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Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Titel: Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MCPHEE
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Krawattentuch und die Weste folgten. „Nimm die Nadeln aus dem Haar, und zieh dein Kleid aus“, wies er sie an.
    „Mein Kleid?“, keuchte Madeline entsetzt.
    „Beeil dich, Madeline“, drängte er und zog sich ungeduldig das Hemd aus dem Hosenbund. „Wir müssen aussehen, als hätten wir das Bett miteinander geteilt.“
    „Oh Gott!“ Madeline schoss die Röte in die Wangen, doch sie wandte den Blick ab und tat, wie ihr geheißen. Die Nadeln fielen eine nach der anderen auf den Teppich zu ihren Füßen, und ihr langes Haar ergoss sich über ihre Schultern. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, während sie versuchte, die Bänder am Rückenteil ihres Kleides aufzuknoten, aber ihre Finger zitterten so sehr, dass es ihr nicht gelang. „Lucien“, wisperte sie angstvoll, „ich kann nicht …“
    Mit einer einzigen entschlossenen Bewegung riss ihr frisch angetrauter Ehemann das Oberteil samt der Verschnürung auseinander. Dabei strichen seine Finger über die Haut, die nicht von ihrer Chemise bedeckt war, und Madeline hätte beinahe laut aufgestöhnt ob des Schauers, den die Berührung durch ihren Körper sandte. Luciens Gesicht zeigte keinerlei Regung, als er ihr half, das Kleid mit den zerfetzten Resten der Bänder herunterzustreifen.
    „Deine Unterröcke und das Mieder auch.“ Sein Blick wanderte zu ihren Beinen. „Und die Schuhe und die Strümpfe“, ordnete er an.
    Folgsam entledigte Madeline sich der geforderten Kleidungsstücke, bis sie ihm schließlich im Hemdchen gegenüberstand. Schamvoll kreuzte sie die Arme vor der Brust und senkte die Lider. Plötzlich spürte sie, wie er ihr mit den Fingern durch das Haar fuhr, es schüttelte und zerzauste, damit es ausreichend unordentlich aussah. Sie glaubte ihn unterdrückt stöhnen zu hören und nahm an, dass er sich Sorgen machte, ob ihr Erscheinungsbild derangiert genug war, um Farquharson zu überzeugen. Dann trat Lucien zurück und musterte sie prüfend.
    „Ausgezeichnet“, befand er mit merkwürdig heiserer Stimme und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Zerwühl die Laken und Decken so, als hätten wir im Bett gelegen. Sibton wird dir meinen Morgenrock bringen. Zieh ihn über dein Hemd und warte, bis ich nach dir schicke. Alles, was du dann noch tun musst, ist, mir in jedem einzelnen Punkt zuzustimmen und nichts Darüberhinausgehendes verlauten zu lassen und, vor allen Dingen, mich zu duzen. Um den Rest kümmere ich mich.“
    Madeline nickte zustimmend. Er mochte sie getäuscht haben, aber sie hätte auch Beelzebub persönlich geheiratet, wenn es ihr dadurch erspart geblieben wäre, Cyril Farquharsons Frau zu werden.
    „Alles wird gut, Madeline.“ Lucien strich ihr sanft über die Wange. „Eher fahre ich zur Hölle, als dich Farquharson auszuliefern.“
    Dann war er fort. Der schwache Duft seines Rasierwassers hing in der Luft, und da, wo Lucien sie berührt hatte, schien ihre Haut zu glühen.
    Angespannt saß Madeline auf der Bettkante. Sie hatte sich in Luciens Morgenrock gewickelt und die Ärmel so gut es ging hochgerollt, gleichwohl versank sie förmlich in dem blauroten Seidenmantel, in dem sie sich vorkam wie ein kleines Mädchen, das sich mit Erwachsenenkleidern herausputzt. Sie hielt sich einen Ärmel an die Nase. In dem Stoff haftete Luciens maskuliner Duft, und als sie ihn einsog, fühlte sie sich etwas ruhiger.
    Lord Farquharsons aufgebrachte Stimme drang bis zu ihr hinauf. Der Baron sprach in einem Ton selbstgerechter Entrüstung, ohne die boshafte Wut, die darunter lag, wirklich verbergen zu können. Und seine Tirade schien noch lange nicht zu Ende. Madeline sah zur Uhr. Die Zeiger bewegten sich unaufhaltsam weiter. Bald würde Lucien nach ihr rufen.
    Vorsichtig berührte sie die Stelle an ihrer Wange, an der seine Finger verweilt hatten. Wie war es möglich, dass sie so heftig auf ihn reagierte? Selbst wenn sie nur daran dachte, rauschte ihr das Blut in den Adern, mächtig und rasch. Sie schloss die Augen und ließ die Empfindung über sich hinwegbranden, ohne recht zu verstehen, was mit ihr geschah. Jede Faser in ihr war angespannt, aber nicht vor Angst. Sie fühlte sich trunken, bereit, voller Erwartung, voller Begehren. Begehren!
    Ihre Lider flogen auf. Eine unerträgliche Scham trieb ihr die Röte in die Wangen. Sie verbannte die Gefühle tief in ihr Inneres, an einen Ort, der sie nie wieder freigeben würde. Ihr Herz schlug so laut, dass sie das Klopfen an der Zimmertür kaum hörte.
    „Mylady.“ Die gedämpfte Stimme des

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