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Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Titel: Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MCPHEE
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Bibliothek, und in dem Moment, als sie anklopfen wollte, hatte sie Lord Salcombe sprechen hören. Sie wusste, dass es gegen jede Regel des Anstands verstieß zu lauschen, und war dennoch nicht in der Lage gewesen, von der Tür fortzugehen. Madeline wappnete sich. Offenbar würde sie sich jetzt die ganze bittere Wahrheit anhören müssen.
    „Madeline.“ Nur die Art, wie Lord Tregellas sich mit den Fingern durch sein unordentliches Haar fuhr, verriet etwas von seiner Erregung. „Farquharson wird hier auftauchen in der Hoffnung, der Trauung zuvorzukommen … und allem, was sich ihr anschließt.“
    Sie hörte kaum, was er sagte. Die Erinnerung daran, wie er sie an sich gezogen hatte und mit seinem Mund über ihr Haar gestrichen war, stand ihr zu lebhaft vor Augen. Es hatte sich beinahe so angefühlt, als mache er sich etwas aus ihr. Doch Madeline wusste es besser. Er hatte zu erleichtert gewirkt, als ihr die Lüge über die Lippen geschlüpft war. Empfangszimmer hatte sich so viel leichter aussprechen lassen als Bibliothek. Lord Tregellas brauchte nicht zu wissen, was an ihre Ohren gedrungen war.
    „Die Heiratsurkunde wird ihn eines Besseren belehren“, fuhr er fort.
    „Ja, Mylord.“
    „Allerdings ist da noch …“ Er unterbrach sich und suchte nach Worten. „Wir dürfen ihm auf keinen Fall irgendeine Möglichkeit lassen, die Eheschließung anzufechten“, sagte er dann und sah sie erwartungsvoll an.
    „Nein, Mylord.“
    „Du brauchst mich nicht mit Mylord anzureden, Madeline. Du bist meine Frau. Nenn mich Lucien.“
    „Lucien“, wisperte sie in die Stille hinein. Der Name klang zu vertraulich aus ihrem Mund.
    Lucien rieb sich das Kinn. „Leider könnte Farquharson ein Schlupfloch finden, so wie die Dinge stehen.“
    Worüber redete er? Sie war mit ihm verheiratet, und er hatte gesagt, dass diese Tatsache ausreichte, um ihr Farquharson vom Leib zu halten. War auch das eine Lüge gewesen? „Von welchem Schlupfloch sprechen Sie?“
    „Mit einer Hochzeit sind gewisse Konsequenzen verbunden.“
    „Mylord?“
    „Lucien“, verbesserte er sie.
    „Lucien also.“ Sie runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht, was Sie meinen. Sie erklärten mir, die Vermählung genüge, um mich vor Lord Farquharson zu schützen. Nun meinen Sie, sie täte es nicht.“
    Lucien zog den zweiten Sessel vor den Kamin. Er setzte sich ihr gegenüber, beugte sich vor und nahm ihre Hände in seine. „Nein, Madeline. Was ich sagen will, ist …“ Er hielt inne und strich mit seinen Daumenkuppen über ihre Handflächen, als wolle er seine Worte mit der sanften Berührung mildern. „Wenn Farquharson entdeckt, dass die Ehe nicht vollzogen wurde, könnte er Schritte unternehmen, damit sie für ungültig erklärt wird. Nicht dass es ein einfaches Verfahren wäre, aber er wird nichts unversucht lassen.“
    Madeline versteifte sich und spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. „Aber Sie sagten, Sie wünschten nicht, dass … Sie sagten, es sei nicht notwendig.“ Ihr Puls hatte sich beschleunigt, und auch das Flattern in ihrer Magengrube stellte sich wieder ein.
    „Nein, nein“, beeilte er sich zu versichern. Die Bewegungen seiner Daumenkuppen auf ihren Handflächen wurden schneller, nachdrücklicher. „Du hast nichts zu befürchten.“
    Wirklich? Seine Berührungen erzeugten sonderbar eindringliche Empfindungen in ihr – Empfindungen, die sie nicht kannte –, und sie wurde sich intensiv bewusst, wie nahe sein Körper ihrem war. Die Hitze, die von ihm ausging, schien ihr heißer als die eines Feuers, und der Duft seines Rasierwassers verursachte ihr einen leichten Schwindel.
    „Wir müssen lediglich so tun als ob.“ Er legte ihr zwei Finger unters Kinn und hob es sanft. „Sieh mich nicht so ängstlich an. Ich wollte dich nicht erschrecken.“
    „Ich bin nicht erschrocken.“ Sie wusste, dass sie log, aber es war nicht Lucien, der ihr Furcht einjagte, sondern die Intensität der Gefühle, die er in ihr auslöste. Gefühle, auf die die biedere Madeline Langley kein Recht hatte. Und dann fiel ihr ein, dass sie nicht einmal mehr Madeline Langley war, sondern jemand ganz anderes.
    Unten wurde laut hämmernd der Messingklopfer betätigt. Dem Klang nach zu urteilen, schien derjenige, der vor dem Eingang stand, bereit, die Tür einzutreten.
    „Rasch!“ Lucien zog sie auf die Füße und zum Bett hinüber. Mit erstaunlicher Schnelligkeit hatte er sich des eng sitzenden Frackrocks entledigt und warf ihn auf den Boden. Sein

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