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Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Titel: Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MCPHEE
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Ihnen unendlich dankbar. Ich wage gar nicht daran zu denken, was mit mir geschehen wäre, wenn Sie nicht eingegriffen hätten.“
    Er spürte die Wärme ihrer Haut unter seinen Fingern und sah die Aufrichtigkeit in ihrem Gesicht. Nein, Madeline Langley hatte Farquharson nicht ermutigt. Sie war durch und durch unverstellt, und mit ihrer ruhigen Zurückhaltung und ihrer raschen Auffassungsgabe besaß sie Eigenschaften, die anderen jungen Damen in bedauerlichem Ausmaß fehlten.
    Wieder lächelte sie, und Lucien hatte Mühe, sich auf die Musik zu konzentrieren, so sehr nahm die Frau in seinen Armen seine Aufmerksamkeit in Anspruch. Ihr sittsames, schmuckloses Abendkleid vermochte weder ihre wunderbar schmale Taille noch die hübschen Rundungen ihrer Brüste völlig zu verbergen. Er verstand sehr wohl, was Farquharson an Miss Langley anzog. Sie hatte etwas Scheues und zutiefst Unverdorbenes an sich – und noch etwas anderes, für das Lucien keinen Begriff fand.
    „Wer sind Sie?“, unterbrach sie seine Gedanken und sah ihn an. „Ich kenne nicht einmal Ihren Namen.“
    Natürlich nicht. Wüsste sie, wen sie vor sich hatte, würde sie nicht so vertrauensvoll zu ihm aufblicken. Es gab Frauen, die es attraktiv fanden, dass er berüchtigt war. Madeline Langley gehörte nicht zu ihnen, das wusste Lucien, ohne darüber nachzudenken. Sie würde dem ruchlosen Mann, als der der Earl of Tregellas bekannt war, aus dem Weg gehen.
    Ein Ausdruck scheuer Belustigung huschte über ihre Miene. „Wollen Sie es mir nicht sagen, Sir?“
    Lucien zögerte immer noch. Er war schon lange nicht mehr so angesehen worden wie von Miss Langley. Mit solch leuchtenden Augen, so absolut vorbehaltlos. In der Miene der Frauen, die ihn kannten, pflegte sich Raffinesse und Koketterie zu zeigen oder Schmollen und Launenhaftigkeit, nicht selten auch Angst und unverhohlene Ablehnung. Miss Langleys Antlitz spiegelte nichts von alledem.
    Sie lächelte.
    Beinahe verwundert ließ er seinen Blick über ihre Züge gleiten. Er bezweifelte, dass sie noch lächeln würde, wenn sie erfuhr, wer er war.
    Sie bewegten sich in vollendeter Harmonie zu den Walzerklängen. Stille breitete sich zwischen ihnen aus.
    „Ich bin Tregellas.“ Was sollte er sonst sagen?
    „Tregellas?“, wiederholte sie fragend.
    Er beobachtete sie, wie sie versuchte, den Namen einzuordnen. Eine kleine Falte erschien an ihrer Nasenwurzel. Ob sie wirklich noch nichts über ihn gehört hatte? Doch dann sah er, dass sie seinen Ruf kannte. Ihre Augen weiteten sich erschrocken. Das Lächeln verschwand und machte einem leichten Beben ihrer Unterlippe Platz.
    „Der Earl of Tregellas? Der berüch…“ Sie unterbrach sich im letzten Moment.
    „Zu Ihren Diensten, Miss Langley“, versetzte er glatt, als sei er ein ganz normaler, formvollendeter Gentleman des ton.
    Ihr Blick huschte über sein Gesicht, und er bemerkte das Unbehagen in ihren Augen, bevor ihre langen Wimpern sich senkten und es verbargen. Ihr Körper versteifte sich unter seinen Händen.
    „Hören Sie, ich bin nicht Farquharson.“ Er konnte nicht verhindern, dass seine Stimme verärgert klang. „Sie müssen sich nicht vor mir fürchten.“ Zum Teufel, er versuchte, sie zu schützen, nicht, ihr Gewalt anzutun, und für junge Damen ihres Schlages hatte er noch nie etwas übrig gehabt. In den letzten fünf Jahren waren Frauen ihm ohnehin gleichgültig gewesen, jedenfalls meistens.
    Vorsichtig hob sie die lang bewimperten Lider und sah ihn an. Betrachtete ihn, als könne sie den Mann erkennen, der er wirklich war.
    „Nein“, flüsterte sie schließlich, „Sie sind nicht Farquharson.“
    Lucien vermochte seinen Blick nicht von ihren bernsteinfarbenen Augen zu lösen. Die Ablehnung, die er darin zu sehen erwartet hatte, blieb aus. Stattdessen zeigten sie eine offene, ehrliche Einschätzung seiner Person.
    Der letzte Takt des Walzers verklang.
    „Ich danke Ihnen, Miss Langley.“ Er wusste nicht genau, ob für den Tanz oder die Bestätigung, dass er nicht war wie Farquharson. Ihre schmale, kleine Hand lag noch immer in seiner. Lucien nahm sie und legte sie sich in die Armbeuge, dann führte er Miss Langley zurück zu ihrer Mutter.
    „Was in aller Welt hast du dir dabei gedacht, eine derart peinliche Situation heraufzubeschwören?“, zischte Mrs. Langley ihre Tochter an, kaum dass der Earl ihnen den Rücken gekehrt hatte. „Weißt du überhaupt, wer dieser Mann ist?“
    „Der Earl of Tregellas“, erwiderte Madeline

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