Gefaehrliche Begierde
unerträglich!«
»Kaminkehrer sind schlimme, böse Arbeitgeber. Sie lassen die kleinen Jungen hungern, damit sie klein bleiben, und ich habe gehört, dass sie Feuer unter ihnen anzünden, damit die kleinen Kerle schneller nach oben klettern.«
»Lass uns nach Hause gehen, Sara, ich habe genug gesehen.« Alex hielt bedrückt nach einer Fähre Ausschau.
Als die beiden jungen Frauen das Haus betraten, begegneten sie Dottie. Sie warf den beiden einen Blick zu, zog die Augenbrauen hoch und wandte sich dann an die Dienerin. »Ihr beide gebt ein gut aussehendes Paar ab, aber lass nicht zu, dass dieser junge Kerl dich dazu überredet, mit ihm wegzulaufen.«
»Oh, Dottie, bitte schimpf nicht, weil ich Ruperts Kleidung trage. Es macht es mir um so vieles leichter, durch London zu streifen, und ich habe immerhin Sara mitgenommen, wie du es mir geraten hast.«
»Wenn du glaubst, dass ich niemals in Männerkleidung herumgelaufen bin, solltest du dich eines Besseren belehren lassen. Ich würde dir jedoch zu mehr Diskretion raten. Lass Christopher Hatton dich niemals in Hosen sehen, wenn du einmal Lady Hatton werden möchtest.«
«Ich habe heute eine herzzerreißende Situation erlebt. Ich habe einen Kaminkehrer gesehen, dessen kleiner Gehilfe nicht älter als fünf oder sechs Jahre war.«
»London ist gerammelt voll von Ungerechtigkeiten, mein Schatz. Kinderarbeit sollte gesetzlich verboten werden. Ich habe in der Zeitung gelesen, dass es morgen eine Anhörung im Unterhaus über dieses Thema gibt.«
»Dann werde ich hingehen!«
»Ah, dann haben sie mindestens einen Zuhörer. Leider besteht überhaupt kein Interesse an einer Reform, und daran ist einzig und allein Seine Königliche Überheblichkeit Schuld. Ninny wäre ein viel besserer Name für ihn als Prinny.«
»Ich habe eine Skizze von dem Kaminkehrer und dem Jungen gemacht, aber ich möchte gern noch ein paar mehr Skizzen machen, so lange ich die beiden noch in so guter Erinnerung habe.«
»Und ich entferne besser die Rußflecken von der Merinoja-cke des Viscount, wenn wir verhindern wollen, dass ihn der Schlag trifft«, murmelte Sara.
In diesem Augenblick war sein Jackett die geringste Sorge des Viscounts. Er war eine ganze Stunde lang durch den Park geritten und hatte gehofft, dort Olivia Harding zu begegnen, jedoch fürchtete er, sie verpasst zu haben. Er wollte gerade über die Serpentine-Brücke zur Rotten Row reiten, als er sie in einem offenen Phaeton unter einem Sonnenschirm entdeckte. Rupert zog seinen Hut und begrüßte sie herzlich. Er war erfreut, als Olivia den Kutscher bat anzuhalten.
»Rupert, wie nett von dir, dich daran zu erinnern, dass ich heute Nachmittag im Park bin.« Sie schloss den Sonnenschirm und reichte ihn ihrer Zofe, die ihr gegenübersaß. »Kann ich dich dazu überreden, mit mir zu fahren?« Sie deutete auf den Platz neben sich und senkte den Blick. Dann sah sie ihn mit ihren großen braunen Rehaugen an, die bei weitem das Hübscheste an ihr waren.
»Es wäre mir eine Freude, Mistress Harding.« Rupert stieg von seinem Pferd. »Darf ich mein Pferd hinter dem Wagen anbinden?« Er stieg zu ihr in die Kutsche und setzte sich neben sie, dann nickte er der Zofe zu und legte seinen Hut neben sich auf den Sitz.
»Rupert, du darfst mich ruhig Olivia nennen. Eine lange Freundschaft gestattet diese Freiheit.« Sie lächelte ihn schüchtern an, dann teilte sie die Decke mit ihm und legte sie über seinen Schoß.
Er wollte gerade protestieren, dass er an einem so warmen Tag keine Decke brauche, als er Olivias Hand auf seinem Schenkel fühlte. Er errötete ein wenig und warf der Zofe einen schnellen Blick zu, doch dann bemerkte er, dass sie sich die Bäume im Hyde Park ansah. Schnell legte er seine Hand auf Olivias und hatte keine Ahnung, was er als Nächstes tun sollte.
Olivia hingegen wusste sehr wohl, was zu tun war. Sie schob ihre Hand in seine, so dass ihre Handflächen sich berührten, und drückte viel sagend zu.
Zu seinem Entsetzen stellte er fest, dass sein Glied hart wurde und sich bis fast an ihre verschränkten Hände drängte. Diskret schob er ihre Hände weg, und stellte fest, dass seine Hände jetzt auf Olivias Schoß lagen. »Verzeih mir«, bat er.
Olivia umklammerte seine Finger so fest, dass er ihr nicht entkommen konnte. »Ich liebe es, wenn du so stürmisch bist«, flüsterte sie und zog seine Hand noch weiter auf ihren Schoß, bis sie auf ihrem Venushügel lag.
Ruperts Glied pulsierte heftig, und er war dankbar dafür,
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