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Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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gehörte.
    Pete Taylor wirkte geheimnisvoll, aber ihr Bauchgefühlsagte ihr, dass der Mann aufrichtig war. Wenn es um eine wichtige Sache ging, würde er womöglich lügen, aber nicht weil es ihm Spaß machte. Nick hingegen machte es Spaß, andere zu belügen.
    Außerdem war Pete Taylor nicht durch und durch egoistisch. Oder unzuverlässig. Oder unehrlich und untreu …
    Natürlich hatte sie Nick bei ihrer ersten Begegnung nicht sofort durchschaut. Und obwohl ihr Instinkt ihr sagte, dass Pete ein guter, freundlicher und ehrlicher Mann war – ihr Instinkt hatte sie auch schon getrogen.
    Sosehr sie sich auch zueinander hingezogen fühlten, Annie war entschlossen, weder überstürzt noch leichtfertig zu handeln. Zumindest nicht bewusst, korrigierte sie sich innerlich lächelnd. Pete wird die nächsten zwei Monate ständig in meiner Nähe sein. Wir haben also jede Menge Zeit, einander kennenzulernen und Freundschaft zu schließen. Sollte ich mich immer noch so unwiderstehlich von ihm angezogen fühlen, wenn wir erst einmal Freunde sind, dann kann ja ich aktiv werden.
    „Wissen Sie, was ich glaube?“, fragte sie schließlich.
    Schweigend, sie immer noch aufmerksam beobachtend, schüttelte Pete den Kopf.
    Er wagte nicht, etwas zu sagen, weil er sich nicht sicher war, überhaupt ein Wort über die Lippen zu bringen. Ja, er wusste nicht einmal, ob er in der Lage war, auch nur einen Muskel zu bewegen. Irgendwie war in den letzten paar Minuten der Wagen immer kleiner geworden. Obwohl sie sich beide nicht gerührt hatten, saßen sie jetzt so nah beieinander, dass er sich nur leicht hätte vorbeugen müssen, um sie zu küssen.
    Pete zwang sich, ihr in die Augen zu sehen statt auf den Mund. Bloß nicht auf ihre weichen, leicht angefeuchteten Lippen schauen …
    Er musste raus aus dem Wagen, sonst würde er eine Dummheit begehen. Aber er konnte nicht aussteigen. Obwohl er sie nur angeschaut hatte, war er so hochgradig erregt, dass er nicht einmal aufstehen konnte, ohne sich zu blamieren. Verdammt noch mal, was ist eigentlich los mit mir? Er fühlte sich beinah, als wäre er wieder siebzehn Jahre alt und hätte völlig die Selbstbeherrschung verloren.
    „Ich glaube, dass das FBI hinter dieser ganzen Geschichte steckt“, sagte Annie. Sie stieg aus dem Wagen, drehte sich wieder zu ihm um, beugte sich vor und schaute ihn durch die offene Tür an. „Ich glaube, die Anrufe kommen vom FBI, und auch der Stein, den man mir durchs Fenster geworfen hat, kommt vom FBI. Ich glaube, das sind einfach nur weitere Einschüchterungsversuche.“
    Petes Gesicht blieb vollkommen ausdruckslos. „Ich schätze, Sie sind der Ansicht, dass auch ich zum FBI gehöre.“
    „Ist dem so?“
    Ihre Blicken trafen sich. „Nein“, antwortete er. „Ich gehöre nicht zum FBI.“
    Sie nickte, ohne seinen Blick loszulassen. „Es ist dumm. Wissen Sie, ich habe keinen Grund, Ihnen zu glauben, aber ich tue es trotzdem.“ Sie lächelte schief. „Wahrscheinlich klinge ich, als würde ich unter Verfolgungswahn leiden, hmm? Kommen Sie, Han Solo, gehen wir rein.“
    Langsam stieg Pete aus dem Wagen und schaute sie über das Autodach hinweg an. Er fühlte sich, als balancierte er auf rohen Eiern. Noch war alles bestens, aber er musste einen Schritt tun, und zwar einen sehr vorsichtigen …
    „Es muss hart für Sie sein, dass Ihnen niemand glaubt“, sagte er.
    „Wie recht Sie doch haben.“
    „Erzählen Sie mir die ganze Geschichte“, forderte er sie auf. „Vielleicht kann ich helfen.“
    Sie sah ihn an, mit großen, verletzlich dreinschauenden Augen. War sie wirklich in Kunstdiebstähle verwickelt? Er hatte keinen blassen Schimmer. Aber vielleicht würde sie ihm die Wahrheit sagen. Vertrau mir, Annie. Vertrau mir, vertrau mir, vertrau mir …
    „Können Sie mir helfen, das FBI davon zu überzeugen, dass ich unschuldig bin?“, fragte sie beinah wehmütig. Dann schüttelte sie den Kopf. „Ich bin unschuldig, aber ich kann es nicht beweisen, deshalb macht man Jagd auf mich. Was ist eigentlich aus der Devise geworden, dass jeder als unschuldig zu gelten hat, solange seine Schuld nicht erwiesen ist, Taylor? Das wüsste ich nur zu gern.“
    Sie warf einen Blick hinüber zum Terminal und dann auf ihre Armbanduhr. „MacLeish sagte mir, das Luftfrachtterminal sei nur bis drei geöffnet. Wir sollten uns sputen.“
    Pete sah ihr nach, während sie rasch zu dem niedrigen Backsteingebäude hinüberging. Glaube ich ihr? Ich würde es gern tun.
    Langsam folgte er ihr

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