.
Ehe der Morgen Hounslow Heath erreichte, wollte Nick dorthin zurückreiten, um die restlichen Papiere aus Eatons Metallkiste zurückzubringen, zusammen mit dem leeren Lederbeutel aus Mollies Club.
Nick warf einen Blick in den Spiegel und fragte sich, ob er wohl noch Zeit hatte, sich zu rasieren. »Alles in allem, Hazard Hatton, würde ich sagen, du hattest eine angenehme Nacht!« Er rieb sich mit den Fingern über die dunklen Stoppeln an seinem Kinn und griente. »Aber bei weitem nicht so viel Spaß, wie ich haben werde, wenn ich fertig bin!«
Bei den ersten Sonnenstrahlen, die in ihr Schlafzimmer fielen, öffnete Alexandra die Augen. Durch den gestrigen Regen war sie im Haus gefangen, und sie konnte es kaum erwarten, mit Zephyr auszureiten. Statt jedoch die Decke zurückzuwerfen, lag sie still und versuchte, sich an ihren Traum zu erinnern. Sie hatte von den Hatton-Zwillingen geträumt und war nicht in der Lage gewesen, die beiden auseinander zu halten. Wenn die Zwillinge zusammen auftraten, war sie verwirrt. Wenn sie bei Christopher war, glaubte sie, er sei Nicholas.
Wenn du bei Christopher bist, wünschst du dir, er sei Nicholas, flüsterte eine innere Stimme. Das ist eine Lüge! Als Kit mich vor ein paar Tagen mit an den See nahm, war er viel romantischer als Nick es je sein könnte. Als er mir den Ring seiner Mutter gab, hat mich das tief berührt, und als er sagte, er wünschte sich, dass ich Lady Hatton werde, wusste ich, dass er jedes Wort ernst meinte. Er hat von seiner tiefen Liebe zu Hatton Hall gesprochen, und er hat mir mein Herz gestohlen. Ich habe mich eins mit Christoph er gefühlt, wie noch nie zuvor. Als er mich geküsst hat, wollte ich, dass er nie aufhören würde!
Alex schlüpfte aus dem Bett und nahm die Nachricht in die Hand, die ihr Kit gestern geschickt hatte. Ihr Mund verzog sich zu einem sanften Lächeln, als sie seine Worte las.
Meine liebste Alexandra,
mein Kopf war so erfüllt von deinem hübschen Gesicht, dass
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